Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat den Global Corruption Report 2009 vorgestellt. Im Mittelpunkt des Reports steht in diesem Jahr die Privatwirtschaft. Der Bericht zeigt anhand vieler konkreter Beispiele auf, wie sich das korrupte Fehlverhalten von Managern, Mehrheitsaktionären und anderen Wirtschaftsakteuren häufig zum Nachteil von Arbeitnehmer/innen und der Gesellschaft insgesamt auswirkt.
Allein in Entwicklungs- und Transformationsländern leisten Unternehmen an korrupte Politiker/innen und Regierungsbeamte nach Schätzungen von Vereinten Nationen und Weltbank Bestechungszahlungen in Höhe von jährlich bis zu vierzig Milliarden US-Dollar.
Obwohl fast 90 Prozent der 200 weltweiten Spitzenunternehmen Verhaltenskodices eingeführt haben, überwachen dem Report zufolge weniger als die Hälfte deren Einhaltung und Umsetzung. Als größtes Defizit in Deutschland nennt der Bericht die fehlende Ratifizierung der UN-Konvention gegen Korruption.
Weitere regulative Defizite in Deutschland sind das Fehlen eines Korruptionsregisters, das Fehlen eines umfassenden Hinweisgeberschutzes und das Fehlen von Transparenzanforderungen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Quelle: Wegweiser Bürgergesellschaft. http://www.transparency.org/news_room/in_focus/2009/gcr2009