Vorlesungsreihe #epolrv zur globalen 2030-Agenda in Hamburg

Die neue Agenda für nachhaltige Entwicklung im Fokus
der Sommervorlesung an der Universität Hamburg

Eine gute Gelegenheit, engagierte Insider der globalen Entwicklungspolitik in Hamburg zu erleben, bietet eine Ringvorlesung der Universität Hamburg in diesem Sommersemester. Es geht um die 2030-Agenda, den neuen universalen Rahmen zur Unterstützung aller Länder bei der Beseitigung von Armut und der Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung bis 2030. Dazu haben die Vereinten Nationen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) beschlossen, die allen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen sollen.

In Zusammenarbeit mit der Society for International Development (SID) Hamburg stellen Fachleute aus Deutschland nacheinander ihre Ansätze und Sichtweisen dazu vor. Sie treffen auf kompetente Hamburger Discussants und debattieren jeweils im Anschluss mit Studierenden und dem vielfältigen Publikum. Dies soll allen Beteiligten eine Bewertung der ambitionierten „SDGs“ erleichtern und die Möglichkeiten lokalen Handelns aufzeigen. Bis zur  Abschlussveranstaltung am 5. Juli werden konkrete Handlungsoptionen für und in Hamburg gesammelt.

Jens Martens vom Global Policy Forum startet die Vorlesungsreihe heute mit mir. Am 12. April folgt der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer mit seiner Bewertung der Entwicklungsagenda in Bezug auf die Bekämpfung von globalen Fluchtursachen. Im Rahmen der Ringvorlesung werden dann noch viele weitere führende Köpfe zum Thema globale Zukunft erwartet. Prof. Dr. Cord Jakobeit von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften koordiniert die Reihe.

Die öffentlichen Vorlesungen finden im wöchentlichen Rhythmus statt. Interessierte und Fachpublikum sind auch eingeladen, jeden Dienstag von 18-20 Uhr, online per Videostreaming über das Internet oder direkt vor Ort am Dammtor teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine anschließende Diskussion findet auch bei Twitter unter #epolrv statt.

Was? Ringvorlesung der Universität Hamburg
„Wie wirkt die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung?“
Wann? 5. April bis 5. Juni 2016, 12 Termine, jeweils am Dienstag ab 18 Uhr bis 20 Uhr
Wo? Universität Hamburg, Hauptgebäude, Hörsaal B (Kuppelsaal),
Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg (Bahnhof Dammtor)
Webcast https://lecture2go.uni-hamburg.de/livewiso
Infor-
mation
http://www.sid-hamburg.de/ringvorlesung2016
ringvorlesung@sid-hamburg.de

Programm

Dienstag, 12. April 2016, 18 Uhr,
Bekämpfung von Fluchtursachen – Was heißt das konkret? Dr. rer. pol. Klaus Töpfer, ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Sustainable Development Solutions Network, Höxter. Discussant: Portia Sarfo, Eine Welt Netzwerk Hamburg, Initiative WeSelf .

Dienstag, 19. April 2016, 18 Uhr,
Wandel statt Wachstum! Wie kann Zivilgesellschaft die SDGs als politische Agenda in den Kontext eines beginnenden Wandels zu einer postfossilen Gesellschaft stellen?
Christian Cray, Dipl. Päd., Projektleiter von „Weltwunder – Wandel statt Wachstum“ des Verbands Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN), Hannover. Discussant: Bianca Perčić, Koordinatorin „Hamburg entwickeln für Eine Welt“.

Dienstag, 26. April 2016, 18 Uhr,
Niemanden zurücklassen! Was ist die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung?
Arne Molfenter, Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa (UNRIC), Bonn.
Discussant: Katharina Scheffler, Plan International Deutschland, Hamburg.

Dienstag, 3. Mai 2016, 18 Uhr,
Wie kann die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele in Deutschland überwacht und visualisiert werden?
Claudia Schwegmann, 2030-Watch, Open Knowledge Foundation Deutschland e. V., Berlin.
Discussant: Dr. Jochen Menzel, Zukunftsrat Hamburg.

Dienstag, 10. Mai 2016, 18 Uhr,
Wie ist die globale Entwicklung mit Gender- und Geschlechtsdimensionen zu bewerten?
Hannah Birkenkötter, Women in Europe for a Common Future (WECF), Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), Berlin. Discussant: Prof. Dr. h. c. Christa Randzio-Plath, Marie-Schlei-Verein, Hamburg.

