Migration und nachhaltige Entwicklung: Risiken, Chancen und Handlungsmöglichkeiten: Antworten für die G20

Für die Welthungerhilfe und SID Hamburg habe ich eine Veranstaltung konzipiert, die Dialog und Lernen über Migration und Entwicklung neu beleben soll. Bitte melden Sie sich unter https://www.sid-hamburg.de/node/588 dazu an.

Migration und nachhaltige Entwicklung:
Risiken, Chancen und Handlungsmöglichkeiten: Antworten für die G20

Montag, 15. Mai 2017 – 18 Uhr
Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg

Zur G20 Präsidentschaft stellt die Bundesregierung Migration als globale Herausforderung in eine Reihe mit kriegerischen Konflikten, Terrorismus, Armut, Hunger, Klimawandel und Epidemien. Doch gehört Migration überhaupt in diese Negativreihe? Ist sie im Wesentlichen ein Problem, das es zu bekämpfen gilt? Oder bietet Migration auch Chancen für nachhaltige Entwicklung in den Aufnahme- und Herkunftsländern?

Krieg, Terror und Gewalt, aber auch mangelnde Zukunftsperspektiven und die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen zwingt gegenwärtig so viele Menschen zur Flucht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Nach einer heftigen Dürreperiode sind etwa 20 Millionen Menschen in Ostafrika und dem Nahen Osten von Hunger bedroht. Falls humanitäre Hilfe sie nicht erreicht, rettet nur die Flucht ihr Leben. Aber Migration ist teuer, deshalb verhindert Armut Migration.

Dass Migration sehr große Risiken birgt, sehen wir beinahe täglich im Mittelmeer. Diese Risiken werden in erster Linie von den Migranten selbst getragen – beim Auftreiben des benötigten Geldes, beim Besorgen der notwendigen Papiere, bei den Arbeitsbedingungen im Zielland und natürlich auf dem Weg dorthin.

Menschen, die migrieren, weil sie woanders berufliche Chancen suchen, verfügen über große wirtschaftliche und gesellschaftliche Potentiale. Nicht zuletzt deshalb sind die Regionen mit starker Zuwanderung schon immer Zentren von Produktivität und Innovation gewesen. Auch für die Herkunftsländer bietet Migration Chancen: etwa durch die Rücküberweisungen der Migranten,aber auch durch Transfer von Kentnissen und gemeinnützigem Engagement der Diasporen. Chancen für die Herkunftsländer bieten auch die neuen Kompetenzen, die Migranten im Zielland erwerben, ihre neuen Kenntnisse und Weltsichten.

Migration kann aber auch Chancen bieten – für die Migranten, für die Heimatländer und auch für die Zielländer. Doch die positiven Wirkungen treten nicht automatisch ein, sondern nur dann, wenn entsprechende Rahmenbedingungen vorliegen. Die Bedingungen für Migration so zu beeinflussen, dass sie es den Menschen ermöglichen, ihre Handlungsspielräume und die ihrer Angehörigen in ihren Gesellschaften zu vergrößern: Das wäre ein Ziel einer stimmigen Migrationspolitik. Daran mangelt es aber noch, die G20 arbeiten lieber an Instrumenten zur Abwehr.

Über diese und ähnlich Fragen möchten wir mit Ihnen und den Frauen auf dem Podium sprechen. Auf Twitter nutzen wir #MigrationWelcome. Die wichtigsten Ergebnisse werden wir an die Bundesregierung weiterleiten – in der Hoffnung, dass sie den Weg in die G20-Verhandlungen finden.