Situation und Zukunft der internationalen personellen Zusammenarbeit

Inhalt

Situation und Zukunft der internationalen personellen Zusammenarbeit

1      Ziele und Definitionen

1.1       Ziel der Studie

1.2       Begriffsklärungen

2      Trends der Entwicklungspolitik

2.1       Die Entwicklungsagenda nach 2015

2.2       Freiwilliges Engagement gehört zur neuen Agenda

2.3       Rolle der Personellen Zusammenarbeit nach 2015

2.4       Risiken

3      Modelle und Formen der PZ

4      Situation der PZ Deutschlands

4.1       Fachdienste als Instrumente der bilateralen EZ

4.2       Zunahme der Lerndienste

4.3       Engagementpolitik des BMZ

5      Handlungsoptionen für das Trägerfeld

5.1       Wirkung zeigen

5.2       Vom Incoming zur Partnerschaftlichkeit

5.3       Rückkehrarbeit vernetzen

5.4       Programmgestaltung

5.5       Corporate Volunteering

5.6       Diaspora Volunteering

5.7       Arbeit mit und durch Flüchtlinge

5.8       Online-Volunteering

6      Elemente eines partnerschaftlichen Wirkungsmodells

7      Literatur

 

 

1       Ziele und Definitionen

1.1     Ziel der Studie

 

Die Studie stellt Formen, Innovationen und Aussichten für grenzüberschreitende Lern- und Fachdienste dar. Es wird diskutiert, wie positive soziale und politische Veränderungen, Nord-Süd-Synergien und Vernetzungen und Netzwerke zwischen Süd-Akteuren stärker gefördert werden können.

 

1.2     Begriffsklärungen

Die Internationale Personelle Zusammenarbeit (PZ) umfasst verschiede Formen und Dienste. Ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung der verschiedenen Einsatzarten ist der rechtliche Status der vermittelten Fachkraft. Einige Entsendeorganisationen bieten verschiedene Dienstarten an, andere sind auf eine spezialisiert.

 

Tabelle: Unterscheidung der Dienstarten

Entwicklungsdienst,

Ziviler Friedensdienst

Berufserfahrene Fachkräfte, die für eine begrenzte Zeit „ohne Erwerbsabsicht“ in Projekten und Programmen der sieben anerkannten Entwicklungsdienste mitarbeiten. Die Kriterien für die Anerkennung und auch der Status der Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer sind im Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) geregelt. Ziviler Friedensdienst (ZFD) ist ein gemeinsamer Arbeitsbereich von staatlichen und nichtstaatlichen Trägern zur Förderung des gewaltfreien Umgangs mit Konflikten und Konfliktpotenzialen. Friedensfachkräfte im ZFD werden ebenfalls nach dem EhfG vermittelt.
Internationale Freiwilligendienste Gemeinnütziges Engagement im Ausland, „ohne Erwerbsabsicht“, im Sinne des außerschulischen, lebenslangen Lernens. Wird mitunter spontan und selbstorganisiert durchgeführt. Geregelte, gesetzlich festgelegte Rahmenbedingungen oder Richtlinien gibt es dagegen z.B. für das Freiwillige Soziale- und Ökologische Jahr (FSJ/FÖJ), den Anderen Dienst im Ausland (ADiA), den Europäischen Freiwilligendienst (EFD), Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) und der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts. In den meisten Fällen wird keine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt.
Fachdienste in der Entwicklungs­zusammenarbeit Entsendung von Fachpersonal „mit Erwerbsabsicht“ ins Ausland durch staatliche Organisationen, politische Stiftungen, Consulting-Unternehmen, Organisationen aus dem Bereich der Humanitären Hilfe und andere Nichtregierungsorganisationen. Hierzu zählen auch die Nachwuchsprogramme, z.B das ASA-Programm und die Kurse des DIE und SLE.
Berufs- oder ausbildungsbezogenene Lerndienste Praktika, Schul- bzw. Studien-Austauschprogramme, Au-pair sowie Work&Travel-Programme. International Corporate Volunteering
Workcamps Kurzzeitige Begegnung meist junger Menschen verschiedener Länder.

 

In dieser Studie werden besonders der Entwicklungsdienst und Internationale Freiwilligendienste betrachtet. Der Entwicklungsdienst und ZFD wird als Fachdienst gesehen, während die Internationalen Freiwilligendienste als Lerndienst gelten. Im Verlauf hat sich gezeigt, dass die Übergänge fließend sind und die Kombination beider Aspekte sinnvoll ist. International ist dafür der Begriff „Experteering“ (MovingWorlds, Ashoka, GOOD worldwide) aufgekommen.

 

Fachdienste werden von Fachleuten geleistet, die aufgrund ihrer fachlichen oder weiteren berufsbezogenen Expertise fachliche Aufgaben übernehmen. Die Qualifikation und Aufgaben im Entwicklungsdienst haben sich denen des „mit Erwerbsabsicht“ entsandten Personals angenähert.

 

Lerndienste sind die Internationalen Freiwilligendienste im Sinne des lebenslangen Lernens, das aber jenseits von Lohnarbeit, Zivildienst und traditionellem Ehrenamt steht. Im Unterschied zu Fachdiensten in der Entwicklungszusammenarbeit wird hier in den meisten Fällen keine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Im Vordergrund steht vielmehr die Motivation für ein soziales Engagement im Ausland. In der Regel wird von einer nicht erwerbs- oder ausbildungsorientierten Vollzeittätigkeit ausgegangen.

 

Incoming bezeichnet den Einsatz von Freiwilligen aus dem Ausland in Projekten und Programmen in Deutschland; d. h. alle Freiwilligen, die für einen Freiwilligendienst aus dem Ausland eingereist sind, oder ihr Visum/ihren Aufenthalt zum Zwecke eines Freiwilligendienstes verlängert bzw. geändert haben.

 

International Corporate Volunteering bezeichnet eine kurze, freiwillige Mitarbeit von erfahrenen Mitarbeitenden bei Unternehmen oder Organisationen in Entwicklungs­ und Schwellenländern

 

Bei der Betrachtung der internationalen PZ ist im Fall Deutschland wesentlich, dass die verschiedenen Dienstbegriffe stark innenpolitisch geprägt sind. Der Dienstbegriff ist in Deutschland vom Wehrdienst und seinen alternativen Zwangsdiensten geprägt. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ist neue Dynamik in der Diskussion um soziale Dienste entstanden. Das Sozialsystem in Deutschland hat hohen Bedarf an kostengünstiger Arbeitskraft, der demographische Wandel verschärft das Problem bereits. Die Gestaltung der Dienste wird darum meist pragmatisch geführt, ohne das Verhältnis von Individuum, Gemeinschaft und Staat neu zu definieren.

 

 

2       Trends der Entwicklungspolitik

2.1     Die Entwicklungsagenda nach 2015

 

Trends
  • Ziele für nachhaltige Entwicklung[1] (Sustainable Development Goals) sind für alle Staaten universell gültig. Die Staaten verpflichten sich aber nicht zur Umsetzung.
  • Flankiert von einer „auf Rechte gestützte, universelle und transformative Agenda für nachhaltige Entwicklung, in deren Mittelpunkt die Menschen und der Planet Erde stehen.“ (UN-Generalsekretär 2014)
  • Zusammenhängende Ziele; jedes einzelne Ziel soll dreidimensional die Gesellschaft, die Wirtschaft und die lebensnotwendigen Ökosysteme betreffen. Systematische Ansätze. Menschenzentriete Entwicklung
  • Die ärmeren Länder werden künftig mehr und mehr selbst bestimmen, in welchen Feldern und mit wem sie kooperieren wollen.
  • Mix von Mitteln zur Umsetzung der Agenda und das entsprechende Umfeld sollen mobilisiert werden.
  • Alle Akteure und Ebenen von Staat, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik tragen bei.

 

Für die Transformation zur nachhaltigen Entwicklung hat das Jahr 2015 eine besondere Bedeutung. Von der Verabschiedung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) bei der UN-Generalversammlung in New York und dem Weltklimagipfel in Paris werden Weichenstellungen für die Zukunft erwartet.

 

Mit der Post 2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung ändert die Entwicklungspolitik ihre Weltsicht. Mit den aktuellen globalen Krisen steht unsere Welt vor existenziellen Herausforderungen. Zugleich haben sich die Anforderungen an die Entwicklungspolitik erhöht: Sie ist mehr denn je gefragt, zum Klimaschutz, zur Sicherung des Friedens, zu einem menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen und zur Verteidigung der Menschenrechte beizutragen.

 

Im Dezember 2014 legte UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon seinen Synthesebericht über die Post-2015-Agenda vor, der aufzeigt, welche Ziele sich die Nationen für die Zeit nach 2015 setzen. Der Katalog der Ziele für nachhaltige Entwicklung ist nur einer von mehreren Eckpfeilern einer deutlich weiter gesteckten globalen Entwicklungsagenda. Sie ist demnach eine „wahrhaft transformative Agenda, die sowohl universell ist als auch den Gegebenheiten eines jeden Landes angepasst werden kann und die Menschen und unseren Planeten in den Mittelpunkt stellt“.

Ban-Ki Moon hat in seinem Bericht sechs konzeptionelle Orientierungspunkte für die weiteren Beratungen formuliert:

  • Würde als unverzichtbares Element jeder menschlichen Entwicklung,
  • Partizipation aller Menschen,
  • Wohlstand für alle als Ziel der Weltwirtschaft,
  • Schutz der Erde angesichts von Klimawandel und bedrohten Ökosystemen,
  • Gerechtigkeit in sicheren und friedlichen Gesellschaften sowie
  • Partnerschaft als Grundlage globaler Zusammenarbeit und Solidarität.

Diese sechs wesentliche Elemente sollen den Rahmen der Agenda für nachhaltige Entwicklung abstecken, diese stärken und dafür sorgen, dass die von den Mitgliedstaaten zum Ausdruck gebrachte Ambition und Vision auf Landesebene kommuniziert und verwirklicht werden.

 

Zu diesem Zweck wurden 17 Ziele formuliert, die effektiv, transparent und überprüfbar den Fahrplan für eine globale Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 beschreiben. Den genannten 17 Oberzielen sind weitere 169 Unterziele zugeordnet. Förderung von wirksamen öffentlichen, öffentlich-privaten und zivilgesellschaftlichen Partnerschaften ist Teil der Ziele.

 

Die SDGs lösen die Millenniumentwicklungsziele (MDGs) ab und bieten dem politischen Handeln für die kommenden Jahrzehnte eine neue Orientierung. Dies bedeutet einen Paradigmenwechsel, ein neues Leitmotiv („new narrative“) der Weltpolitik.

 

Die notwendigen Entwicklungs- und Einkommensfortschritte und der damit zunächst verbundene Anstieg im Ressourcenverbrauch ärmerer Bevölkerungsschichten kann nur dann auf Dauer mit den planetaren Leitplanken in Einklang gebracht werden, wenn gleichzeitig der ökologische Fußabdruck der globalen Mittel- und Oberschichten erheblich verkleinert wird und ökonomische Eliten ihre Kapitalanlageentscheidungen an den planetarischen Leitplanken orientieren. Auch Deutschland und die Europäische Union haben in Bezug auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit erheblichen Entwicklungsbedarf. Europas Vorbild wird sonst global zum „Weltuntergangsmodell“ (Beck 2009). Ohne eine Transformation zur Nachhaltigkeit würden kritische „planetarische Leitplanken“ des Erdsystems überschritten, z. B. 2°C Erwärmung beim Klima. Die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit würden gefährdet und die künftigen Entwicklungschancen der Gesellschaft deutlich eingeschränkt. (WBGU 2014)

 

Konsum nach dem vorherrschenden, nicht nachhaltigen Muster ist nicht auf große Teile der Weltbevölkerung übertragbar, ohne die Basis für die zukünftige Entwicklung aller Menschen zu unterminieren. Gleichzeitig verbreiten sich diese Konsummuster derzeit in den wachsenden globalen Mittelschichten der OECD- und Schwellenländer, die sich von derzeit rund 2 Mrd. bis 2030 auf knapp 5 Mrd. Menschen mehr als verdoppeln werden. Die 85 reichsten Menschen der Erde besitzen so viel Vermögen (rund 1.700 Mrd. US-$) wie die 3,5 Mrd. ärmsten Menschen und haben eine sehr große politische und ökonomische Gestaltungsmacht, die nicht demokratisch legitimiert ist.

 

Die Art und Weise der Entwicklung, für die wir Menschen verantwortlich sind, verursacht gegenwärtig mehr Probleme als dass sie diese löst. Die Menschheit muss also Wege finden, um innerhalb der planetarischen Leitplanken menschlichen Fortschritt zu erreichen. Dies erfordert einen zivilisatorischen Lernprozess, der von den Menschen selbst getragen wird.

 

2.2     Freiwilliges Engagement gehört zur neuen Agenda

 

Trends
Die neue Agenda wird freiwilliges Engagement und zivilgesellschaftlichen Austausch aufwerten.

Freiwillige sollen für Umsetzung, Mobilisierung und Lokalisierung der SDG sorgen.

Die Aufmerksamkeit liegt auf Freiwilligeninfrastrukur in den ärmeren Ländern.

Der internationale Austausch von Freiwilligen und Fachkräften ist nicht explizit erwähnt.

 

Zivilgesellschaft ist also stark in die Umsetzung der globalen Agenda eingespannt. Die Regierungen allein werden es nicht leisten können. Es geht um Bewusstsein und Verhalten bei Alltagsentscheidungen. Es eine welt-gesellschaftliche Aufgabe, den notwendigen Wandel in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung einer ausgewogenen Integration aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökonomisch, ökologisch, sozial) global vorantreiben.

 

Für die Umsetzung spielen eine wesentlich verstärkte internationale Kooperation, aktiv gestaltende Staaten aber auch die einzelnen Bürger wichtige Rollen. Nachhaltige Entwicklung kann nur über einen nachhaltigeren Lebensstil der wohlhabenden globalen Mittel- und Oberschichten sowie eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die in absoluter Armut lebenden Menschen erreicht werden. Dies lässt sich nur über einen Dialog in der Gesellschaft umsetzen.

 

In seinem Synthesebericht zur neuen Agenda stellt UN-Generalsekretär (2014) Ban-Ki Moon die drei Handlungsfelder Umsetzung, Mobilisierung und Lokalisierung für freiwilliges Engagement heraus:

 

  • „Auch das freiwillige Engagement kann bei unseren Bemühungen, Kapazitäten aufzubauen und die neue Agenda fest zu verankern, ein wirkmächtiges und vielfältig einsetzbares Umsetzungsmittel darstellen.
  • Freiwilliges Engagement kann dazu beitragen, mehr Bürger zu mobilisieren und die Menschen in die nationale Planung und Umsetzung im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung einzubeziehen.
  • Gruppen von freiwillig Engagierten können helfen, die neue Agenda zu lokalisieren, indem sie neue Bereiche der Interaktion zwischen den Regierungen und den Menschen erschließen, in denen konkrete und skalierbare Maßnahmen stattfinden können.“[2]

 

Daraufhin haben die Mitglieder des AKLHÜ die Bundeskanzlerin im April aufgefordert, internationales freiwilliges und solidarisches Handeln bei den Verhandlungen für die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nach 2015 als Mittel der weltweiten Verständigung zu berücksichtigen.

