OECD Wirtschaftsausblick Afrika: Rohstoffe können den wirtschaftlichen Wandel beschleunigen

Afrikas Ressourcenreichtum in der Landwirtschaft, im Bergbau und bei Energieträgern könnte das wirtschaftliche Wachstum auf dem Kontinent vorantreiben und die Lebenssituation der Menschen dort entscheidend verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt der “Wirtschaftsausblick Afrika 2013” – ein gemeinschaftlicher Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Afrikanischen Wirtschaftskommission (ECA) und des UN Entwicklungsprogrammes (UNDP), der heute in Marrakesch vorgestellt wurde. Die Wirtschaftsaussichten für den Kontinent in den Jahren 2013/14 sind vielversprechend. Den Projektionen zufolge wird sein Bruttoinlandsprodukt 2013 um 4,8 Prozent wachsen und 2014 um weitere 5,3 Prozent.

Die Wirtschaftsaussichten für den Kontinent in den Jahren 2013/14 sind vielversprechend. Afrika erweist sich weiterhin als widerstandsfähig gegenüber inneren und äußeren Schocks und bleibt ein Wachstumspol der angeschlagenen Weltwirtschaft. Den Projektionen zufolge wird sein Bruttoinlandsprodukt 2013 um 4,8 Prozent wachsen und 2014 um weitere 5,3 Prozent. Von einem spürbaren Rückgang der Armut ist dieses Wachstum allerdings nicht begleitet. Die Arbeitslosigkeit ist weiterhin hoch, die Einkommensunterschiede nehmen zu. In manchen Ländern sinken Gesundheits- und Bildungsstandards.

“Das Tempo des ökonomischen Wandels muss sich erhöhen, damit Afrikas Volkswirtschaften wettbewerbsfähiger werden und einträgliche Arbeitsplätze schaffen können”, sagen die Autoren des Berichts. “Um diese Herausforderung zu meistern, müssen sich die Länder wirtschaftlich breiter aufstellen.”

Als Schlüssel für schnelleres Wachstum sieht der Bericht den Rohstoffreichtum auf dem Kontinent. Es müsse allerdings sichergestellt werden, dass dieses Wachstum auch der Masse der Menschen zugutekomme. “Wachstum alleine reicht nicht”, sagte der Direktor des OECD Development Centres Mario Pezzini. “Die Länder Afrikas müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass aus ihren natürlichen Ressourcen Jobs entstehen und dass die Einnahmen durch kluge Besteuerung optimiert werden.”

Laut Bericht sind vier Dinge besonders dringend: Erstens müssen die Länder die Infrastruktur verbessern, in Bildung investieren und größere, wettbewerbsfähigere Märkte schaffen. Zweitens bedarf es eines soliden Flächenmanagements, ausgeglichener und effektiver Steuersysteme und intelligenter Anreize, um die Wachstumsquellen zu diversifizieren. Drittens ist es wichtig, dass Regierungen und Investoren dafür Sorge tragen, Einkünfte aus Rohstoffvorkommen in die Gesellschaft fließen zu lassen, etwa über gute Ausbildung und Jobchancen. Schließlich verweist der Bericht darauf, dass afrikanische Länder den Wandel und eine ökonomische Auffächerung aktiv herbeiführen können, etwa indem sie Strom-, Transport-, und Kommunikationsachsen weiterentwickeln und dabei auf eine stabile und transparent Haushaltsführung setzen.

Strukturwandel bedeutet zudem, Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, Arbeit zu finden oder Geschäfte aufzubauen und den Gewinn aus diesen neuen Erwerbsmöglichkeiten in Gesundheit, Bildung und Nahrungsmittelsicherheit zu investieren. Je besser die Lebensbedingungen auch für die schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft sind, desto schneller wird die wirtschaftliche Entwicklung voranschreiten. Das wiederum führt zu einem positiven Zyklus aus Wachstum und Entwicklung. Quelle: OECD.