GIZ und Consultingwirtschaft sind mit ihrer Zusammenarbeit zufrieden

Bei einem sektorübergreifenden Facharbeitskreistreffen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH am 22. Septenber 2014 in Eschborn wurden Umfang und Qualität der Zusammenarbeit mit der privaten Consultingwirtschaft besprochen.

Dr. Bernd Amler (AMBERO) und Marita Brömmelmeier (GIZ Abteilungsleitung Wirtschaft und Beschäftigung) stellten die Ergebnisse der ersten Umfrage zur Kooperationsqualität von GIZ und Consultingwirtschaft vor. Die Zusammenarbeit wurde von beiden Seiten generell einheitlich als sehr positiv bis positiv bewertet. Die Zusammenarbeit ist gut, bisher aber nicht geprägt von gegenseitigem Lernen. Kenntnisse der Verfahren und Regularien sind beiderseits ausbaufähig.

Mit dem Ziel der gegenseitigen Zufriedenheit soll zusätzlich zum Vergabebericht jährlich die Qualität der Kooperation festgestellt werden. Erstmals im Juli/August 2014 wurden als Stichprobe 39 GIZ Fachkräfte und 97 Consultants in Deutschland und Asien/Lateinamerika online befragt. Diese Baseline soll in den Folgejahren zum Monitoring dienen.

  • Aus Consultantsicht sind Leitungsbeschreibungen grundsätzlich verständlich. Gewichtungen des Bewertungsschemas bleiben teilweise erklärungsbedürftig, Rückfragen werden überwiegend zeitnah beantwortet.
  • Aus GIZ-Sicht sind die Angebote insgesamt gut. Sie werden zu 90% als angemessene Antwort auf die Leistungsbeschreibung gesehen. Der fachliche Anspruch an Consultants ist gestiegen.
  • Das internationale Personal entspricht aus GIZ-Sicht zu 60-80% den Anforderungen, die nationalen und regionalen Fachkräfte nur zu 50%. Nationale Gutachter ersetzen die internationalen nicht zufriedenstellend, meinen vor allem die Consultants.
  • Die fachliche Kooperation wird zu 70% als gut wahrgenommen. Vor allem die Consultants wünschen sich stärkere Einbindung in die Projektteams.
  • Gemeinsame Produktentwicklung ist gewünscht, aber ausbaufähig.
  • Die entsandten Consulting-Fachkräfte sind je nach Land verschieden gestellt, mal gleichgestellt mit GIZ Fachkräften, mal als lokale Fachkräfte behandelt.
  • Erwartungen an Backstopping-Leistungen und know how sind unklar. Die GIZ wüscht sich noch mehr proaktives Backstopping, definiert dies aber nicht. Insgesamt sieht die GIZ die Zusammenarbeit mit Backstoppern als gut mit den Consulting-Vertragskaufleuten nicht immer gut an.
  • Der Ressourceneinsatz ist in den letzten Jahren nicht effizienter geworden. Die Verwaltungsverfahren sind schwieriger geworden, das meinen vor allem die Consultants. Der administrative Steuerungsaufwand hat sich nicht reduziert (nur 20% GIZ, 7% Cons.).
  • Bei den Facharbeitskreisen sollen Kriterien für Zugang transparenter, einheitlicher und fairer gestaltet werden. Mit Format, Inhalt und Turnus zeigten sich alle zufrieden.

Als Verbesserungspotentiale für strukturelle Probleme der Zusammenarbeit wurden gesehen:

  • Verbesserung der Kommunikation mit dem Partnerpersonal zur Rolle der Consultingwirtschaft
  • Stärkung des Teamverständnisses GIZ/Consultants
  • Verbesserung der Vorbereitung der nationalen und regionalen Fachkräfte
  • Klärung der Erwartungen an gemeinsames Wissensmanagement und Produktentwicklung
  • Definition von Backstopping
  • Faire und transparente Kriterien für Zugang zu FAK
  • Besseres Verständnis der AV für Regularien bei Verträgen

Joachim Prey (GIZ FMB) forderte abschließend ein lebendiges Format für Wissensaustausch unter den FAK. Derzeit wird die regionale fachliche Kommunikation neu organisiert; es soll mehr virtuelle Plattformen geben anstatt Konferenzen. Task Forces zu instrumentellen Themen können gebildet werden.

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