Als Consultant in der Entwicklungszusammenarbeit

Das Berufsbild von Consultants in der Entwicklungszusammenarbeit kann vielfältig sein, da es von der Art der Organisation, dem Projekt und den spezifischen Anforderungen abhängt. Im Allgemeinen arbeiten Consultants jedoch daran, Programme und Projekte zur Förderung wirtschaftlicher Entwicklung, sozialer Gerechtigkeit, Bildung, Gesundheit und anderen Entwicklungszielen in verschiedenen Teilen der Welt zu planen, zu implementieren und zu überwachen. Hier sind einige der typischen Aufgaben und Qualifikationen:

Aufgaben:

  1. Projektplanung und -management: Consultants in der Entwicklungszusammenarbeit sind oft für die Planung und Umsetzung von Entwicklungsprojekten verantwortlich. Dies kann die Identifizierung von Bedürfnissen, die Budgetierung, die Zeitplanung und die Überwachung der Fortschritte umfassen.
  2. Analyse und Forschung: Die Bewertung von Entwicklungsproblemen, die Identifizierung von Lösungen und die Durchführung von Forschungsarbeiten zur Verbesserung der Projekte sind wichtige Aufgaben.
  3. Kapazitätsaufbau: Berater können auch Schulungen und Schulungsprogramme für lokale Partner und Gemeinschaften durchführen, um ihre Fähigkeiten zur eigenständigen Entwicklung zu stärken.
  4. Politikberatung: Einige Consultants arbeiten auf politischer Ebene und beraten Regierungen und internationale Organisationen bei der Gestaltung von Politiken und Strategien für die Entwicklungszusammenarbeit.
  5. Berichterstattung und Evaluierung: Das Verfassen von Berichten über Projekte, die Bewertung ihrer Auswirkungen und die Empfehlung von Verbesserungen sind ebenfalls wichtige Aufgaben.

Qualifikationen und Wege in den Beruf:

  • Ausbildung: Viele Berater haben einen Bachelor- oder Master-Abschluss in relevanten Bereichen wie Internationale Beziehungen, Entwicklungswissenschaften, Wirtschaft, Sozialwissenschaften oder einem verwandten Fachgebiet.
  • Erfahrung: Praktische Erfahrung, sei es durch Praktika, ehrenamtliche Tätigkeiten oder frühere Arbeitsstellen in der Entwicklungszusammenarbeit, ist oft von entscheidender Bedeutung.
  • Sprachkenntnisse: Da die Arbeit oft in verschiedenen Ländern stattfindet, sind Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere in den Zielländern oder -regionen, von großem Vorteil.
  • Netzwerke: Der Aufbau von Netzwerken in der Branche kann helfen, Jobmöglichkeiten zu finden. Dies kann durch die Teilnahme an Konferenzen, Workshops und durch die Mitgliedschaft in relevanten Organisationen erreicht werden.

Karrierechancen:

Die Karrierechancen für Consultants in der Entwicklungszusammenarbeit können je nach Erfahrung, Fähigkeiten und Interessen variieren. Hier sind einige mögliche Karrierepfade:

  1. Einstiegspositionen: Viele beginnen als Junior-Berater oder Projektassistenten und arbeiten sich dann in leitende Positionen vor.
  2. Spezialisierung: Mit der Zeit können Sie sich auf bestimmte Fachgebiete wie Gesundheit, Bildung, Umweltschutz oder Wirtschaftsentwicklung spezialisieren.
  3. Internationale Organisationen: Einige Berater wechseln zu internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder der Weltbank, um auf globaler Ebene an Entwicklungsprojekten zu arbeiten.
  4. Regierungsstellen: Einige wählen Karrieren in Regierungsstellen aus und arbeiten in Ministerien oder Agenturen, die für die Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich sind.
  5. Nichtregierungsorganisationen (NGOs): NGOs bieten ebenfalls zahlreiche Karrieremöglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit, von Projektmanagement bis zur Politikberatung.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Konkurrenz in diesem Bereich oft hoch ist, und es kann einige Zeit dauern, bis man sich in der Branche etabliert. Eine Kombination aus Bildung, Erfahrung, Netzwerken und Engagement für die Sache kann jedoch den Weg zum Erfolg ebnen. Es kann auch hilfreich sein, aktuelle Stellenausschreibungen bei Entwicklungszusammenarbeitsorganisationen und -agenturen zu verfolgen, um Jobmöglichkeiten zu finden.

Trends

Klassische Entwicklungshilfe gibt es nicht mehr. Wir haben es mit internationaler Zusammenarbeit für globale Agenden zu tun, die sich in naher Zukunft stark verändern müssen. Die Konkurrenz wird meines Erachtens wachsen. In vielen Einsatzländern können die Auftraggeber zunehmend auch lokale Kapazitäten einsetzen.

Die Auftragsvergabe wird zunehmend formaler und umkämpfter. Der Trend geht zu größeren Auftragswerten und Gutachterpools, die einzelne Freiberufler gar nicht anbieten können. Die beliebten Direktaufträge werden also Rahmenverträgen und Beratungspools mehr und mehr weichen. Aber nach wie vor sind persönliche Kontakte der Schlüssel zu Aufträgen.

Tipps zum Einstieg

Zu Beginn der Selbstständigkeit steht nicht selten die konkrete Aussicht auf einen Auftrag. Das ist ein guter Einstieg, reicht aber meist nicht für eine dauerhafte Existenz aus. Dazu braucht es unbedingt

  • Klare Ziele (kurz-, mittel-, langfristige) zur eigenen Zukunft, die einem selbst Halt geben und wichtige Laufbahn-Entscheidungen ermöglichen;
  • eine sorgfältige Wahl von zwei bis fünf starken, das heißt auf dem „Markt gut positionierten Kernkompetenzen;
  • den unbedingten Willen zur Umsetzung der eigenen „Geschäftsidee“.

Zum Start als Consultant ist es von Vorteil, sich während einer gewissen Zeit von erfahrenen Kolleg/innen begleiten, beraten oder coachen zu lassen. Manchmal ergibt sich auch die Möglichkeit, als „Juniorpartner/in“ in einem bestehenden Team erste Erfahrungen zu sammeln.

Für den Start in die Selbstständigkeit reichen oft ein Laptop, ein Homeoffice und ein Satz Visitenkarten aus. Die Registrierung beim Finanzamt als Freiberufler ist meist schnell erledigt, bald wird die monatliche Steuererklärung schnell Routine. Ein Buchhaltungsservice ist meines Erachtens sehr zu empfehlen. Nicht sparen sollte man an Fortbildung und sozialer Absicherung. Nutzen Sie die allgemeinen Beratungsangebote für freie Berufe. Ganz brauchbar finde ich die Informationen der trainerversorgung.de.

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