 

Im Juni fokussierte UNV (2015) mit dem Weltfreiwilligenbericht unter dem Titel „Transforming Governance“ auf die die transformative Bedeutung von freiwilligem Engagement. „Today’s societies need to invent new opportunities for dialogue to co-develop solutions to address development challenges. In essence, volunteerism is an old and yet new approach to development, based on people participation, which applies to all countries – ‘developing’ and ‘developed’ – in a universal manner. Strengthening volunteer engagement for SDG delivery and enabling volunteer organizations to mobilize volunteers and facilitate volunteer opportunities bears an enormous potential to achieve a truly transformational agenda.“

 

Bei der Vorstellung des Berichts sagte UNDP-Administratorin Helen Clark: “The potential of volunteers to help create truly people-centred development is enormous, but, as yet, far from fully tapped. Achieving the new Sustainable Development Goals will be helped by the participation of all sections of society. Volunteers have a critical role to play in representing the voices of those who are often excluded from development decisions, including women and other groups who may be marginalised”.

 

Richard Dictus, Executive Coordinator von UNV, betonte die Effekte bürgerschaftlichen Engagements auf die Regierungsführung: “By creating environments for people to volunteer their time, it is possible to use their skills and knowledge for the common good in the sphere of governance. Change will occur with greater civic engagement broadening the number of people who have voice, who can participate and who can hold governance actors to account.”

UNV fordert deutliches Investment in Freiwilligeninfrastrukturen, die die Beiträge einzelner in sinnvolle Aufgaben kanalisieren und mit andere Maßnahmen und Strategien abstimmen.

2.3     Rolle der Personellen Zusammenarbeit nach 2015

 

Personelle Zusammenarbeit basiert auf einem partnerschaftlichen Dialog zwischen Kulturen, Institutionen und Menschen. Aus dieser Zusammenarbeit resultieren oft innovative Ansätze und Themen, von denen die gesamte Entwicklungszusammenarbeit und die politische Arbeit mit den Ländern des Südens profitieren. In einer Welt, in der globale Verantwortung und interkulturelle Zusammenarbeit immer wichtiger werden, sind Erfahrungen in einem Land des Globalen Südens und ein Austausch mit Partnern des Globalen Südens von großem Wert.

 

Personelle Zusammenarbeit über Grenzen hinweg ist eine riesige Ressource für die soziale, wirtschaftliche und ökologische Transformation. Die Menschheit steht vor dringenden globalen Problemen, deren Lösung nicht ohne Änderung von Werten, Bewusstsein und sozialem Verhalten denkbar ist. Dies sind im Kern gesellschaftliche Bereiche, die in einer immer stärker interdependenten Welt nur global denkbar sind. Es hat damit zu tun, wie Menschen mit sich selbst, untereinander, in und unter sozialen Gruppen und mit der Natur umgehen.

 

Der Ansatz für nachhaltige Entwicklung erkannt an, dass Marktmechanismen und Politik nie ausreichend sein können, um die Entwicklungsziele zu erreichen. Die Ziele können nur erreicht werden, wenn Menschen und Gemeinschaften in die Lage kommen, ihre eigenen Lösungen zu steuern. Und wenn sie in schlechten Zeiten auf Unterstützung und Ressourcen zurückgreifen, um ihre Widerstandsfähigkeit („Resilienz“) gegen künftige Krisen aufbauen können. (UNV 2015)

 

Globale Personelle Zusammenarbeit zwischen gesellschaftlichen, privaten Akteuren ist unverzichtbar, um die Grundlagen für Kooperation zu schaffen, die gemeinsame Problemlösungen erst ermöglichen. Dies ist die Zukunftsfrage für die Entwicklungsdienste. Sie müssen zu Weltbürger-Diensten mutieren, die im Kant’schen Sinne um eine Synthese partikularer und universeller Interessen bemüht sind, Dirk Messner (in AKLHÜ 2013). Ein Weltbürger-Dienst muss die Grundlagen für gemeinsames Handeln erst schaffen. Dies Dirk Messner zufolge die Zukunftsfrage für die Entwicklungsdienste. Einen ähnlichen Ansatz vertritt er im WBGU (2014) Sondergutachten “Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“.

 

Ziel eines Weltbürger-Dienstes ist, durch den solidarischen und internationalen Austausch engagierter Fachkräfte zivilgesellschaftliche Akteure weltweit zu stärken und zu vernetzen, eine globale Weltbürgergesellschaft zu schaffen. Zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch Kommunen, Verbände und privatwirtschaftlichen Akteure im Norden wie im Osten und Süden tauschen damit qualifizierte, engagierte und solidarische Fachkräfte auf Zeit, integriert in die jeweiligen Partnerstrukturen, gegenseitig aus. Beteiligt sind dann nicht nur die entwicklungspolitischen NRO, sondern die ganze Bandbreite gemeinwohlorientierten gesellschaftlichen Lebens, wie Sport, Integration, Kultur, Bildung, Naturschutz, Kinder- und Jugendförderung, Inklusion, Demokratie und Bürgerrechte, Gewerkschaften, Berufsverbände und weitere soziale und ökologische Bereiche.

 

Der neue Dienst mit einem globalen kosmopolitischen Verständnis würde sich von den bisherigen in folgenden Aspekten unterscheiden.

 

Bisher Trend
Personen aus Industrieländern haben Wissen und Fähigkeiten, die überall gebraucht werden. Weltweiter personeller Austausch zwischen Gesellschaften. Wechselseitige Formen der Kooperation. Herkunft spielt keine Rolle.
Armen Ländern mangelt es an Fachkräften. Einheimische Fachkräfte können vieles selbst und besser. Reiche Länder werben Fachkräfte überall an.
Menschen aller Gesellschaftsschichten aus Industrieländern helfen bei der Entwicklung der Dritten Welt Spezifische Beiträge mit hochqualifizierter Expertise für passgenaue Beiträge. Einsatz punktuell in definierten Sektoren und Arbeitsfeldern. Anpassung an fragile bis dynamische Kontexte.
Entwicklungsdienst als Technische Zusammenarbeit auf semi-professioneller Basis Fachlich-solidarischer Dienst ist Beitrag zum Sozialkapital der internationalen Gemeinschaft.
PZ schickt die Problemlöser in die Welt Entwicklungsdienste helfen allen Beteiligten, die Welt besser zu verstehen, die Horizonte zu erweitern, sich und andere besser zu kennen sich auf bedeutsame Fragen zu konzentrieren
Menschen in der Personellen Zusammenarbeit müssen in mindestens zwei Welten leben. Wer in mehreren Teilen der Welt sozial verankert ist, gehört zur Weltbürgergesellschaft.
Relativ Reiche helfen den ganz Armen. Erweiterung der Wahlmöglichkeiten bzw. Handlungsmacht der Menschen, vor allem vulnerabler Gruppen im Mittelpunkt (Empowerment). Globalisierte Mittelschichten kommen miteinander ins Gespräch und tragen Verantwortung.
Investition in die Weltoffenheit des globalen Nordens Globale Vernetzung der Gesellschaften; Sozialer Kitt der Weltbürgergesellschaft; Beziehungen, die sie zusammenhalten.
Entwicklungspolitik der reichen für die armen Länder Gegenseitigkeit als Prinzip. Kommunikation als wichtigster Faktor. Vertrauen und Gerechtigkeit.
Entsendung nach Richtlinien und Formaten der reichen Länder Mehr Zusammenarbeit, mehr Erfahrungsaustausch, gemeinsame, situationsgerechte Problemlösungen.
Einmalige, ununterbrochene Langzeiteinsätze Flexible Einsatzformen und –zeiten. Intermittierende Einsätze, Reversaustausche, lebenslange Lernpartnerschaften, Wissensnetzwerke.
Seminare für Vorbereitung und Rückkehrarbeit Kontinuierlich Coaching und Peer-Learning. Sandwich-Lösungen mit integrierten Vorher- und Nachher-Zeiten im Inland.
Zivilgesellschaftliche Träger liefern ihre Dienste den staatlichen Programmen je nach deren Förderrichtlinien zu. Zivilgesellschaftliche Träger nutzen alle Formen der Zusammenarbeit, um den neuen Bedarfen und Rollen gerecht werden und sich an der neuen entwicklungspolitischen Agenda ausrichten.
Wissens- und Technologietransfer, Capacity Building Globale Wissensnetzwerke, Lebenslange Lernpartnerschaften
Freiwillige Fachkräfte sind Instrumente der Projektarbeit. Freiwillige Fachkräfte sind aufgeklärte Weltbürger, erfinden und lenken die Zusammenarbeit.
EHs und Experten sind verschiedenen Gattungen Unterschiede von Freiwilligen und Professionellen lösen sich in Richtung Professionalisierung auf.
Freiwillige werden ausgewählt, betreut und gefördert. Freiwillige werden umworben, spenden Lebenszeit und Sozialkapital.
Freiwillige motivieren sich für Solidarität und Gerechtigkeit und absolvieren einen vorgegebenen Dienst und gliedern sich dann in Rückkehrstrukturen ein. Freiwillige sind Individualisten, die für sich neue Mittel und Wege erkunden, aus persönlichen, ethischen, beruflichen spirituellen oder praktischen Motiven.
Angebot von Richtlinien, Förderprogrammen, Engagementstrukturen für Rückkehrarbeit. Auf Partnerschaft, Ownership und Empowerment setzen und die Menschen, ihre Fähigkeiten und vorhandenen Ressourcen in den Mittelpunkt stellen.

 

In ähnliche Richtung äußerten sich Ehemalige des „alten“ DED im Mai 2013 im „Werbelliner Appell“. Darin fordern sie einen neuen deutschen Entwicklungsdienst: „In Anbetracht sich verschärfender globaler Herausforderungen sowie sich verändernder entwicklungspolitischer Paradigmen wird die Schaffung eines neuen, partnerschaftlichen, zivilgesellschaftlich verantworteten und öffentlich finanzierten internationalen Austauschprogramms für engagierte Fachkräfte angeregt, das das Ziel habensoll, zivilgesellschaftliche Akteure weltweit zu stärken und so zu einer global vernetzten Weltbürgergesellschaft beizutragen.“

 

Der DED-Freundeskreises schlägt aus der Vision des Werbelliner Appells ein neues zivilgesellschaftlich verantwortetes Fachkräfteaustausch-Programm zwischen den Zivilgesellschaften des globalen Nordens und globalen Südens vor, das öffentlich gefördert wird. Ziel ist durch den solidarischen und internationalen Austausch engagierter Fachkräfte zivilgesellschaftliche Akteure weltweit zu stärken und zu vernetzen, eine globale Weltbürgergesellschaft zu schaffen. Es soll in der Konstellation der bereits existierenden deutschen Programme (weltwärts und ASA werden hier erwähnt) eine zukunftsgerichtete innovative Ergänzung auf Fachkräfteebene sein. Der AKLHÜ könnte ein erstes gemeinsames Forum für ein abgestimmtes zivilgesellschaftliches Vorgehen bieten, schlägt die Konzeptstudie (Beckmann & Cronjaeger 2015) dazu vor.

 

Als Gegenargument wird im Trägerfeld angeführt, dass diese neue Qualität sich auch durch geschickte Kombination der bestehenden Dienste mit anderen Maßnahmen (z.B. Kampagnen, Stipendien, Events) erreichen ließe. Falls die staatlichen Richtlinien der bestehenden Dienste dies nicht zulassen, steht in Frage, wie die zivilgesellschaflichen Träger beim neuen Dienst ihre Gestaltungshoheit bewahren sollen.

 

2.4     Risiken

 

Neben diesen positiven Trends für die internationale PZ gibt es Risiken, die ihre Wirkung bedrohen.

 

Risiken Wünschenswerte Trends
Angesicht von Krisen, Katastrophen und Konflikten schotten Staaten sich ab und/oder suchen militärische Antworten. Nachhaltiges Handeln ist die einzige mögliche Antwort.
Gesellschaftlicher Rückfall in Nationalismus, Rassismus, Fanatismus. Menschlichkeit und Solidarität als zivilisatorische Grundpfeiler. Gedankenfreiheit, Reisefreiheit.
Die europäischen Schengen-Staaten erschweren die Einreise noch mehr. Freiwilligenvisa sind gegenseitig anerkannt und leicht zugänglich.
Einbettung der international engagierten Fachkräfte in militärische Strukturen und quasi-militärische Lösungen, wie der deutsche Vorschlag für den Aufbau einer Art Weißhelm-Truppe zur Bekämpfung von Seuchen Vielfalt und Neutralität der international engagierten Fachkräfte wahren.

Gewalt ohne militärische Mittel einzudämmen und die zivilen Kräfte der Gesellschaft dabei zu stärken, Konflikte friedlich zu regeln.

Abkopplung der armen Mehrheit der Menschheit von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wirklich gerechte und inklusive Teilhabe aller. Alle Lösungen sind auch für die Armen machbar.
Verstaatlichung von ehemals und originär zivilgesellschaftlichen Aufgaben und Strukturen (z.B. bei DED der GIZ, Engagement Global, eng geregelten Förderrichtlinien) Zivilgesellschaft leistet Aufgaben und Strukturen selbst bei verlässlicher öffentlicher Förderung. Öffentlich-Private-Partnerschaften und Dialogräume werden global.

 

3       Modelle und Formen der PZ

 

Verschiedene Formen und Modelle[3] der PZ existieren bereits nebeneinander, wobei sich auch hier Fach- und Lerndienste überschneiden. Vermutlich wird keines der Modelle obsolet werden, sie haben jedoch unterschiedliche Chancen und Risiken.

 

Tabelle: Modelle der Personellen Zusammenarbeit, Chancen, Risiken und Trends

Modelle Situation Chancen und Risiken Trends
Beratermodell

 

beruht auf langzeitigem Nord-Süd-Capacity-Development und zielt auf Wirkung (Development Effectiveness)

 

Beispiele: GIZ, ded, SES

Bedarf fraglich, weil genügend lokales Know-how im Süden vorhanden ist. Aber vor allem in wenig entwickelten Regionen noch immer Bedarf an Langzeit-Fachleuten.

Die Hauptvorzüge liegen in der Möglichkeit, dauerhafte und intensive Beziehungen aufzubauen, die ein gegenseitiges Lernen und einen kulturellen Austausch fördern.

Langzeitprojekte garantieren den Südpartnern eine verlässliche und permanente Begleitung.

 

Chancen: Bedürfnisorientierung, gegenseitiges Lernen dank externem Nord-Blick, partnerschaftliche Langzeitorientierung, interkulturelle Beziehungen, Feedbackwirkung auch im Norden.

