Weltentwicklungsbericht 2013: Jobs

Die Schaffung von „guten Jobs“, die zu Entwicklung beitragen, ist der Weltbank zufolge die zentrale entwicklungspolitische Herausforderung der kommenden Jahrzehnte. Dies war auch Anlass für die Weltbank, den diesjährigen World Development Report (WDR) http://tinyurl.com/8nhyrpw dem Thema Jobs zu widmen.

200 Millionen Menschen sind arbeitslos

Weltweit sind derzeit rund 200 Millionen Menschen arbeitslos und suchen aktiv nach einem Arbeitsplatz. Allein zum Halten der aktuellen Beschäftigungsquote werden über die nächsten 15 Jahre 600 Millionen neuer Jobs benötigt. Knapp die Hälfte der weltweit rund drei Milliarden beschäftigten Menschen arbeiten in der Landwirtschaft, kleinen Familienunternehmen, Gelegenheitsjobs oder als Saisonarbeiter – oft unter desaströsen Bedingungen. Regierungen sollten ihr Hauptaugenmerk auf den Arbeitsmarkt legen, um die Zukunft positiv zu gestalten, lautet die zentrale Forderung des Berichts.

Wirtschaft muss 600 Millionen Arbeitsplätze schaffen

Die Weltwirtschaft muss im Zeitraum von 2005 bis 2020 rund 600 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, um neu auf den Arbeitsmarkt kommende junge Menschen zu beschäftigen, die Entwicklung anzuregen, die Stellung der Frauen zu stärken und sozialen Unruhen entgegen zu wirken. Damit die Beschäftigung im Verhältnis zur Bevölkerung konstant bleibt, müssen besonders in Asien und Afrika neue Arbeitsplätze entstehen, so die Weltbank. Es kommt aber auch darauf an, welche Art von Stellen.

Jugendarbeitslosigkeit gefährdet Zukunft

Ein Kapitel beschäftigt sich mit Jugendarbeitslosigkeit. Global ist die Arbeitslosenquote demnach unter den 15- bis 24-Jährigen zwei bis drei Mal so hoch wie die allgemeine Arbeitslosenrate. Daraus resultieren den Angaben zufolge hohe Kosten und ein Gefühl von Unfairness. Den Politikern empfiehlt die Weltbank, das Problem gemeinsam mit der Privatwirtschaft anzugehen, die neun von zehn neuen Stellen schafft.

Bewertung

Fazit von Julia Kubny (KfW): „Der WDR plädiert dafür, Jobs ins Zentrum der entwicklungspolitischen Debatte zu stellen. Wachstumsstrategien reichen laut WDR in vielen Fällen nicht aus, um Verbesserungen von Lebensstandards, Produktivität und sozialem Zusammenhalt zu erreichen. Positiv ist hervorzuheben, dass der Bericht schwierige Fragen nicht scheut und auch unkonventionelle Ansichten berücksichtigt. Die Handlungsempfehlungen bleiben leider deutlich hinter der detaillierten Problemanalyse zurück: Wie die empfohlenen Arten von Jobs konkret gefördert werden können bleibt weitgehend offen.“ Entwicklungspolitik Kompakt Nr. 16, 4. Oktober 2012, http://tinyurl.com/8kklqe8