Lage und Perspektiven von Jugendlichen im Nahen Osten und Nordafrika

Neue OECD-Studie: Youth in the MENA Region – How to bring them in 

Paris/Berlin, 17. November 2015 (OEDC) „Youth in the MENA region: How to bring them in“ – dieser neue OECD-Bericht zur Lage der Jugendlichen im Nahen Osten und Nordafrika – der MENA-Region – wird ab heute in Berlin im Rahmen der Deauville-Partnerschaft-Konferenz „A civil society outreach“ im Auswärtigen Amt vorgestellt und diskutiert.

Er skizziert die prekäre ökonomische und soziale Lage der Jugendlichen, die trotz teilweise hoher Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (um 5%) gekennzeichnet ist von hoher Arbeitslosigkeit und oftmals mangelhaftem Zugang zu öffentlichen Leistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung.  Er macht aber vor allem deutlich, dass die Jugendlichen (im Alter von 15-24 Jahren), die im „Arabischen Frühling“ eine führende Rolle inne hatten, heute in formale politische Prozesse der Willensbildung und Entscheidungsfindung nur selten einbezogen sind. Trotz ihrer aktiven Rolle in der Zivilgesellschaft sind sie meist nicht in politischen Parteien organisiert oder an öffentlichen Konsultationsprozessen beteiligt.

Während Jugendliche in den OECD-Ländern im Durchschnitt größeres Vertrauen in die Regierung haben als die Altersgruppe der über 50-jährigen, ist dies bei Jugendlichen aus Ländern der MENA-Region in der Regel nicht der Fall. Vor diesem Hintergrund unterstreicht der OECD-Bericht die Notwendigkeit, öffentliche Verwaltungsreformen anzustoßen, die es Jugendlichen ermöglichen, aktiv an der politischen Entscheidungsfindung teilzuhaben.

Deutschland hat im Rahmen seiner G7 Präsidentschaft derzeit den Vorsitz der 2011 initiierten Deauville Partnerschaft, deren Ziel es ist, die Transformationsländer der MENA-Region in ihren Reformprozessen politisch und finanziell zu unterstützen.  Im Rahmen der Berliner Konferenz wird die OECD auch über weitere Initiativen informieren, wie:

•    Die Förderung eines regionalen Dialoges zwischen MENA- und OECD-Ländern mit dem Ziel, politische Prozesse und die Regierungsführung offener, transparenter und partizipativer zu gestalten. Die OECD unterstützt MENA-Länder zudem bei der Implementierung von Reformen im Rahmen der Open Government Partnership (OGP).

•    Die bilaterale Zusammenarbeit mit Marokko, Jordanien und Ägypten im Rahmen des G7 Deauville-Partnerschaft Transition Funds zur Beteiligung von Frauen in Parlamenten und politischen Entscheidungsfindung. Die Zusammenarbeit basiert auf den Empfehlungen des OECD-Berichts “Women in Public Life: Gender, Law and Policy in the Middle-East and North Africa”.

Den Bericht und weitere Informationen finden Sie unter www.oecd.org/mena/governance/promoting-youth-inclusion-and-empowerment.htm.