Risiken: die Nord->Süd-Logik (inkl. erhöhte Abhängigkeit von der Zusammenarbeit. Finanzierbarkeit. Schwierigkeit im Norden, den steigenden Profilansprüchen aus dem Süden zu begegnen. Assistenzialismus. Schwierigkeit Wirkung zu belegen. Erhöhte Ansprüche der Nord-Fachleute an Entsendeorganisation und Einsatz (Dilemma Fachdienst versus Lerndienst).

Bleibt Standard der bilateralen Zusammenarbeit, meist kombiniert mit Projektfinanzierung. Die Verbesserung von Qualität und Wirkung steht an. Der Aufwand zur Programmbegleitung sowie die Herausforderung, den vom Süden geforderten Einsatzprofilen zu entsprechen, werden nochmals ansteigen.

Kann, wo sie nachgefragt und partnerschaftlich geplant und implementiert wird, nach wie vor einen wichtigen Baustein zum nachhaltigen Capacity Development und zur Bildung einer globalen (Zivil-)Gesellschaft darstellen.

Nachhaltiges und nachfrageorientiertes Capacity Development statt bloß Lücken zu füllen.

Ein vermehrter Einbezug von alternativen Formen, insbesondere von professionellen Kurzzeiteinsätzen, steht an.

Partnerschafts­modell

 

Die Nordpartner sind ausschließlich Vermittler für Partnerschaften zwischen verschiedenen Nord- und Süd-Akteuren (Civil Society Organisations, staatliche Institutionen, Privatwirtschaft, Bildungsinstitutionen etc.)

 

Beispiele: FK Norway

Das Partnerschaftsmodell wird als Zukunftsprogramm angestrebt, um nachhaltig strukturelle Veränderungen herbeizuführen.

Dabei wird die Bedeutung der Partnerorganisation aufgewertet, das gegenseitige Lernen und die Vernetzung verbessert.

Chancen: ausgeglichenere Süd-Nord-Beziehungen (Ownership bleibt im Süden), Verstärkung der Sensibisierung und der Süd-Süd-Beziehungen, bei den Nordpartnern höhere Kohärenz zwischen Vision und Tätigkeit (inkl. eigene Reflexion).

Risiken: erhöhter Kommunikationsbedarf und die Gefahr, dass dieses Modell ein „Papiertiger“ bleibt.

Erst das Partnerschaftsmodell ermöglicht einen wirklichen Austausch in einem Gleichgewicht Nord-Süd-Nord und Süd-Süd. Doch ist die Investition (Aufwand) zur Umsetzung ist groß: intensiverer Partnerdialog (z.B. mittels interkultureller Teams) mit Partnersuche im Norden wie im Süden, vermehrter Bezug zu nationalen und internationalen Netzwerken, vermehrte Berücksichtigung der Süd-Kompetenzen im Wissenstausch, Flexibilisierung der verschiedenen Einsatzformen, vertiefte Öffentlichkeitsarbeit in Nord und Süd (inkl. vermehrte Süd-Nord-Engagements).
Süd-Süd- und Süd-Nord-Süd-Austausche

 

nutzen speziell die Kompetenzen der Südpartner

 

Beispiele: weltwärts Süd Nord (mit derzeit 53 Aufnahmeorganisationen und 111 entsendenden Partnerorganisationen), ASA-SüdNord

Internationaler Freiwilligendienst in Deutschland (Freunde), Incoming der Nordkirche

 

Wichtiger Schritt zu erhöhter Reziprozität und Vernetzung. Insbesondere die im Süden bestehenden Fähigkeiten und das Know-how werden anerkannt und genutzt.

Süd-Süd-Engagements können sich dank ihrer technologischen und kulturellen Angepasstheit (kleinere Unterschiede) als wirksamer und nachhaltiger erweisen. Einerseits ermöglichen Süd-Nord-Engagements den Südpartnern, die Realität des Nordens zu erfahren und in ihre Tätigkeiten einzubeziehen, andererseits kann die Arbeit der Nordpartner dank Südpräsenz nachhaltiger gestaltet werden.

Typische Probleme sind Akzeptanz, Visa, Flugkosten, Versicherungen, Spracherwerb.

Chance: Großer Konsens dafür. Angepasster Multilateralismus des Süd-Süd-Engagement (Vernetzung und Synergien: thematisch, kulturell, sozial, politisch), verstärkte Feedbackwirkung in den Norden.

Risiken: Vor dem hohen Aufwand (Administration, Finanzen, Begleitung sowie Vor- und Nachbereitung) wird deutlich gewarnt.

 

Immense Probleme mit Visa

Werden zur Förderung der Partnerschaftlichkeit vermehrt in die Programmarbeit einbezogen. Dies ergibt mehr Inputs aus dem Süden. Dabei ist der erhöhte Aufwand nicht zu unterschätzen: vermehrte Beachtung interkultureller Aspekte, Begleitung, Vor- und Nachbereitung, Flexibilität für neue Gelegenheiten, vermehrte Administration (inkl. Visa), Kommunikation und Koordination, Finanzierungsaufwand. Ein Erfahrungsaustausch zu „best practices“ wird als nützlich erachtet.
Jugendprogramme

stellen das Globale Lernen in den Vordergrund

 

Beispiele: weltwärts, kulturweit,

Jugendprogramme werden mit „Freundschaft“, „Solidarität“ und „kultureller Offenheit“ assoziiert. Bewusstseinsänderungen in Leben und Beruf mit Multiplikatorwirkung (Sensibilisierung unter jungen Erwachsenen), perspektiveträchtige Arbeit mit der Jugend wie auch Nachwuchsförderung in der Internationalen Zusammenarbeit sind die meist genannten erwarteten Wirkungen. Eine angemessene Vorbereitung, Begleitung im Süden wie auch zurück im Norden sind unabdinglich. Diese Programme sollen aber keine „One-way“-Modalität sein, auch junge Erwachsene aus dem Süden sollen davon profitieren (Gegenseitigkeit: Süd-Nord wie Süd-Süd). Chancen: Nachwuchsförderung in der Internationalen Zusammenarbeit und vor allem für die entwicklungspolitische Inlandsarbeit durch Rückkehrarbeit und Breitenwirkung. Füllt freie Zeiten (Année de césure/Gap Year) und Übergangsmomente.

 

Ermöglicht Austausch mit der Diaspora im Norden sowie unter Südregionen („Diaspora Volunteering“).

Risiken: konzeptionelle Herausforderungen, so die Reziprozität von Jugendaustauschen, die intensive Begleitung, Vor- und Nachbereitung, fehlende Lebenserfahrung der jungen Erwachsenen sowie die hohen Anforderungen an die Südpartner zur Einsatzdurchführung (Abhängigkeit von deren Kompetenzen). Das Engagement junger Menschen an außerschulischen Aktivitäten in Europa sinkt allgemein.

Die Vorteile von Jugendprogrammen werden gesucht: Einbezug der jungen Erwachsenen in die Entwicklungsdebatte und ins gemeinsame Lernen zwischen Süd und Nord, wobei sich der Austausch auch auf Süd-Nord und Süd-Süd ausweiten sollte.

Auch hier wachsen die Anforderungen bezüglich des Aufwands in Administration, Kommunikation und Koordination: Begleitung, Vor- und Nachbereitung, verstärktem Partnerdialog und spezifische Förderung der Südpartner im Hinblick auf Jugendprogramme.

Beteiligung von Menschen mit Behinderung (Inklusion)

Unterstützung von jungen Menschen aus benachteiligten Verhältnissen (Diversität)

Online- Volunteering

 

Beispiele: UNV,

ENSA, Chat der Welten, eTwinning

Herausforderungen

– lehrerzentrierte Projekte versus partizipativ angelegte Projekte

– Umgang mit verfestigten Sichtweisen und Stereotypen von Kulturen

– Wertschätzung der Arbeit von Lehrkräften, die ein solches Projekt durchführen

– Unterschiedliche Erwartungen an die Ergebnisse eines eTwinning-Projekts

– eingeschränkte Fremdsprachenkenntnisse

– unterschiedliche technische Ausstattung

– fehlende Medienkompetenz

– sozio-ökonomische Unterschiede der Teilnehmenden

– geringe Kosten

– Zugang zu anderen Kulturen

– neue Lehrmethoden

– Austausch über Lehrmethoden

– Stärkung der Medienkompetenz

– Vorbereitung auf ‚echten‘ Austausch

– bessere Vorbereitung auf Projekte und die Dynamik von interkultureller Kommunikation

– mehr duale Programme und Verknüpfung von eTwinning mit ‚echtem‘ Austausch

– Einführung neuer pädagogischer Methoden im Zusammenhang mit der Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologien an Schulen

– Verbesserung der technischen Infrastruktur an Schulen

– mehr Unterstützung und Anerkennung für Lehrkräfte, die eTwinning-Projekte machen (möchten).

Kurzzeitmodalitäten

 

Drei unterschiedliche Richtungen

1.     professioneller Einsatz

2.     Kompetenz­vermittlung

3.     interkultureller Austausch und berufliche Aus- und Weiter­bildungs­zeit (sabbatical / congé solidaire).

 

Beispiele: SES, ASApreneurs, Kurzzeiteinsatz im Entwicklungsdienst der GIZ

Kurzzeitmodalitäten werden beinahe ausschließlich unter dem Aspekt der punktuellen Kompetenzvermittlung wahrgenommen: ein ausgewiesener Bedarf seitens der Südpartner, klar definierte Aufgabenstellung, Follow-up-Missionen nach einem Langzeiteinsatz sowie die eventuelle Nutzung von Erfahrungen ehemaliger Fachpersonen.

Zudem bieten professionelle Kurzzeitengagements auch flexiblere Möglichkeiten für Fachleute aus Deutschland: ein Südeinsatz, ohne dass die eigene Stelle aufgegeben werden muss, oder Kurzeinsätze im Rahmen von längeren Missionen bei verschiedenen Partnerorganisationen im Süden.

Ein vermehrter Einbezug in die Informationsarbeit im Norden ist anzustreben.

Chancen: flexibles, spezifisch berufliches, den Bedürfnissen des Südpartner entsprechendes Engagement mit erfahrenen Fachpersonen (z.B. ein eventueller Rückgriff auf ehemalige Fachleute sind erfolgversprechend: Valorisierung des Rückkehr-Potenzials).

Risiken: vor allem Anpassungsprobleme und der hohe administrative Aufwand.

Bisher ausschließlich auf professionelle Kurzzeitmodalitäten beschränkt, welche in die bestehenden Programme und Partnerschaften zu integrieren sind, um mit Fachkräften und klaren Vorgaben auf spezifische Bedürfnisse der Südpartner einzugehen.

Aber auch bei dieser Einsatzform ist mit Mehraufwand (Administration, Kommunikation und Koordination) zu rechnen: So sind adäquate Begleitung, Vor- und Nachbereitung unter Berücksichtigung interkultureller Aspekte grundlegend für den Einsatzerfolg.

 

4       Situation der PZ Deutschlands

4.1     Fachdienste als Instrumente der bilateralen EZ

 

Auch wenn die PZ von einigen Protagonisten lange als dritte Säule der deutschen EZ oder als Bindeglied zwischen TZ und FZ dargestellt wurde, hatte sie nie einen eigenen Haushaltstitel. Die PZ war ein verbindender Begriff zwischen ded, DSE und CDG, die ihn als InWEnt nicht fortführten. Das BMZ benutzt den Begriff Personelle Zusammenarbeit (PZ) schon seit 2008 nicht mehr. Sie wurde aufgeteilt in berufliche Fortbildung, Wissenschafts- und Hochschulkooperation – Fördermaßnahmen für rückkehrende Fachkräfte sowie Entsendung, Vermittlung und Einsatz von Fachkräften, usw.

 

Seit die Fusion von TZ und FZ 2007 scheiterte, hat das BMZ die kleine Vorfeldfusion betrieben, die schließlich 2010 vollzogen wurde. Die PZ ist dabei vollends entfallen, die GIZ prägt den neuen Begriff der Internationalen Zusammenarbeit (IZ). Dazu gibt es im Bundeshaushalt seit 2012 den zusätzlichen Titel 89606 „Internationale Zusammenarbeit mit Ländern und Regionen (IZR)“.

 

Mit der Übertragung seiner DED-Gesellschaftsanteile auf den Bund hat der AKLHÜ 2010 eine neue Rolle bei der Weiterentwicklung der Freiwilligen- und Entwicklungsdienste bekommen. Der AKLHÜ in Leitungsgremien der GIZ an der Weiterentwicklung des Personalinstruments beteiligt und soll zivilgesellschaftliche Aspekte einbringen. Neben der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz haben BMZ und AKLHÜ vertraglich vereinbart, die neue Zusammenarbeit kooperativ und komplementär zu gestalten.

 

Seit mehr als 50 Jahren werden Entwicklungshelfer (EH) von deutschen Entwicklungsdiensten in Partnerorganisationen in Ländern des globalen Südens vermittelt. Der Entwicklungsdienst wird von staatlichen wie nichtstaatlichen Organisationen getragen.[4] Gemeinsames Ziel der Vermittlungen ist, dass EH zur Stärkung von lokalen Partnerorganisationen sowie nach ihrer Rückkehr in Deutschland zum Verständnis für die Partnerländer und die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) beitragen. Dabei unterscheiden sich die konkreten Einsatzkonstellationen von EH bisweilen stark voneinander.

 

Der Zivile Friedensdienst ist ein Programm, das von sieben staatlichen und nicht-staatlichen Trägerorganisationen durchgeführt und vom BMZ finanziert wird. In den 12 Jahren seines Bestehens wurden insgesamt mehr als 700 ZFD-Fachkräfte in über 40 Länder entsandt.

 

Seit 2011 gehört der ehemals eigenständige Deutsche Entwicklungsdienst (DED) mit der Vorfeldfusion in die GIZ ganz offiziell zum Instrumentenkasten der staatlichen bilateralen TZ. Die andern Entwicklungsdienste stehen im Wettbewerb damit. Die EH der GIZ sind an die Vorhaben, Strategien und Länderauswahl des BMZ eingebettet, werden in Regierungsverhandlungen beschlossen. Die EH-Stellen sollen vorrangig an der Schnittstelle von Staat und Zivilgesellschaft angesiedelt sein. Entwicklungshelfer haben sie innerhalb der GIZ eine wichtige Antennenfunktion. „Während die Langzeitexperten oft die Ministerien in den Partnerländern beraten, engagieren sich Entwicklungshelfer an der Basis und arbeiten eng mit der Zivilgesellschaft zusammen. Durch ihre Zielgruppennähe setzen sie wichtige Impulse für unsere Arbeit vor Ort.“ (GIZ Nah dran 02/2013)

 

Ein unabhängiger und direkter Einsatz freiwilliger Fachkräfte in zivilgesellschaftlichen Organisationen, dessen Ziele und Wirkungen gemeinsam mit diesen Partnerorganisationen geplant wird, ist außerhalb der Arbeit von Entsendeorganisationen im Bereich der NRO und kirchlicher Dienste kaum noch vorhanden.

