Guterres

UN-Bericht zur Umsetzung der Agenda 2030

Ziel der Agenda 2030 ist es, das Leben und die Zukunftsaussichten aller Menschen überall zu verbessern und dabei nie-manden zurückzulassen. Aber der Bericht der Vereinten Nationen zu dem Zielen für nachhaltige Entwicklung 2017 (SDG) zeigt, dass die die Umsetzung zu schleppend ist, um die 17 SDGs bis 2030 zu erreichen. UN-Generalsekretär António Guterres drängt darum auf raschere und umfassendere Fortschritte bei der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.

Die Zeit drängt für 767 Millionen Menschen, die nicht mehr als ein 1,90 US-Dollar am Tag haben. Obwohl seit 2000 eine Milliarde Menschen aus der extremen Armut entkommen konnten, waren die Fortschritte nicht immer aus-gewogen. Ungleichheit bleibt ein Problem im Vergleich der Regionen ebenso wie zwischen den Geschlechtern und zwischen Menschen unterschiedlichen Alters, Wohl-standsniveaus und Wohnorts.

Viele Menschen bleiben trotz Arbeit arm. Frauen verbringen mehr als drei Mal so viel Zeit mit unbezahlter Arbeit und Pflege als Männer und sind mehrheitlich im schlecht bezahlten informellen Sektor und in der Landwirtschaft beschäftigt. Ein Schlüssel zur Schaffung menschenwür-diger Arbeitsplätze und zur Verringerung der Armut wird darin liegen, einen Strukturwandel hin zu produktiveren und umwelt-freundlicheren Tätigkeiten zu för-dern. Durch Strukturwandel können Ressourcen für einen Sozialschutz zugunsten derer freigesetzt werden, die der Armut nicht aus eigenen Mitteln entkommen können.

Eine schnelle Lösung brauchen 793 Millionen Menschen, die heute hungern. In Afrika hat die Zahl der hungernden Menschen sogar um 16 Million auf 218 Million zugenommen. Zur Ernährungsun-sicherheit trägt auch bei, dass die Fischgründe massiv überfischt sind. Für die Bekämpfung des Hungers ist nicht nur die Steigerung der Produktion wichtig. Kleinbauern und Kleinbäuerinnen brau-chen höhere Einkommen sowie einen bes-seren Zugangs zu Technologie und Land.

Ungleichheiten ziehen Menschen in die Stadt. Allerdings leben in Afrika 56 Prozent der städtischen Bevölkerung unter Slum-Bedingungen und neun von zehn Men-schen in der Stadt atmen verschmutzte Luft. Insbesondere Kinder und Jugendliche in Afrika brauchen mehr Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung.

Guterres nimmt alle Beteiligten – besonders Regierungen – in die Pflicht, ihren Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung der Agenda 2030 zu leisten und das gegebene Versprechen zu halten.

Zum Bericht:
http://www.un.org/depts/german/millennium/SDG%20Bericht%202017.pdf

Zuerst erschienen in: Newsletter Forum Eine Welt, SPD-Landesverband NRW, 40213 Düsseldorf
Ausgabe 04/2017 (September)