Die Globalisierung der Wirtschaft: Ursprünge und Auswirkungen | OECD Insights

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie Globalisierung. Fördert sie Entwicklung oder kreiert sie Ungleichheit? Schafft sie neue Arbeitsplätze oder vernichtet sie Jobs? Schadet sie der Umwelt oder bietet sie neue Möglichkeiten, die Umwelt besser zu schützen? Ist die voranschreitende Globalisierung der Grund für die finanzielle Instabilität oder trägt sie dazu bei, Investitionen effizienter zu gestalten?

Die aktuelle Veröffentlichung der „OECD Insights“-Reihe diskutiert diese Fragen im Zusammenhang mit der jüngsten Krise sowie der Geschichte der globalen, wirtschaftlichen Integration. Der Bericht untersucht, welche Bedeutung die immer stärkere Vernetzung von Märkten und Volkswirtschaften für uns alle hat und versucht abzuschätzen, wie die Globalisierung sich im Licht der jüngsten Ereignisse entwickeln wird. Die 2013 veröffentlichte OECD-Studie „Economic Globalisation“ ist jetzt auf Deutsch erschienen.

Die wirtschaftliche Globalisierung im weiteren Sinne kann auf eine nahezu genauso lange Geschichte zurückblicken wie der internationale Handel selbst. Sie entwickelte sich aus dem Zusammentreffen des Unternehmergeists von Kaufleuten, die jenseits der Grenzen ihrer Herkunftsländer nach neuen Absatzmärkten suchten, mit dem Fortschritt der Verkehrsund Kommunikationstechnik sowie dem zu bestimmten Zeitpunkten der Geschichte zu beobachtenden Bestreben der Regierenden, den Handel mit dem Ausland auszuweiten. Diese verschiedenen Faktoren kamen im Lauf der Jahrhunderte unterschiedlich stark zum Ausdruck.

Die Globalisierung begünstigte zunächst die Entwicklung der Industrieländer und dann, in den letzten zwanzig Jahren, die der aufstrebenden Volkswirtschaften. Während einige Entwicklungsländer in die Fußstapfen der aufstrebenden Volkwirtschaften treten, sind andere an den Rand gedrängt oder durch die Öffnung gegenüber den Weltmärkten geschwächt worden. Die weltweite extreme Armut ist zwar zurückgegangen, sie ist aber in bestimmten Regionen nach wie vor tief verwurzelt. In vielen Ländern haben die Ungleichheiten zugenommen. Die Globalisierung kann die Entwicklung nur fördern, wenn bestimmte politische Voraussetzungen gegeben sind.

Die Globalisierung hat dazu beigetragen, die großen Umweltschäden, mit denen wir heute konfrontiert sind, zu verschärfen, selbst wenn sie nur indirekt dafür verantwortlich ist. Manche nationalen, regionalen und internationalen Politikmaßnahmen haben die negativen Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt abgeschwächt. Einige Lösungen sind auch in den Mechanismen der Globalisierung selbst zu finden. Politische Regulierungen und Anreize sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung, entsprechen aber bisher noch nicht der Tragweite und Dringlichkeit der Herausforderungen.

Weitere Informationen und Bezugsquellen finden Sie unter:
www.oecd.org/berlin/publikationen/globalisierung.htm