 

In der GIZ sind die EH nun Fachkräfte im Entwicklungsdienst bzw. Zivilen Friedensdienst, die sich häufig eine berufliche Zukunft in der EZ/IZ eröffnet wollen. Von der GIZ wird eine auf Solidarität und Gerechtigkeit basierende Identität wenig gefördert. Stattdessen werden EH aller offiziellen Entsendedienste nach mindestens zweijähriger Tätigkeit für den Kurzzeiteinsatz von 3-12 Monaten im Entwicklungsdienst der GIZ angeworben. Die im Entwicklungshelfer-Gesetz als „Unterhaltsleistung“ bezeichnete Bezahlung der Helfer ist im Lauf der Zeit deutlich angehoben worden und bietet heute ein ordentliches Auskommen, zumal für Helfer mit Familie. Kurz: „Entwicklungshelfer“ ist längst ein Beruf. Und die Abgrenzung zum „Experten“ der technischen Zusammenarbeit ist in der Öffentlichkeit kaum noch zu vermitteln.[i]

 

4.2     Zunahme der Lerndienste

 

Seit 2008 verschiebt sich die entwicklungspolitische Aufmerksamkeit weg von den Fachdiensten hin zu Lerndiensten für junge Menschen. Mit dem Förderprogramm weltwärts, das im Januar 2008 eingerichtet und 2010/2011 evaluiert wurde, wird ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst für junge Erwachsene aus Deutschland im Alter von 18-28 Jahren in weltwärts-Partnerländern aus Mitteln des BMZ gefördert.

 

Weltwärts ist ein Lerndienst, der den meist jungen Menschen ermöglicht, sich gemeinnützig und praktisch zu engagieren und zusammen mit anderen Menschen die Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Zusammenarbeit und Kommunikation kennen zu lernen. Er dient der Jugendbildung, Persönlichkeitsentwicklung, interkulturellen Begegnung und dem entwicklungspolitischen Lernen sowie der Völkerverständigung.

 

Die weltwärts-Freiwilligen absolvieren einen non-formalen entwicklungspolitischen Lern- und Bildungsdienst, der Ihnen umfassende Möglichkeiten des „Globalen Lernens“ eröffnen und sie für ein über den Freiwilligendienst hinausreichendes entwicklungspolitisches, gesellschaftliches Engagement motivieren und stärken soll. weltwärts ist nach der Reform kein Freiwilligendienst des BMZ mehr, sondern ein Gemeinschaftswerk von Zivilgesellschaft und Staat. Inzwischen werden die Entsendeorganisationen im sogenannten Steuerungsausschuss, der den bisherigen Beirat ablöst, und in den einzelnen Arbeitskreisen die Mehrheit bilden.

 

Der Internationale Jugendfreiwilligendienst ist sein 2014 der Auslandsfreiwilligendienst des Bundesfamilienministeriums, ebenfalls als Lern- und Orientierungsdienst konzipiert. Sein Schwerpunkt liegt im Erwerb sozialer und interkultureller Kompetenzen. Der IJFD kann über einen deutschen Träger in gemeinwohlorientierten Einrichtungen im Ausland geleistet werden, insbesondere im sozialen Bereich, d. h. insbesondere in der Arbeit mit alten, kranken und behinderten Menschen, mit Kindern und Jugendlichen in der Kultur, im Sport und in der Denkmalpflege im ökologischen Bereich, insbesondere im Naturschutz, in umweltbildenden Einrichtungen oder in der nachhaltigen Entwicklung im Bildungswesen, in der Friedens- und Versöhnungsarbeit sowie in der Demokratieförderung.

 

Incoming-Freiwilligendienste werden von unterschiedlichen Organisationen angeboten, teilweise schon seit mehr als 20 Jahren. Teilweise bestehen Partnerschaften mit Partnerorganisationen im Ausland, so dass wechselseitig Freiwillige aufgenommen und entsandt werden. Im Jahr 2013 zählte der AK LHÜ (2014c) immerhin 2288 internationale Freiwillige in Deutschland. Diese Art von Austausch gibt es im Entwicklungsdienst bisher nicht.

 

2013 wurde ergänzend eine Süd-Nord- Komponente im weltwärts-Förderprogramm eingeführt, die motivierten jungen Menschen aus den Partnerländern des Globalen Südens einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Deutschland ermöglichen soll. Damit soll ein gleichberechtigter Austausch mit den Partnern in Deutschland und ein Lern- und Austauschdienst, der in beide Richtungen funktioniert, ermöglicht werden. Die Reverse-Programme nutzen in Deutschland auch den Bundesfreiwilligendienst (BFD).

 

Ein weiterer Trend bei den Internationalen Freiwilligendiensten ist die Altersöffnung für Menschen über 30, bei denen auf die Lebenserfahrung und das berufliche Know How für ein soziales Engagement im Ausland wertgelegt wird. Beim Senior Experten Service (SES) geben Fachleute über 50 ihr Wissen ehrenamtlich im Ausland weiter, hier kreuzt sich also der Fachdienst mit dem freiwilligen gegenseitigen Lernen.

 

4.3     Engagementpolitik des BMZ

 

Die Vorfeldreform 2011 hat nicht nur den DED verstaatlicht, sondern mit Engagement Global einen bundeseigenen Service für Entwicklungsinitiativen geschaffen. Hier sind vorher teils eigenständige Programme wie ASA, weltwärts zugeordnet worden. Alle Förderstrukturen für die Bildungsarbeit durch Rückkehrende befinden sich jetzt bei Engagement Global: BNE – Bildung für Nachhaltige Entwicklung, BtE – Bildung trifft Entwicklung, WinD – weltwärts in Deutschland und die Förderlinien für privater Träger. Engagement Global steuert seit 2013 die Rückkehrarbeit, ohne dass es eine zivilgesellschaftliche Mitwirkung gibt.

 

Das BMZ (2015b) legte im Juni sein Aktionsprogramm „Gemeinsam Viele(s) bewegen“ zum bürgerschaftlichen Engagement in der Entwicklungspolitik vor. Entwicklungspolitisches Engagement bisher vor allem von einer städtischen, gebildeten Gruppe von Menschen mittleren Alters getragen. Dies ist dem BMZ die Rechtfertigung für den staatlichen Eingriff. Das BMZ möchte nach dem neuen Strategiepapier auch Menschen, die sich noch nicht für Entwicklungspolitik engagieren, gewinnen. Zu den Gruppen, die zukünftig gezielter angesprochen werden sollen gehören z.B. Rückkehrer, Migrantinnen und Migranten und Studierende aus Entwicklungsländern, Junge Leute, Unternehmen der freien Wirtschaft, Menschen im ländlichen Raum, Senioren und Seniorinnen sowie Berufstätige. Durch eine „Strategie zur sozialen Inklusion“ wollen die Entsendedienste und das BMZ nun eine breitere Zielgruppe erreichen. Im Rahmen von Pilotprojekten, auch in Kooperation mit Betrieben, sollen verstärkt Auszubildende sowie junge Menschen mit Behinderungen oder Migrationshintergrund angesprochen werden.

 

Durch eine derzeit mit den anderen Bundesministerien in Abstimmung befindliche Gesetzesänderung soll die Einstiegshürde für Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer reduziert werden. Eine Verkürzung der Mindesteinsatzdauer soll insbesondere für Fachkräfte im aktiven Berufsleben einen Einsatz als Entwicklungshelferin und Entwicklungshelfer einfacher ermöglichen.

 

Das BMZ kündigt an, die Schwerpunkte dieses Aktionsprogramms zur Stärkung entwicklungspolitischen Engagements zusammen mit den betroffenen Akteuren weiter diskutieren und ein Plan zu ihrer konkreten Umsetzung gemeinsam ausarbeiten zu wollen. Die Dialogplattformen dafür sollen Engagement Global und das BMZ selbst bereit stellen.

 

5       Handlungsoptionen für das Trägerfeld

5.1     Wirkung zeigen

 

Die Personelle Zusammenarbeit steht unter dem Druck, sich als wirkmächtiges Umsetzungsmittel der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu beweisen.

 

Außer die den durch die MDG gewohnten Bereichen der Armutsbekämpfung sind sie nun für alle weiteren der 17 Zielbereiche gefordert. Dazu zählen Wasser und Sanitärversorgung, Energie, Wirtschaft und Arbeit, Infrastruktur und Industrialisierung, soziale Kohäsion sowie Stadtentwicklung. Frieden und Governance ist ein weiterer neuer Bereich, plus die Grüne Agenda mit nachhaltigem Konsum und Produktion, Klimawandel, Ozeane, Landökosysteme und Biodiversität.

 

UNV (2015) beschreibt bereits die Stärken der PZ im Rahmen der SDG:

 

  • complementing essential basic services where they are lacking or where they are insufficient;
  • mobilizing people to develop a sense of ownership and awareness about the challenges they are facing, for example to leverage collective action and attitude changes in areas such as environmental protection or sustainable consumption patterns;
  • enhancing the effectiveness of peace and development efforts through participatory forms of monitoring and accountability. Local volunteers would be especially suited to assess progress and leverage local expertise;
  • building trust as well as ‘bridging social capital’ between diverse people who are not used to interacting with each other: by working side by side toward a common goal, volunteers overcome long-encrusted barriers and re-create lost solidarity, including in urban and diverse societies;
  • building resilience and preparedness through concrete community action, enhancing knowledge and a sense of responsibility for one’s community;
  • building skills across different areas: their own, as in the case of youth volunteers who gain skills enhancing their employability, as well as the skills of others, through transfer of knowledge and experience.

 

Obwohl seit Beginn der Vermittlungen mehr als 28.000 Entwicklungshelfer vermittelt wurden, gibt es bislang keine umfassende Evaluierung des Instruments der Personalvermittlung von EH. Ziel einer laufenden Evaluierung des DEval ist daher die Erfassung der Wirkungen von Entwicklungshelfern in Partnerländern sowie die Identifizierung von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren der Vermittlungen in unterschiedlichen Kontexten und Einsatzkonstellationen. Der Endbericht liegt noch nicht vor.

 

Derzeit läuft eine BMZ-Evaluierung der Süd-Nord-Komponente des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“ hinsichtlich ihrer Konzeption, Umsetzung und bisherigen Wirkungen sowie ihrer Verfahren und Organisation. Der Bericht wird Anfang 2016 erwartet.

 

Eine bereits vorliegende umfassende Evaluierung des BMZ (2011a) hat den Zivilen Friedensdienstes (ZFD) als ein wirksames und wichtiges Instrument der deutschen Friedens- und Entwicklungspolitik bestätigt. Im Rahmen der Evaluierung wurden Projekte des ZFD in acht exemplarischen Ländern untersucht. Hier konnten ZFD-Fachkräfte gerade durch ihre unabhängige Sichtweise einen wichtigen Beitrag zu einer gewaltfreien Konflikttransformation leisten.

 

Von Großbritannien aus haben IDS und VSO (2015) untersuchen lassen, wie und warum Freiwilligenarbeit zu Armutsbekämpfung und nachhaltiger Entwicklung beträgt und was hindernde Faktoren dabei sind. Als Stärken dabei sind erkannt worden:

  • Inclusion: extends the reach of public services to the poorest and most marginalised
  • Innovation: creates new forms of collaboration that lead to social innovation
  • Ownership: strengthens local ownership of development processes
  • Participation: creates a pathway to people’s participation and active citizenship
  • Inspiration: modelling different norms

Die zugehörige Global Volunteer Research Agenda ist seit 2014 in der Pilotphase (Mukwashi 2013). Bei der Ermittung des Wertes von Freiwilligenarbeit (Valueing olunteerung) wird auf die austarlische Studie Volunteering Tasmania (2015) zurückgegriffen, die festgestellt hat, dass Freiwilligeneinsätze dort volkswirtschaftlich etwas viermal mehr einbringen, als sie kosten.

 

Fachkräfte leisten mit ihrer Arbeit eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit, in dem sie die fachliche und institutionelle Gestaltung der Zusammenarbeit von Hilfswerken und lokalen Projektträgern begleiten, vorhandene Organisationsstrukturen analysieren und verbessern, lokales Personal fortbilden und weiterqualifizieren, oder den Dialog zwischen Hilfsorganisationen und Projektträgern stärken. (Nach AGEH)

 

Allerdings ist es schwierig, die Wirkungen von personeller Zusammenarbeit zu messen. Selten könnten Veränderungen direkt Personaleinsätzen zugeschrieben werden, heißt es dazu in einer Studie der ETH Zürich von 2010. Der Autor empfiehlt den Entsendediensten, sie sollten ihren Partnerorganisationen das Know-how vermitteln, wie sie Entwicklungsziele messen können.

 

Der Entwicklungsdienst hat auf die Gemeinschaften und das Umfeld, in dem er geleistet wird, positive Wirkung im Sinne nachhaltiger Entwicklung. Umgekehrt haben Gemeinschaften und Umfeld enorme Wirkung auf den Entwicklungsdienst selbst. Entwicklungsdienst braucht bestimmte Rahmenbedingungen und kann sinnlos werden, wenn diese nicht stimmen.

 

Der Druck auf die Entwicklungspolitik wird immer stärker, ihre Wirksamkeit nachzuweisen. Das Trägerfeld der Entwicklungsdienste muss lernen, Wirkungen besser zu planen und vor allem branchengerecht zu kommunizieren. Es muss auch lernen, sich vorab aus Einsätzen zurückzuziehen, wenn die Bedingungen nicht erfolgversprechend sind. Anstatt schnell quantifizierbarer Resultate sind für die PZ langfristige Wirkungen auf soziale Veränderung sinnvoll. Dafür sind partiziative qualitative Messmethoden (z.B. Most Significant Change, Outcome Mapping, MAPP, Stories of Change) notwendig. Freiwillige Einsätze wirken umso besser, wo Freiwilligkeit allgemein positiv bewertet wird. Ein Grund mehr, das positive Bild des Freiwilligendienstes zu fördern.

 

5.2     Vom Incoming zur Partnerschaftlichkeit

 

Die in Ländern des Globalen Südens entstehenden Infrastrukturen für eigene Freiwilligendienste bieten eine Chance für ein Partnerschaftsmodell, das einen wirklichen Austausch in einem Gleichgewicht Nord-Süd-Nord und Süd-Süd ermöglicht. Als Vorstufe sind Süd-Süd- und Süd-Nord-Süd-Austausche zur Nutzung und Förderung speziell der Kompetenzen der Südpartner erforderlich.

 

Angelehnt an den deutsch-französischen Freiwilligendienst[5] kann eine Tandempartnerschaft zum Beispiel so stattfinden:

Deutsche und afrikanische Jugendliche verbringen ihren Freiwilligendienst jeweils im anderen Land. Ein deutscher und ein afrikanischer Verein entsenden und empfangen zur gleichen Zeit einen jungen Freiwilligen und kümmern sich während des gesamten Aufenthalts gemeinsam um die Betreuung. Ein deutscher und ein afrikanischer Jugendlicher bilden dabei ein Tandem, das während ihres Dienstes in Deutschland und Afrika miteinander im Kontakt steht und sich austauschen kann. Zusammen nehmen sie an begleitenden Seminartagen teil, die bilingual durchgeführt werden.