Dienstag, 24. Mai 2016, 18 Uhr,
Was kann gegen soziale Ungleichheit sowie die strukturellen Ursachen von Armut getan werden?
Marion Lieser, Oxfam Deutschland, Berlin.
Impulsreferat: Dr. Lena Giesbert, GIGA German Institute of Global and Area Studies, Hamburg.

Dienstag, 31. Mai 2016, 18 Uhr,
Wie kann nachhaltige Entwicklung in die Hochschulbildung integriert werden?
Prof. Dr. Gerd Michelsen, UNESCO Chair „Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung“, Lüneburg. Discussants: Prof. Dr. Sandra Sprenger, Universität Hamburg und Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Willkomm, HafenCity Universität Hamburg

Dienstag, 7. Juni 2016, 18 Uhr, ESA1-B Globale Kooperationen für die Große Transformation zur Nachhaltigkeit – Wie kann das gelingen? Prof. Dr. Dirk Messner, Deutsches Instituts für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn, Vorsitzender Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU).
Discusssant: Apl. Prof. Dr. Jann Lay, GIGA German Institute of Global and Area Studies, Hamburg.

Dienstag, 14. Juni 2016, 18 Uhr,
Globalisierung gerecht gestalten! – Ist die Agenda 2030 das richtige Mittel zum Zweck?
Dr. Bernd Bornhorst, Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), Misereor, Aachen. Discussant: Alexandra Endres, Redakteurin ZEIT ONLINE, Hamburg.

Dienstag, 21. Juni 2016, 18 Uhr,
Welche Möglichkeiten haben Nichtregierungsorganisationen zwischen Vereinnahmung und Repression?
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin. Discussant: Holger Harms, peace brigades international (pbi) Hamburg. In Kooperation mit umdenken Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e. V.

Dienstag, 28. Juni 2016, 18 Uhr,
Wüsten fruchtbar machen – welche Ziele der Agenda 2030 stehen im Widerspruch zueinander und wie lässt sich das lösen?
Prof. Dr.-Ing. Dr. Christian Berg, Vorstand Deutsche Gesellschaft des Club of Rome, TU Clausthal. Discussant: Dr. H.-Christoph Schaefer-Kehnert, GFA Consulting Group, Hamburg.

Dienstag, 5. Juli 2016, 18 Uhr,
Abschlussveranstaltung


Hintergrund

In dem längsten partizipativen Entscheidungsprozess der Geschichte der Vereinten Nationen einigten sich am 25. September 2015 ihre 193 Mitgliedsstaaten auf die Agenda 2030 mit 17 Hauptzielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs).

Die Vision dieses Weltzukunftsvertrags ist, allen Menschen ein nachhaltiges Leben in Würde und Unversehrtheit zu ermöglichen. Wir könnten damit die erste Generation sein, die Armut und Hunger auf der Welt beendet – ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hatte, den Planeten zu retten.

Die Lösung der sozialen, ökologischen, ökonomischen und politischen Herausforderungen geht weit über die Möglichkeiten der Entwicklungspolitik hinaus und nimmt alle Länder in Verantwortung. Auch Hamburg, Deutschland und die Europäische Union arbeiten an der Umsetzung der Ziele bei sich und weltweit.

Mit der 2013 ins Leben gerufenen Ringvorlesung verfolgt der SID Hamburg das Ziel, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Beiträge zu einer sozial-ökologischen Transformation in Richtung nachhaltiger Entwicklung bekannt zu machen und lokale Netzwerke dazu zu stärken.

SID ist ein globales Netzwerk von Menschen und Institutionen, das sich seit 1957 partizipativ, pluralistisch und nachhaltig für Konsens, Dialog und Innovation in der Entwicklungspolitik einsetzt. Das SID-Chapter Hamburg führt dazu engagierte Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Kultur und Medien mit der entwicklungspolitischen Praxis zusammen.

Die Reihe wird gefördert von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) aus Mitteln der Bingo-Lotterie und weiteren Zuschüssen. Die Hamburger Kooperationspartner Eine Welt Netzwerk, Zukunftsrat, Europa-Union,      Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität und GIGA German Institute of Global and Area Studies stellen sich im Laufe der Ringvorlesung vor.