Einsatz der Theory of Change (ToC) bei komplexen Vorhaben

Der Einsatz der Theory of Change (ToC) ist bei komplexen Vorhaben geeignet, um den Dialog zwischen verschiedenen Stakeholdern erleichtern, zur Identifikation von korrekten Lösungen und zur Klärung und Konkretisierung von Zielen und Wirkungen eines Projekts beitragen und wirkungsorientiertes Monitoring sowie Evaluation ermöglichen.

Theory of Change bezeichnet hier zwei Dinge: Erstens einen systematischen und partizipativen Projektplanungsprozess und zweitens eine spezifische Form eines Wirkungsmodells, welches das Produkt dieses Prozesses ist.

Die Grundidee des Prozesses besteht darin, ausgehend von Oberziel und Projektziel des Projekts, zu bestimmen, welche Voraussetzungen (preconditions) das Projekt schaffen muss, damit diese Wirkungsziele erreicht werden können. Ein besonderes Augenmerk wird dabei darauf gelegt, gleichzeitig festzulegen, welche externen Annahmen erfüllt sein müssen, damit diese Ziele überhaupt erreicht werden können. Im zweiten Schritt soll durch Rückwärtsinduktion (Backwards mapping and connecting outcomes) herausgefunden werden, welche Zwischenresultate (preconditions) zeitlich und logisch vorher erreicht werden müssen, damit die Projektziele darauf folgen können. Zu beachten ist, dass es sich bei diesen Voraussetzungen ebenfalls um Wirkungen (Veränderungen, Zustände, erreichte Resultate) handeln soll und nicht um Aktivitäten. Auch in dieser Phase soll ein großes Augenmerk auf die zugrunde liegenden Annahmen gerichtet sein. Das Resultat dieses Prozesses ist eine Wirkungskette (mehrere aufeinander folgende Wirkungen) respektive ein Wirkungsgefüge.

Dann werden für Voraussetzungen und Ziele Indikatoren zu deren Messung festgelegt und es wird geplant, welche Aktivitäten zur Schaffung dieser Voraussetzungen unternommen werden müssen. Das Ganze wird schließlich in einem Flussdiagramm respektive Wirkungsmodell grafisch dargestellt. Diese Darstellung ist die Theory of Change des Projekts. Im letzten Schritt soll diese Grafik zusätzlich schriftlich (narrativ) erläutert werden.

Es wird davon ausgegangen, dass es Schritte gibt, die selbstständig stattfinden werden und andere, bei denen eine Intervention des Projekts (intervention) nötig sein wird. Das Endresultat des Prozesses ist ein gezeichnetes Wirkungsgefüge, bei dem an den entsprechenden Stellen Indikatoren, Annahmen und Interventionen eingezeichnet sind.

Mehr dazu:

The Center for Theory of Change established by ActKnowledge http://www.theoryofchange.org