 

Elemente für ein partnerschaftliches Austauschmodell können sein:

 

Bisher Trend
Personelle Zusammenarbeit geht von reichen Ländern aus. Immer mehr Länder des Globalen Südens entsenden international engagierte Fachkräfte.
Freiwilligendienste der reichen Länder können auch in Entwicklungsländern sattfinden. Immer mehr Länder des Globalen Südens schaffen Infrastruktur für international engagierte Fachkräfte, die auch im Ausland stattfinden können.
Programme werden von meist staatlichen Akteuren im Norden konzipiert, bei mangelnder Konsultation der Süd-Partnern Süd-Partner haben Zeit und Mittel, an der Gestaltung neuer Programme mitzuwirken.
Die Zusammenarbeit baut auf der Schnittmenge der gemeinsamen Interessen der Partner auf. Die Zusammenarbeit bei ist am Wert solidarischen und partnerschaftlichen Handelns ausgerichtet.
Lösungen sind von Regierungsabkommen, Verträgen und ToR vorgegeben. Lösungen sollen im Rahmen des Austausches kontextgerecht und auf Augenhöhe gemeinsam entwickelt werden.
Andere mit beruflicher Erfahrung und Fachwissen stärken Der persönlichen, solidarischen und interkulturellen Begegnung dienen.
PZ findet in spezifischen „Kanälen“ statt und ist zunehmend geregelt. Zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch Kommunen, Verbände und privatwirtschaftlichen Akteure im Norden wie im Osten und Süden tauschen qualifizierte, engagierte und solidarische Fachkräfte auf Zeit, integriert in die jeweiligen Partnerstrukturen, gegenseitig aus.

 

In Hinsicht auf Partnerschaftlichkeit sind die Erfahrungen von weltwärts und ASA interessant.

 

Die Süd-Nord-Komponente im weltwärts-Programm[6] verfolgt insbesondere folgende Zielsetzungen:

  • die Förderung des gleichberechtigten Austauschs zwischen den Partnern des Globalen Südens und des Globalen Nordens in der Einen Welt und damit verbunden die Stärkung bestehender Partnerschaften.
  • die persönliche Weiterentwicklung der Freiwilligen in einem non-formalen Lernprozess durch zwischenmenschliche Begegnungen, interkulturellen Austausch sowie Wissens- und Erfahrungstransfer.
  • die Stärkung der Zivilgesellschaften und insbesondere der Partnerorganisationen, die von der MultiplikatorInnenwirkung und dem Engagement zurückgekehrter Freiwilliger profitieren.
  • das Setzen von Impulsen für die entwicklungspolitische Inlandsarbeit in Deutschland. Durch den Austausch mit internationalen Freiwilligen werden neue Zielgruppen für die Auseinandersetzung mit entwicklungspolitischen Zusammenhängen erreicht.

 

Die Freiwilligen arbeiten in gemeinwohlorientierten Einrichtungen in Deutschland und sollen dort voll integriert sein. Die Einsatzstelle gewährleistet eine angemessene Einarbeitung, Beschäftigung und Begleitung der Freiwilligen. Als Einsatzbereiche kommen Einsatzstellen aus dem kulturellen, sozialen und pädagogischen Bereich, dem Bereich des Umwelt- und Naturschutzes, des Sports und in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Frage.

 

Die Aufnahmeorganisationen tragen die organisatorische Gesamtverantwortung für die Durchführung und das Gelingen des Freiwilligendienstes in Deutschland. Sie arbeiten an der Schnittstelle von entsendenden Partnerorganisationen, Einsatzstellen und Süd-Nord-Freiwilligen. Ihre Aufgaben sind insbesondere Unterstützung der entsendenden Partnerorganisationen, Auswahl und Unterstützung der Einsatzstellen, Sicherstellung geeigneter Rahmenbedingungen für die Freiwilligen (z.B. in Bezug auf Unterkunft, Verpflegung, Sprachkurs, Transport, Visa/Aufenthaltstitel) sowie die fachlich-pädagogische Begleitung der Freiwilligen.

 

Bei ASA-SüdNord stehen der gemeinsame Lernprozess und die Teamarbeit der Teilnehmenden sowie Partnerorganisationen aus dem Globalen Norden und dem Globalen Süden Im Mittelpunkt. Ein Team von Teilnehmenden aus Deutschland (Nord-Teilnehmende) und dem jeweiligen Gastland im Globalen Süden (Süd-Teilnehmende) durchläuft den Großteil des Programms gemeinsam. Die Teilnehmenden tragen ihre Projektarbeit mit Aktionen, Veranstaltungen oder Pressearbeit in die Öffentlichkeit und wirken als Multiplikator_innen in ihrem persönlichen und beruflichen Umfeld. Ziel ist es, aufzuzeigen, wo Globaler Norden und Globaler Süden jeweils voneinander lernen können.

 

Im Zuge der DAJ (Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative) wird die Weiterentwicklung von ASA-SüdNord vorangetrieben. Geplant sind eine Befragung der Südpartner_innen, mehr SüdNord-Projekte mit Partner_innen aus afrikanischen Ländern und die Erweiterung des Programmablaufs. Bisher haben Süd-Teilnehmende beispielsweise keine Möglichkeit vor und nach ihrem Aufenthalt in Deutschland an den ASA-Seminaren teilzunehmen oder Unterstützung für ihr weiteres Engagement zu erhalten. Hier sollen mit Südpartner_innen in Südafrika und Benin neue Möglichkeiten geschaffen werden.

 

5.3     Rückkehrarbeit vernetzen

 

Rückkehrende und ihr Engagement sind ein besonderes Potenzial für die entwicklungspolitische Bildungs- und Inlandsarbeit. Das wichtige Potenzial von Rückkehrenden wird darin gesehen, dass diese Erfahrungen aus erster Hand weitergeben und dazu anregen können, in der Gesellschaft vorhandene Perspektiven auf globale Entwicklungen zu hinterfragen. Authentizität ist das größte Potenzial von Rückkehrerenden, um Verbindungen zwischen der Auslandstätigkeit und strukturellen Ursachen für Armut und Ungerechtigkeit zu ziehen und Lösungsansätze für diese zu entwickeln.

 

Unter den Ehemaligen, die aus dem Dienst in einem sog. Entwicklungsland zurückkehren, ist das Engagement deutlich höher als bei Ehemaligen, die in Europa aktiv waren. Gemeinschaftserlebnisse und Erfahrungen globaler Zusammenhänge stärken das Engagement.

 

Lernansätze wie Global Citizenship Education und Formen des gleichberechtigten kooperativen Lernens, die den Wert der Interaktion sichtbar machen (Peer-Learning) sind vermehrt zu nutzen. Vernetztes Denken wird als Voraussetzung gesehen, um Rückkehrende mit existierenden Initiativen zu verbinden und eine zentrale Stelle mit umfassenden Informationen zu Engagementmöglichkeiten zu schaffen. Dabei wird die Vernetzung zurückgekehrter Freiwilliger untereinander als wichtiger Schritt gesehen, aus dem gemeinsame Initiativen mit „Gleichgesinnten“ entstehen können. Aber auch eine stärkere Vernetzung zwischen Rückkehrenden und MigrantInnennetzwerken wird als Idee vorgebracht.

 

Folgende Schwierigkeiten und Erfolgsfaktoren der Rückkehrarbeit wurden beobachtet.

 

Schwierigkeiten Erfolgsfaktoren
Bedarf an mehr Unterstützung, Ressourcen und Weiterbildung im Bereich der Rückkehrarbeit.

 

Mangelnde Tätigkeit der Entsendeorganisationen in Deutschalnd

 

Zum einen sind dies begrenzte Ressourcen aufseiten der Entsendeorganisationen (Zeit, Personal und finanzielle Mittel), zum anderen fehlt es auch an Kompetenzen im Umgang mit RückkehrerInnen.

 

Für Freiwillige wiederum ist weiteres Engagement oft aus Zeitgründen schwierig und es fehlt an geeigneten Möglichkeiten und der richtigen Vorbereitung.

 

Eine weitere Ursache sind Zweifel an der Bedeutung des Engagements angesichts der Notwendigkeit struktureller globaler Veränderungen. Und teilweise sehen Freiwillige den Dienst auch einfach als ein interessantes Abenteuer, das mit der Rückkehr abgeschlossen ist. zu sehr auf ihre eigenen Erlebnisse konzentrieren

 

Woran es vielen RückkehrerInnen mangelt, mit denen wir gesprochen haben, sind methodische Kompetenzen für das eigene Engagement und ein organisatorischer Rahmen, innerhalb dessen sie erste Schritte in Richtung eines selbstständigen Engagements in Deutschland machen können.

Engagement muss individuell zu den RückkehrerInnen passen

 

Persönlichen Entscheidungen respektieren

 

Freiräume für neue Ideen, unbürokratische finanzielle Förderung

 

Freiwillige sind sehr selbstständige, freie Menschen, die nicht zu gesellschaftlichem Engagement gedrängt werden wollen.

 

Anerkennung des Engagements (informal oder für den beruflichen Werdegang)

 

Unterstützung durch die Entsendeorganisationen sowie gefestigter und kontinuierlicher Kontakt zu ihnen

 

Zugang zu Unterstützung in Form von Beratung und Schulungen sowie feste Einbettung von Rückkehrarbeit in Freiwilligenprogramme, etwa in die Vor- und Nachbereitung.

 

Rückkehrarbeit und entwicklungspolitische Bildung als integrale Bestandteile des Freiwilligendienstes

 

Fortbildungsangebote auf hohem Niveau – zu Inhalten wie zu Methoden.

 

Vor- und Nachbereitung eingebettet in Diaspora/Migrationsgemeinschaften des jeweiligen Landes

 

Beispiele für gute Praxis in der Rückkehrarbeit

„und jetzt?!“-Konferenz

http://www.undjetzt-konferenz.de

Hier kommen jährlich ca. 150 RückkehrerInnen zusammen, um sich auszutauschen, zu

vernetzen und ihr Engagement und ihre Ideen in konkrete Projekte umzuwandeln. Austausch über ihren Dienst und die Vernetzung mit anderen „Gleichgesinnten“ interessiert, z. B. in länderspezifischen Netzwerken oder WinD(weltwärts in Deutschland)-Gruppen. Dabei organisiert jedes Jahr eine neue Generation die Konferenz auf ihre Weise.

Visa Wie? | Gegen diskriminierende Visa-Verfahren!

visawie.org

Initiative von Rückkehrenden bei Zugvögel e.V.

Zusammenschluss verschiedener Organisationen, die sich gegen die deutsche und europäische Visavergabepraxis empören.

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e. V., Die „Freunde“ veranstalten nach den Rückkehrseminaren, also nach dem Abschluss des eigentlichen Freiwilligenjahrs, ein Engagementkolleg.
NETZ Bangladesch Ständige Arbeitskreise als Auffangbecken für ehemalige Freiwillige aller Generationen,
Freiwilligennetzwerk

bildungsagenten.com

deutschlandweit Workshops mit Schüler*innen und Jugendlichen zu Themen wie Globalisierung, Umwelt und Menschenrechte.

 

 

5.4     Programmgestaltung

 

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der PZ ist das richtige Zusammenspiel aller Faktoren durch eine durchdachte Programmgestaltung. Fähigkeiten, Timing, Motivationen und das Potenzial für nachhaltige Wirkung müssen schon bei der Platzierung der Freiwilligen übereinstimmen. Reisebereitschaft und Mittelabflussdruck dürfen nie ausschlaggebend für einen Einsatz sein.

 

Die Freiwilligen müssen selbst daran beteiligt sein, ihren Einsatz am effektivsten zu gestalten. Bei der Werbung und Auswahl der Freiwilligen kommt es nicht nur auf fachliche und soziale Fähigkeiten an. Entscheidende Fähigkeiten sind, andere zum Erfolg führen zu können, sich auf widrige Bedingungen einstellen zu können, mit Rückschlägen fertig zu werden, die Arbeitsweise anderer respektieren können und stets neue Chancen für Zusammenarbeit zu nutzen.

 

Gesucht seien nicht mehr junge Leute, „die sich im Süden ihre Sporen verdienen wollen“, sagt Konrad Specker von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). „Die Anforderungen sind gestiegen; es braucht technisches, thematisches und methodisches Wissen sowie eine starke Persönlichkeit für die Einsätze im Süden.“ Erik Keller, der Geschäftsführer von Interteam, einer der größten Entsendeorganisationen der Schweiz, ergänzt, die Partnerorganisationen wollten einen „spürbaren Mehrwert“ für ihre Organisation haben.

 

PZ ist häufig durch die individuellen Beiträge und Fähigkeiten der Freiweilligen bestimmt. Programme werden regelmäßig nach Ausreisezahlen, Rückkehrerzufriedenheit, Sicherheitsvorkehrungen oder ihre Ausrichtung an politischen Schwerpunkten evaluiert. Aber um den wirklichen Impact zu erfassen, ist die gewachsene Stärke der Partnerorganisationen und letztlich der aufnehmenden Gesellschaften interessant.

 

Erfolgsfaktoren bei der Programmgestaltung:

 

  • Netzwerke und Partnerschaften weit über die PZ hinaus, mit Organisationen und Bewegungen, die Ziele erfolgen, für die sie PZ nutzen können.
  • Ketteneinsätze mit mehreren Generationen von Fachkräften, die sich untereinander kennen und selbstgesteuerte Gemeinschaften bilden.
  • Aktive Partnerorganisationen, die nicht nur Durchführende oder Begünstigte sind, sondern ihre eigenen Ziele zuerst verfolgen.

 

UNV (2015) gibt zur besser Wirkung für die SDG folgende Empfehlungen zur Programmgestaltung:

 

  • Mehr Freiwillige in Prozesse einbinden, die Politik formulieren und umsetzen;
  • Freiwillige auch formal in die Neuformierung der nationalen Nachhaltigkeitsziele und Lokalisierung der SDGs integrieren;
  • Mehr Frauen, Jugendliche und Randgruppen in lokalen und nationalen Entscheidungsprozessen beteiligen.

 

5.5     Corporate Volunteering

 

Die PZ muss verstärkt mit entwicklungsfördernden Beiträgen der Privatwirtschaft arbeiten. International Corporate Volunteering bezeichnet eine kurze, freiwillige Mitarbeit von erfahrenen Mitarbeitenden bei Unternehmen oder Organisationen in Entwicklungs­ und Schwellenländern. Cuso International ist hierbei Vorreiter. Viele Beschäftigte privater Unternehmen wollen sich im Rahmen von International Corporate Volunteering engagieren, um mit ihrem Wissen zu wirtschaftlicher Entwicklung beizutragen.

