In Lateinamerika sinkt das Vertrauen in den Staat

In Lateinamerika und der Karibik hat die Entfremdung zwischen Bürgern und öffentlichen Einrichtungen in den letzten Jahren zugenommen. Die jüngste Umfrage von Latinobarómetro zeigt, dass 75 % der Lateinamerikaner im Jahr 2017 wenig oder kein Vertrauen in ihre nationalen Regierungen hatten, gegenüber etwa 55 % im Jahr 2010. Auch das Vertrauen in andere Institutionen wie das Justizsystem oder in Wahlen verschlechterte sich, gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit mit der Qualität der öffentlichen Dienste.

Der „Latin American Economic Outlook 2018“ analysiert, welcher Zusammenhang zwischen mangelndem Vertrauen und einer Reihe langjähriger struktureller Merkmale sowie neueren Dynamiken besteht, die Wirtschaft, Gesellschaft und Politik der Region prägen. Er befasst sich mit der Frage, wie Institutionen auf lange Sicht dazu beitragen können, integratives Wachstum und mehr Wohlbefinden zu schaffen. Zudem liefert der Bericht einen Überblick über die wichtigsten makroökonomischen Herausforderungen der Region und untersucht politische Optionen, um Wachstum zu fördern. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema Handel.

Latin American Economic Outlook 2018: Rethinking Institutions for Development
Direktzugang zur Online-Ausgabe:
www.oecd-ilibrary.org/development/latin-american-economic-outlook-2018_leo-2018-en