 

Das BMZ (2015b) setzt in seinem Aktionsprogramm „Gemeinsam Viele(s) bewegen“ auf den Ausbau von International Corporate Volunteering. Dazu wird

Der Senior Experten Service (SES) auf die Generation über 50 Jahren ausgeweitet oder ein neues Format geprüft. Es wird überlegt, welche Hilfestellungen in Bezug auf Partnermatching, administrative Abwicklung sowie Vor­ und Nachbereitung angeboten werden könnten.

 

In der BMZ-Strategie für Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft (develoPPP.de) fehlt die PZ bisher. Personalfreiistellung aus den Unternehmen wäre eine praxisnahe und verbindende Ergänzung zum Einsatz externer Expertise. Zunehmend widmen sich Unternehmen und Existenzgründungen sozialen Zwecken und bieten inklusive, d.h. breitenwirksame armutsmindernde Produkte und Geschäftsmodelle an. (Beispiel Solarkiosk.eu, morethanshelters.org) Das BMZ fördert hierzu das Inclusive Business Action Network (IBAN). Diese Initiativen kommen oft durch prägende persönliche Freiwilligeneinsätze zustande und leben von der Begegnung und Verbreitung der Modelle weltweit.

 

Ein weiteres Einsatzfeld für International Corporate Volunteering ist der Wirtschaftsbereich Nachhaltigkeit, grüne Technologien, Re/Upcycling, Klima und erneuerbare Energien. Hier gibt es etablierte Verbände (baumev.de, solarwirtschaft.de, at-verband.de) und eine weltweite Bewegung.

 

Lohnend ist die Analyse der ganzen Bandbreite gemeinwohlorientierter Unternehmen, wie Genossenschaften, kommunaler Betriebe, öffentliche Versorger, Betriebe der Sozialwirtschaft, Kulturbetriebe, in denen ein hohes Interesse an International Corporate Volunteering vermutet wird.

5.6       Diaspora Volunteering

 

Fachkräfte aus der Diaspora haben eine enorme Kenntnis über Kultur und soziale Strukturen ihrer Heimatländer und können so sehr zielgerichtet Entwicklungsbeiträge leisten. Darüber hinaus können sie transnational aktiv werden und langfristige Unterstützungsnetzwerke zwischen Diaspora-Gemeinschaften und Heimatländern aufbauen. Dies wiederum erleichtert „brain circulation“, um den „Brain Drain“ aus ärmeren Regionen auszugleichen.

 

Eine Erfahrung, die Cuso International im Diaspora Volunteering gemacht hat, ist dass die Herausforderungen für Diaspora Volunteers etwas anders sind. Zum Beispiel haben Rückkehrende oft unbewusst westliche Verhaltensweisen angenommen, die in ihrem Heimatland zu einem Kulturschock führen. Die war wegen der scheinbar sprachlichen und kulturellen Nähe für alle Beteiligte unerwartet. Bei Rückkehrenden der zweiten Generation waren die sprachlichen und kulturellen Kenntnisse oft schon nicht mehr ausreichend, so dass Sprachkurse und Landeskunde benötigt wurden. Hilfreich war es, wenn die Fachkräfte vorher mit den Partnerorgansiationen per E-Mail und Skype Kontakt hatten, um sich aufeinander einzustellen. Das ist generell eine gute Praxis.

 

Der Deutsche Bundestag (2007) forderte ein Konzept zu entwickeln, „wie in den Entwicklungsländern eine stärkere Vernetzung von entwicklungspolitischen Maßnahmen mit unternehmerischen Tätigkeiten und gemeinnützigen Aktivitäten der Diasporagemeinden erreicht werden kann“. Darauf wurde das Sektorvorhaben Migration und Entwicklung aufgelegt, das heute vom Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) koordiniert wird. CIM hat für jede Phase des Migrationszyklus Angebote für Migranten entwickelt:

 

  • Für Menschen, die sich mit Vereinsprojekten aus der Ferne für ihr Herkunftsland engagieren wollen
  • Für Migranten in Deutschland, die ein Unternehmen im Herkunftsland gründen und die Brücken zwischen beiden Ländern nicht abbrechen lassen wollen
  • Für qualifizierte Rückkehrer, die in Schlüsselpositionen vor Ort Entwicklung voranbringen möchten.

 

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) und das Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) stehen zwar ausländischen Teilnehmenden offen, aber für sie keine besondere Unterstützung bei z.B. der Beschaffung von Visa oder der Übernahme von Reisekosten etc. vorsehen.

Junge Ausländer und Ausländerinnen können den IJFD leisten, wenn sie seit mindestens 3 Jahren in Deutschland leben, ein entsprechendes Aufenthaltsrecht oder einen entsprechenden Aufenthaltstitel haben und nicht in ihr Heimatland entsandt werden.

 

Die politische Rolle von Diasporagemeinschaften hat sowohl in den Einwanderungsländern als auch in ihren Herkunftsländern in den letzten Jahren stark zugenommen. Menschen mit Migrationserfahrung haben ein großes Potenzial um eine Brückenfunktion einzunehmen. Sie können so zum sozialen und kulturellen gegenseitigen Verständnis beitragen.

 

Im Mittelpunkt des Zugangs mit „Diversität“ steht, möglichst vielen jungen Menschen Zugänge zu gesellschaftlichen Ressourcen und zu Teilhabe zu ermöglichen und Benachteiligungen auszugleichen. Für die PZ geht es darum, Vielfalt als von vornherein vorhandene Selbstverständlichkeit wahrzunehmen und sensibel für Diskriminierungen und Ausschlussmechanismen zu werden.

 

Vielfalt muss hier noch mehr zum Standard werden, alte Rollbilder und Vorurteile sind hinderlich, wenn für Projekte die passende Unterstützung gesucht wird. Freiwillige können vielerlei Herkunft haben und auf ganz verschiedenen Wegen gewonnen werden. UNV und ACDI/VOCA sind Vorreiter in Veränderung des eigenen Denkens und Abkehr von Einheitsmodell. Manche Angebote zielen deutlich auf Weiß sozialisierte Personengruppen und könnten damit rassistische und koloniale Denkmuster verstetigen. Dagegen hat EIRENE hat begonnen, ein rassismuskritisches Mainstreaming zu planen.

 

5.7     Arbeit mit und durch Flüchtlinge

 

Durch die aktuelle Flüchtlingskrise verdient das Engagement für, mit und durch geflüchtete Menschen in Deutschland und anderswo mehr Aufmerksamkeit. Engagement für Flüchtlinge in Deutschland nimmt unter jungen Leuten stark zu. Das Engagement im Flüchtlingsdienst kann der persönlichen, solidarischen und interkulturellen Begegnung dienen. Für dieses Engagement müssen angepasste Formen des Dienstes ausgeweitet und eventuell auch geregelt werden.

 

Um sozial benachteiligte Menschen zu reintegrieren, suchen Projektträger Freiwillige, die dabei helfen wollen, die Fähigkeiten von Flüchtlingen zu fördern. Die Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem die fachliche Ausbildung von Menschen, die Unterstützung bei rechtlichen Problemen sowie Lobbyarbeit. Auch die Entwicklung gemeinsamer Projekte von Flüchtlingen und der lokalen Gemeinde zur nachhaltigen Landwirtschaft und die Mitgestaltung von Fundraising-Aktivitäten sind mögliche Tätigkeiten. Projektträger bevorzugen Freiwillige und Fachkräfte mit eigener internationaler Erfahrung, weil sie das Erlebnis von Fremde und Veränderung dadurch besser verstehen können.

 

Das Bundesprogramm „Willkommen bei Freunden – Bündnisse für junge Flüchtlinge“ ist ein gemeinsames Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ziel ist, Kommunen bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher zu unterstützen. Sechs regionale Servicebüros bieten nicht nur Beratungen und Qualifizierungen für Mitarbeiter kommunaler Einrichtungen an, sondern unterstützen auch bei der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen sowie Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen vor Ort. Dabei geht es darum, bereits vorhandene Strukturen und Ressourcen effektiv miteinander zu vernetzen und zu bündeln. Eine finanzielle Förderung einzelner Projekte durch das Programm „Willkommen bei Freunden“ findet nicht statt.

 

Die Herausforderung ist, die nach Deutschland Geflüchteten selbst in die Dienste einzubinden. Auch Asylbewerber und Geduldete können am Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie am freiwilligen sozialen bzw. ökologischen Jahr (FSJ/FÖJ) teilnehmen. Eine Arbeitserlaubnis brauchen sie hierfür nicht. Voraussetzung ist ein einjähriger Voraufenthalt in Deutschland. Das haben das Bundesministerium des Inneren, in Rücksprache mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gegenüber dem brandenburgischen Innenministerium mitgeteilt.[7]

 

Der Bundesfreiwilligendienst richtet sich, anders als das FSJ/FÖJ, an Menschen aller Generationen. Somit kann der BFD für Flüchtlinge jenseits des 27. Lebensjahres einen Einstieg in die deutsche Arbeitswelt bieten. Für die Dauer der Tätigkeit im Freiwilligendienst kann eine Aufenthaltserlaubnis nach § 18 AufenthaltG erteilt werden. Die Dauer des BFDs beträgt in der Regel 12 Monate; in begründeten Fällen kann aber die Dauer des Dienstes – und damit auch die Aufenthaltserlaubnis – auf bis zu 24 Monate ausgeweitet werden.[8]

 

Derzeit untersucht die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt SKEW zudem die Möglichkeiten, wie Flüchtlinge in der kommunalen Entwicklungspolitik partizipieren können, im Herbst 2015 wird hierzu ein Gutachten erscheinen.

 

5.8     Online-Volunteering

 

Der digitale Wandel verändert die Entwicklungspolitik. Dies betrifft sowohl die Arbeit mit den Partnerländern als auch die entwicklungspolitischen Organisationen selbst. Die deutsche Entwicklungspolitik steht vor der Herausforderung, ein eigenes Profil für das digitale Zeitalter zu entwickeln. (Manske 2015)

 

Die weltweite Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglicht heute theoretisch fast allen Menschen und Organisationen miteinander in Kontakt zu treten. Einige wenige Organisationen wie UNV haben dies erkannt und verbinden über eine zentrale Datenbank Online-Volunteers, die bestimmte Fähigkeiten und Wissen anbieten, mit Organisationen oder Menschen, die bestimmte Unterstützungsbedarfe haben. Online-Volunteering ermöglicht es so, unabhängig von Zeit und Ort, sehr kostengünstig Hilfestellung anzubieten.

 

Fast überall in Afrika, Asien und Lateinamerika werden die Chancen erkannt und genutzt, die der digitale Wandel mit sich bringt. Für die Zwecke der Zivilgesellschaft angepasste Technologie stammt inzwischen häufig direkt aus Afrika und Indien. Doch der digitale Wandel impliziert mehr als den Einsatz neuer Instrumente. Er begünstigt Transparenz, Partizipation und die Demokratisierung von Innovationen und Zugängen und stärkt so den Einfluss der Zivilgesellschaft.

6       Elemente eines partnerschaftlichen Wirkungsmodells

 

Ein wirklich partnerschaftliches Modell der internationalen PZ setzt einen ehrlichen Austausch über Bedingungen und erhoffte Wirkungen voraus. Im Folgenden wird versucht, die Erfolgsfaktoren und Wirkungen auf dem Ebenen Gesellschaft, Organisation und Individuum zu benennen. Die aussendende Seite ist üblicherweise im globalen Norden, die aufnehmenden Seite im globalen Süden. Beim partnerschaftlichen Modell sollte es möglich werden, die Seiten beliebig zu drehen und immer noch den Nutzen sehen zu sehen.

 

Erfolgsfaktoren und Wirkungen auf der entsendenden Seite

 

Aussendende Seite Wirkungen
Was haben Gesellschaften von der Entsendung internationaler Freiwilliger?

 

Erfolgsfaktoren:

 

Gesellschaftlicher Konsens über internationale Zusammenarbeit

Engagementförderung

Förderung von Informations- und Bildungsarbeit, Globales Lernen

Reisefreiheit

Beitrag für eine gerechte, tolerante und weltoffene Gesellschaft. Prävention von Radikalisierungstendenzen.

 

Rückkehrende können reflektiert ihre Erfahrungen mitteilen und geben so gesellschaftliche Impulse für eine globale Gemeinsamkeit.

 

Rückkehrende leisten Beitrag für die notwendigen Einsichten für Veränderungsprozesse. Blick auf alternative Gesellschaftsentwürfe zeigt positive Beispiele des Wandels auf.

 

Bürgerschaftliche Vernetzung und Zusammenarbeit auf menschlicher Ebene als Beitrag zu global citizenship.

 

Rückkehrende tragen zum interkulturellen Verständnis der eigenen Gesellschaft bei, das wiederum internationale Solidarität stärkt und somit zur Bildung einer global vernetzten Zivilgesellschaft beiträgt

 

Durch den Austausch werden neue Zielgruppen für die Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen erreicht.

 

Beitrag zur sozialen Anerkennung und Förderung nachhaltiger Lebensstile.

 

Langfristige Unterstützungsnetzwerke zwischen Diaspora-Gemeinschaften und Heimatländern

Was haben Organisationen von der Entsendung internationaler Freiwilliger?

 

Erfolgsfaktoren:

 

Finanzielle Sicherheit durch ausreichende langfristige Förderung, Erhalt der eigenen Infrastruktur

 

Verlässliche öffentliche Zuschüsse

Zuschüsse nach Entsendungsmengen

 

Richtlinien und Regelungen, aber Durchführungshoheit

 

Förderung des gleichberechtigten Austauschs

Geschlechtergerechtigkeit

Strategie zur sozialen Inklusion

Angemessenheit der Projekte und Beiträge

Qualitätsstandards

Stärkung bestehender Partnerschaften.

 

die Stärkung der Zivilgesellschaften und insbesondere der Partnerorganisationen,

 

Multiplikationswirkung durch Rückkehrarbeit

Gegenseitige Austausche (Peer learning) von international engagierten Fachkräften

 

Stärkung der der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Neue Denkprozesse durch interkulturelle Erfahrungen

 

Bewusstsein für andere Kontexte und Sichtweisen

 

 

Was haben internationale Freiwillige nach Rückkehr von ihrem Einsatz?

 

 

Erfolgsfaktoren:

 

Einerseits fester Rahmen für Engagement, aber mit der Freiheit, diesen Rahmen auf eigene Weise zu nutzen.

 

Niedrigschwelliger Einstieg, Kleine punktuelle Möglichkeiten des Engagements.

 

Freiheit von unüberschaubaren langfristigen Verpflichtungen.

Persönliche Entscheidung zum Engagement respektiert wissen.

 

Anstatt von abstrakten Zielen von Individuum und seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten ausgehen.

 

Anerkennung der Qualifikationen, der interkulturellen Kompetenzen und ihre Projekterfahrung im Sozial- und Bildungswesen und in Unternehmen

Soziale Integration, persönlichen Selbstverwirklichung und aktive bürgerliche Teilhabe.

 

Lerneffekte werden durch Bildungsarbeit im Heimatland weiter verbreitet. Rückkehrer berichten ihren Familien oder Freunden von ihrem Einsatz und schaffen dort ein Bewusstsein.

 

Sie motivieren andere, aktiv zu werden. Rückehrende vernetzen sich mit vorherigen Generationen, auch aus anderen Organisationen. Sie bereiten neue Genrerationen gezielter auf ähnliche Einsätze vor.

 

Sie setzen in ihrem Umfeld Veränderungsprozesse in Gang. Langfristig tragen sie bei zur gesellschaftlichen Sensibilisierung für eine gerechte Gestaltung der Globalisierung.

 

Insbesondere setzen sie sich für die Stärkung der Personellen Zusammenarbeit ein und verbessern ihre Bedingungen, z.B. durch Lobbyarbeit für Visa, Inklusion, bessere Förderung.

 

Erfolgsfaktoren und Wirkungen auf der aufnehmenden Seite

 

Aufnehmende Seite Wirkungen
Was lernen internationale Freiwillige bei ihrem Einsatz?

 

Erfolgsfaktoren:

 

ke Persönlichkeit, vorherige Engagementerfahrung

 

Teilhabe und Ownership am gesamten Einsatz

 

Technisches, thematisches und methodisches Wissen, Sprachkenntnisse bereits vorhanden

 

Non-formaler Lernprozess durch zwischenmenschliche Begegnungen, interkulturellen Austausch sowie Wissens- und Erfahrungstransfer.

 

Vernetzung untereinander, Vernetzung mit Ehemaligen

 

Versicherungen, Visa, Steuerfreiheit, Sozialversicherung

 

Taschengeld, angemessene Unterkunft und Verpflegung, Reisekosten

Persönliche Weiterentwicklung

 

Veränderter Blick auf eigene Kultur und Werte der eigenen Sozialisation

 

Beruflich verwertbarer Kompetenzzuwachs

 

Soft Skills wie Leadership, Selbständigkeit, neue Sprachfertigkeit

 

Mit der eigenen Unsicherheit umgehen können, die etwa durch Unklarheit und Unwissen sowie Wertekollisionen entstehen kann

 

Bewusstsein, zu aktiven Weltbürgern (Global Citizens) zu gehören.

Was haben Organisationen von der Aufnahme internationaler Freiwilliger?

 

Erfolgsfaktoren:

 

Finanzielle Sicherheit durch ausreichende langfristige Förderung, Erhalt der eigenen Infrastruktur

 

Ausreichende Zuschüsse für die Aufnahme

 

Know-how in Monitoring und Evaluierung

 

Aussicht auf spürbaren Mehrwert der Kooperation

 

Angemessenheit der Projekte und Beiträge

Qualitätsstandards

Konkrete Entwicklungsbeiträge im Rahmen von Programmen oder Projekten. So können sie selbst besser ihre Ziele verfolgen und höhere Wirkungen erzielen.

 

Capacity Development und Vergrößerung sozialen Kapitals (durch z.B. internationale Netzwerke und lang bestehende Beziehungen zu ehemaligen Fachkräften)

 

Qualifizierte Unterstützung aus dem Ausland durch relativ günstiges, aber oft gut gebildetes Personal,

 

Neue Denkprozesse durch interkulturelle Erfahrungen der eigenen Belegschaft, Bewusstsein für andere Kontexte und Sichtweisen,

 

Stärkung bestehender Partnerschaften. Menschen aus verschiedenen Kulturen. arbeiten gemeinsam für bessere Lebensbedingungen. Strategieentwicklung.

 

Zugang zu Fördermitteln und Spenden, auch nach Einsatzende

 

Prestige und Schutz vor Willkür, Gewalt und Repression (advocacy) durch Anwesenheit ausländischer Gäste

 

Beispiele für Gewaltlosigkeit als Alternative zu repressiven Konfliktlösungsstrategien (peace building)

Was haben Gesellschaften von der Aufnahme internationaler Freiwilliger?

 

Erfolgsfaktoren:

 

Gesellschaftlicher Konsens über internationale Zusammenarbeit

Umfang und Qualität der sozialen Strukturen

Toleranz und Weltoffenheit

Reisefreiheit

Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturkreisen trägt zu einer gerechten, tolerante und weltoffene Gesellschaft bei.

 

Weitergabe von Wissen und Erfahrungen in die Mitte der Herkunftsgesellschaft

 

Durch Interaktion und Vernetzung engagierter Menschen und Organisationen wird eine aktive Zivilgesellschaft im Heimat- wie im Gastland gefördert.

 

Auf globalen Ebene werden internationale Solidarität und Friedensförderung gestärkt. Bürgerschaftliche Vernetzung und Zusammenarbeit auf menschlicher Ebene als Beitrag zu global citizenship.

 

Durch den Austausch werden neue Zielgruppen für die Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen erreicht.

 

Kenntnis alternativer Gesellschaftsentwürfe und positiver Beispiele des Wandels.

Sensibilisiert die öffentliche Meinung und die politischen Organe in Nord und Süd und setzt sich für ein besseres Verständnis zwischen den Kulturen ein.

 

Beitrag zur sozialen Anerkennung und Förderung nachhaltiger Lebensstile.

 

Langfristige Unterstützungsnetzwerke zwischen Diaspora-Gemeinschaften und Heimatländern

 

 

7       Literatur

agl (2014) Positionspapier Globales Lernen, Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. http://www.agl-einewelt.de/images/agl/publikationen/Reihe_agl_Dokumente/2014-10-14_agl-Positionspapier_Globales_Lernen_final_klein.pdf
AKLHÜ (2007) in Zusammenarbeit mit der Redaktion „welt-sichten“, Lernen und tatkräftiges Helfen – Der BMZ-Freiwilligendienst „weltwärts“. Dossier von AKLHÜ in Zusammenarbeit mit der Redaktion „welt-sichten“, http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen_AK/w-s_dossier_08.pdf
AKLHÜ (2013): Eine Aufgabe mit Zukunft. Fünfzig (50) Jahre Entwicklungsdienst. Dossier von AKLHÜ in Zusammenarbeit mit der Redaktion „welt-sichten“, Frankfurt am Main (unveröffentlicht)
AKLHÜ (2014a): Statistische Übersicht 2013, Fachkräfte in der Entwicklungszusammenarbeit, http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Infothek/Dokumentationen_und_Statistiken/Statistik_Fachkraefte_2013.pdf
AKLHÜ (2014b): Statistische Übersicht 2013, Freiwillige in Internationalen Freiwilligendiensten, http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Infothek/Dokumentationen_und_Statistiken/Statistik_Freiwillige_2013.pdf
AKLHÜ (2014c): Statistische Übersicht 2012 und 2013 – Incoming, Internationale Freiwillige in Freiwilligendiensten in Deutschland, http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Infothek/Dokumentationen_und_Statistiken/Incoming_Ausgabe_2012-2013_WEB.pdf
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 14–15/2015), Bonn 30.03.2015, Engagement, http://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2015-14-15_online.pdf
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 7–9/2015) Entwicklungszusammenarbeit, http://www.bpb.de/apuz/200359/entwicklungszusammenarbeit
Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 7–9/2015), Bonn 09.02.2015, Entwicklungszusammenarbeit, http://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2015-07-09_online.pdf
Batarillo-Henschen, K. et al. (2011) Fallhandbuch: Qualifizierung durch bürgerschaftliches Engagement, https://www.csi.uni-heidelberg.de/downloads/CSI_Fallhandbuch_110317.pdf
Bauriedl, S. (2015): Eurozentrische Weltbürgerbewegung. Zum WBGU -Sondergutachten Klimaschutz als Weltbürgerbewegung, GAIA 24/1(2015):13–16, http://www.academia.edu/11781273/Eurozentrische_Weltb%C3%BCrgerbewegung
Beck, U. (2009): Abschied von der Provinz Europa, in: Frankfurter Rundschau vom 21. Dezember 2009, http://www.fr-online.de/klimawandel/klima-und-gesellschaft-abschied-von-der-provinz-europa,1473244,2740550.html
Beckmann, G. & Cronjaeger, P. (2015): Bestandsaufnahme internationaler Programme für Entsendung und Austausch engagierter Fachkräfte. Innovative Ansätze und Erfahrungen aus der entwicklungspolitischen Praxis, im Auftrag des Freundeskreis ehemaliger Angehöriger des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) e.V. Berlin, Mai 2015
BMZ (2011a) Der Zivile Friedensdienst, Synthesebericht, BMZ Evaluierungsberichte 054, April 2011, http://www.bmz.de/de/publikationen/reihen/evaluierungen/evaluierungsberichte_ab_2006/EvalBericht054.pdf
BMZ (2011b) Evaluierungsbericht: Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst »weltwärts«, http://www.weltwaerts.de/publikation-detail.html?id=49&file=files/_media/content/Dokumente/4_Uebergreifendes/Infomaterial-uebergreifend/ww_BMZ_EvalBericht056.pdf
BMZ (2012): Inhaltliche Ausrichtung des Titels „Internationale Zusammenarbeit mit Regionen für nachhaltige Entwicklung“ (Kap. 2302 Tit. 896 06), Endversion gebilligt StS 07.06.2012, Referat 224
BMZ (2013): Aktuelles Leitbild Entwicklungsdienste. In: nah-dran 02/2013, S. 20-21. http://www.giz.de/de/downloads/nahdran02_Gesamtausgabe.pdf
BMZ (2015a): Zukunftscharta Eine Welt – Unsere Verantwortung. http://www.bmz.de/de/mediathek/publikationen/reihen/infobroschueren_flyer/infobroschueren/Materialie250_zukunftscharta.pdf
BMZ (2015b) Gemeinsam Viele(s) bewegen. Aktionsprogramm zum bürgerschaftlichen Engagement in der Entwicklungspolitik, BMZ Strategiepapier 6|2015, http://www.bmz.de/de/mediathek/publikationen/reihen/strategiepapiere/Strategiepapier355_06_2015.pdf
Bouchard, M. & Raufflet, E. (2014) Cross -sector collaboration trends and impacts on international volunteering, The International Forum for Volunteering in Development (Forum) Discussion Paper, HEC Montréal, October 20, 2014, http://forum-ids.org/wp-content/plugins/google-document-embedder/load.php?d=http%3A%2F%2Fforum-ids.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F12%2FConvergence-and-international-volunteer-cooperation.pdf
Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst (2015), arbeitskreis tourismus & entwicklung (akte), ECPAT Deutschland e.V. (Hg), Vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus. Herausforderungen für die verantwortungsvolle Gestaltung eines wachsenden Reisetrends, Berlin, http://tourism-watch.de/files/profil18_voluntourismus_final.pdf
Bundesregierung, Beschluss des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung vom 29. September 2014, http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2014/09/2014-09-30-st-ausschuss-nachhaltige-entwicklung.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Burns, D. et al. (2015) The role of volunteering in sustainable development, http://www.vsointernational.org/sites/vso_international/files/the_role_of_volunteering_in_sustainable_development_2015_vso_ids.pdf
Comhlámh & VOSESA (2013): Models of international volunteering. Trends, innovation and good practice. http://forum-ids.org/2013/10/models-of-international-volunteering/
DED-Freundeskreis (2013). Werbelliner Appell. http://ded-freundeskreis.de/mediapool/133/1339836/data/Apell-Werbellinsee-ded-freunde-26-5-13_final_neu.pdf
Deutscher Bundestag (2007) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Diaspora – Potenziale von Migrantinnen und Migranten für die Entwicklung der Herkunftsländer nutzen, Drucksache 16/4164, 16. Wahlperiode 31. 01. 2007, http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/041/1604164.pdf
Deutscher Bundestag (2015), 18. Wahlperiode, Drucksache 18/4088, 24.02.2015, Antrag „UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung global gestalten – Post 2015-Agenda auf den Weg bringen“ dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/040/1804088.pdf
Dictus, R. (2015) How will volunteers help meet sustainable development goals? 13 January 2015, UNV/devex series #DoingMore, https://www.devex.com/news/how-will-volunteers-help-meet-sustainable-development-goals-85160
Egli, W. (2010) Wirksamkeit und Wirkungserfassung in der Personellen Entwicklungszusammenarbeit, Studie im Auftrag von Unité Schweizerischer Verband für Personelle Entwicklungszusammenarbeit, http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Publik_ext/Unite_Wirkungserfassung.pdf
Elliesen, T. (2011) Auslaufmodell Entwicklungshelfer?. Der Entwicklungsdienst scheint in Deutschland sein Profil zu verlieren. In: Welt-Sichten. Frankfurt a.M..(2011) 7. S.22-24, http://www.welt-sichten.org/artikel/823/auslaufmodell-entwicklungshelfer
EuropeAid (2014): EU Aid Volunteers. Echo Factsheet. http://ec.europa.eu/echo/files/aid/countries/factsheets/thematic/euaidvolunteers_en.pdf
Evangelischer Entwicklungsdienst (2010) Wie wirkt personelle Förderung? Zusammenfassung von Evaluationen des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) aus den letzten 5 Jahren. http://www.entwicklungsdienst.de/fileadmin/Redaktion/Publik_ext/Wirkung_Foerderung_eed..pdf
FK Norway (2013c): The Transparency International Exchange Project. http://www.fredskorpset.no/globalassets/evalueringer/the_transparency_international_exchange_project.pdf
FK Norway (2014b): FK Norway Strategy 2017. Mutual learning promotes development. http://www.fredskorpset.no/globalassets/fredskorpset/strategi2017_eng.pdf
FK Norway (2015): Our Work 2015
Flanagan T. and Sadowski, P. (2011): Volonteurope Reviews: The Value of Volunteering, London, http://www.volonteurope.eu/wp-content/uploads/2013/04/Volonteurope-Reviews-the-Value-of-Volunteering.pdf
Forum (2014). The Lima Declaration. http://forum-ids.org/conferences/ivco/ivco-2014/lima-declaration/
Fuentes-Nieva, R. und Galasso, N. (2014): Working for the Few. Political Capture and Economic Inequality. Oxfam Briefing Paper 178. Oxford: Oxfam GB for Oxfam International, http://www.oxfam.de/working-for-the-few
Fulbrook A (2007) Globalising Volunteering: VSO ’s experience in Policy & Practice: A Development Education Review. Vol. 4, Spring 2007, pp. 21-27. Available at http://www.developmenteducationreview.com/issue4-focus3
Generalsekretär der Vereinten Nationen (2014) Der Weg zu einem Leben in Würde bis 2030: die Armut beenden, Menschenleben verändern und die Erde schützen. Synthesebericht des Generalsekretärs über die Post-2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung, Vereinte Nationen A/69/700, 4. Dezember 2014, http://www.un.org/depts/german/gv-sonst/a69-700.pdf
GIZ, Fünfzig Jahre Entwicklungsdienst (Dossier). In: nah dran. Bonn.(2013) 2. S.11-31 http://star-www.giz.de/fetch/9X00pKmeg001JQAc09/giz2013-9701de-entwicklungsdienst.pdf
glokal (2013) Mit kolonialen Grüßen … Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet, Berlin, http://www.glokal.org/?edmc=980
GVC Italia et al. (2015) From Volunteers to Active Citizens, Curriculum for volunteer sending agencies by GVC Italia, Alianza por la Solidaridad, Inex-SDA, Zavod Voluntariat, Volunteurope, Deineta, Comhlámh, July 2015, http://issuu.com/comhlamh/docs/deep_manual_final_small_file
IDS & VSO (2015): Valuing Volunteering. The role of Volunteering in Sustainable Development 2015, The Valuing Volunteering project, Institute of Development Studies http://www.vso.org.uk/sites/vso_international/files/the_role_of_volunteering_in_sustainable_development_2015_vso_ids.pdf
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Innovationsforum Jugend global – Politische Dimension Internationaler Jugendarbeit. Qualifizierung und Weiterentwicklung der Internationalen Jugendarbeit, https://www.ijab.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/ijab-innovationsforum-jg-poldim-141209-web.pdf
IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Innovationsforum Jugend global – Internationale Begegnung gestaltet Zukunft. Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Internationalen Jugendarbeit, https://www.ijab.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/Broschuere_BNE_IJA-web.pdf
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ed.) (2010a) Handbuch „Migrantenorganisationen als Träger von Freiwilligendiensten“, Frankfurt am Main, http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Freiwilligendienste/Pdf-Anlagen/handbuch-migrantinnenorganisationen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ed.), (2010b) Praxisleitfaden „Freiwilligendienste machen kompetent“ – Inklusion benachteiligter Jugendlicher in das Freiwillige Soziale Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr, Frankfurt am Main, http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Freiwilligendienste/Pdf-Anlagen/praxisleitfaden-freiwilligendienste-machen-kompetent,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Institute for Development Studies/ VSO (2015): The Role of Volunteering in Sustainable Development. http://www.vso.org.uk/sites/vso_international/files/the_role_of_volunteering_in_sustainable_development_2015_vso_ids.pdf
Institute of Development Studies and VSO (2015) Valuing Volunteering. The Role of Volunteering in Sustainable Development, Institute of Development Studies, http://www.vsointernational.org/sites/vso_international/files/the_role_of_volunteering_in_sustainable_development_2015_vso_ids.pdf
International Service/ VSO/ Progressio et al. (2010): Where would the world be without volunteering? The impact of volunteering in international development. http://www.internationalservice.org.uk/news/news_room/2010_news_archive/where_would_the_world_be_without_volunteering.html
IVCO 2013 France- People to People: Volunteering as a catalyst for post-2015 development policy and practice, http://ivco.cdn.wusc.ca/wp-content/uploads/2014/05/4p-UK-V4.pdf
IVCO 2014 Peru – Volunteering in a Convergent World: Fostering Cross-Sector Collaborations Towards Sustainable Development Solutions, http://ivco.wusc.ca/documentation/
Jenkins, Christina / Chaudieu, Aurélie (2014): IVCO Conference: People to People – Volunteering as a Catalyst for Post-2015 Development Policy and Practice. In: Voluntaris, Jg 2, 1/2014
Kharas, H. (2010): The Emerging Middle Class in Developing Countries. Working Paper No. 285. Paris: OECD, http://www.oecd.org/dev/44457738.pdf
Kontzi, K. (2014) Die Freiwillige ist Königin. Ein machtkritischer Blick auf das Freiwilligenprogramm weltwärts. In: Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (Hg.): Develop-mental turn. Neue Beiträge zu einer rassismuskritischen entwicklungspolitischen Bildungs- und Projektarbeit, Berlin, 86-88, http://www.glokal.org/?edmc=1425
Krimmer, H. & Priemer, J. (2013) ZiviZ-Survey 2012: Zivilgesellschaft verstehen, (Abschlussbericht), http://www.ziviz.info/fileadmin/download/ziviz_survey2012.pdf
Krimmer, H. (2013) ZiviZ-Survey 2012: Bereichsauswertung „Internationale Solidarität“, Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), http://www.ziviz.info/fileadmin/download/Auswertung_Internationale_Solidaritaet.pdf
Land Brandenburg, Ministerium des Innern, Rundschreiben vom 8. Juli 2011, Gesch.Z.: II/1-802-20
Leroux, C. (2013) Volunteering and experiential learning: proposals for a capability approach, France Volontaires http://forum-ids.org/wp-content/plugins/google-document-embedder/load.php?d=http%3A%2F%2Fforum-ids.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F05%2Fivco_2013_leroux.pdf
Liebig, Klaus / Jürgen Wiemann (2008) Personalentwicklungsbedarf in der nationalen und internationalen Entwicklungszusammenarbeit, DIE Discussion Paper 22/2008, Deutsches Instituts für Entwicklungspolitik: Bonn, http://www.die-gdi.de/uploads/media/DP_22.2008.pdf
Lima Declaration (2014): http://ivco.cdn.wusc.ca/wp-content/uploads/2014/05/Lima-Declaration-English-final-13.11.14.pdf
Manske, Julia (2015): Von anderen Ländern lernen. Impulse für die deutsche Entwicklungspolitik im Umgang mit dem digitalen Wandel, Policy Brief, stiftung neue verantwortung, Berlin, http://www.stiftung-nv.de/sites/default/files/policy_brief_snv_digitalstrategien_von_geberlandern.pdf
Mati JM (2012) Youth volunteer exchange programmes in southern and eastern Africa: Models and effects. VOSESA : Johannesburg. Available at http://www.vosesa.org.za/reports/120625_Youth_volunteer_exchange_programmes_short_version.pdf
Mukwashi, A. (2013), Volunteering and development: Is a global index possible? – Demonstrating the value and impact of people volunteering. United Nations Volunteers (UNV) presentation at IVCO 2013, Paris, http://forum-ids.org/wp-content/plugins/google-document-embedder/load.php?d=http%3A%2F%2Fforum-ids.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F05%2Fivco2013_unv_mukwashi.pdf
Norr, A.V. (2014) Cross-sector collaboration and volunteering trends in Latin America and the Caribbean, The International Forum for Volunteering in Development (Forum) Discussion Paper, Practik Consulting, Champaign Illinois, October 20, 2014, http://forum-ids.org/wp-content/plugins/google-document-embedder/load.php?d=http%3A%2F%2Fforum-ids.org%2Fwp-content%2Fuploads%2F2014%2F10%2FForum-Paper-2014-Trends-of-International-Volunteering-in-Latin-America-and-the-Caribbean-en.pdf
O’Brien Green, S. (2015) Diaspora Volunteering. A Comhlámh Discussion Paper, http://tinyurl.com/nkxpmk3
O’Brien Green, S. (2015) Diaspora Volunteering. A Comhlámh Discussion Paper, April 24, 2015 | Comhlám, http://www.comhlamh.org/2014/10/have-a-read-of-our-comhlamh-discussion-paper-on-diaspora-volunteering/
Rauch, T. (2015) „Zur Reform der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“ in Aus Politik und Zeitgeschichte 7-9/2015, http://www.bpb.de/apuz/200372/zur-reform-der-deutschen-entwicklungszusammenarbeit?p=all
Rauch, Theo (2015): Zur Reform der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 7-9/2015: 36-42
Sajardo, A., & Serra, I. (2011). The economic value of volunteer work: Methodological analysis and application to pain. Nonprofit and Voluntary Sector Quarterly, 40(5), 873-895. doi: 10.1177/0899764010371233
Scharmer, O (2013): Leading From the Emerging Future: From Ego-system to Eco-system Economies (with Katrin Kaufer). San Francisco, CA; Berrett-Koehler Publishers
Schellnhuber, Hans Joachim et al. (2014) Zivilisatorischer Fortschritt innerhalb planetarischer Leitplanken: ein Beitrag zur SDG-Debatte, Berlin: WBGU (Politikpapier 8) http://www.die-gdi.de/uploads/media/wbgu_politikpapier_8_DE.pdf
Schreiber, Martin (2012) Unité-Nord-Seminar in Luzern, Zukunft / Perspektiven der PEZA: Internationale Tendenzen und innovative Modelle im Rahmen der Programmarbeit, Dokumentation vom 6. und 7. September 2012, Bern,
Schweitzer, Christine (2009) Rekrutierung und Qualifizierung von Personal im Zivilen Friedensdienst, Akademie für Konflikttransformation im forumZFD, Bonn, http://www.ziviler-friedensdienst.org/sites/ziviler-friedensdienst.org/files/anhang/publikation/zfd-rekrutierung-und-qualifizierung-von-personal-im-zivilen-friedensdienst-852.pdf
SKEW (2014). 50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015. Dokumentation der zweiten Projektphase. In: Dialog Global. Heft. 32
Smith, J. D. (2001). Volunteering, capital of the future? UNESCO Courier, 54(6), 20-21.
Susanne Huth (2011) Endbericht der Evaluation des Bundesprogramms „Freiwilligendienste machen kompetent“, INBAS-Sozialforschung GmbH, Frankfurt am Main, http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Freiwilligendienste/Pdf-Anlagen/endbericht-evaluation-bundesprogramm,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
Terre des Hommes/Deutsche Welthungerhilfe, Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe 2011. Eine kritische Bestandsaufnahme der deutschen Entwicklungspolitik, Bonn–Osnabrück 2011
Thimmel, A et al. (2011): Interkulturelle Öffnung der Internationalen Jugendarbeit. Gesamtbericht der wissenschaftlichen Begleitung zum Modellprojekt JiVE „Jugendarbeit international – Vielfalt erleben“ Fachhochschule Köln,
Tourism Watch (2015) Vom Freiwilligendienst zum Voluntourismus – Herausforderungen für die verantwortungsvolle Gestaltung eines wachsenden Reisetrends, http://tourism-watch.de/files/profil18_voluntourismus_final.pdf
UN System Task Team (2013): A renewed global partnership for development. http://www.un.org/en/development/desa/policy/untaskteam_undf/report2.shtml
UNV (2011) Bericht über die Lage der Freiwilligenarbeit in der Welt 2011. Universale Werte für globales Wohlergehen, http://www.unv.org/en/about-us/swvr/report-more-languages/doc/bericht-ueber-die-lage.html
UNV (2011): State of the World’s Volunteerism Report – Universal Values for Global Well-being. http://www.unv.org/swvr2011
UNV (2014a): Integrating volunteering in the next decade: A 10 Year Plan of Action 2016 – 2025. Zero Draft for Consultation. http://www.volunteeractioncounts.org/images/post2015/Downloadcenter/10YAP_Concept_zerodraft180814.pdf
UNV (2014b): Volunteerism in the zero draft of the SDGs. Integrating volunteerism as means of implementation and volunteer groups as key actors. http://www.volunteeractioncounts.org/images/post2015/partners/integrating_volunteerism_in_the_zero_SDG_draft_07_07.pdf
UNV (2014c): UNV Strategic Framework 2014 – 2017. http://www.unv.org/fileadmin/docdb/pdf/2014/corporate/Strategic_Framework_EN.pdf
UNV (2015): 2015 State of the World’s Volunteerism Report – Transforming Governance, http://www.volunteeractioncounts.org/en/swvr-2015.html
VENRO (2012) Jahrbuch Globales Lernen 2012. Wirkungsbeobachtung und Qualitätsentwicklung. Erfahrungen – Herausforderungen – Perspektiven. / Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) u.a. Bonn: 160 S. http://www.venro.org/fileadmin/redaktion/dokumente/Dokumente_2012/April/Jahrbuch%20GlobalesLernen%202012.pdf
VENRO (2013) Diskussionspapier Post-2015. Zivilgesellschaftliche Anforderungen an eine Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsagenda nach dem Jahr 2015, http://venro.org/publikationen/?no_cache=1&kat=6#
VENRO (2014a) Diskussionspapier Globales Lernen als transformative Bildung für eine zukunftsfähige Entwicklung, http://venro.org/publikationen/?no_cache=1&kat=6#
VENRO (2014b): Globales Lernen als transformative Bildung für eine zukunftsfähige Entwicklung. Diskussionspapier zum Abschluss der UN-Dekade, Berlin, http://venro.org/uploads/tx_igpublikationen/2014-Diskussionspapier_Globales_Lernen.pdf
VENRO (2015) Diskussionspapier Rolle und Strategien von NRO, http://venro.org/publikationen/?no_cache=1&kat=6#
Voluntaris – Zeitschrift für Freiwilligendienste https://voluntariszff.wordpress.com
Volunteering Tasmania (2015). State of Volunteering Report 2014, The Economic, Social and Cultural Value of Volunteering to the State. by Institute of Project Management, http://ipm.edu.au/The-Economic-Social-and-Cultural-Value-of-Volunteering.pdf
VSO (2010): People First – VSO Strategy. http://www.vso.org.uk/sites/vso_uk/files/documents/What%20we%20do/people-first-strategy-2010.pdf
WBGU (2011): Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation. Hauptgutachten. Berlin: WBGU, http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2011/wbgu_jg2011.pdf
WBGU (2014): Klimaschutz als Weltbürgerbewegung. Sondergutachten. Berlin: WBGU. http://www.wbgu.de/sondergutachten/sg-2014-klimaschutz (abgerufen 14.04.2015)
Weinert, Christian (2015): „Einfach mal zuhören“, in: http://www.welt-sichten.org/artikel/28501/einfach-mal-zuhoeren
weltwärts (2013a): weltwärts: Von der Evaluierung zum Gemeinschaftswerk. Die Dokumentation des Follow-Up-Prozesses 2012 – 2013. https://www.ijab.de/fileadmin/user_upload/documents/PDFs/Quali/weltwaerts__Eva_zum_Gemeinschaftswerk.pdf
weltwärts (2013b): Süd-Nord-Komponente im „Gemeinschaftswerk weltwärts“. Konzept und Informationen zur Kooperation mit dem BFD. http://www.weltwaerts.de/de/sued-nord.html
weltwärts (2014) weltwärts – und danach? http://www.weltwaerts.de/publikation-detail.html?id=7&file=files/_media/content/Dokumente/0_Formulare_alle/RK/Rueckkehrkonzept.pdf
WUS Germany (2014a): Rundbrief Bildungsauftrag Nord-Süd Nr. 80, September 2014, UN-Dekade mit Wirkung – 10 Jahre „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Deutschland, http://www.wusgermany.de/sites/wusgermany.de/files/content/files/is_rb_80.pdf
WUS Germany (2014b): Rundbrief Bildungsauftrag Nord-Süd Nr. 78, März 2014, Transformation als Bildungsaufgabe – Herausforderungen für die Post-2015-Agenda, http://www.wusgermany.de/sites/wusgermany.de/files/content/files/2.02_wus_rb_78_14_screen_2_final.pdf
Alle Dokumente mit Stand 30.07.2015 abgerufen.

 

 

Abkürzungen

 

AA Auswärtiges Amt
ADRA Adventist Development and Relief Agency
AFS American Field Service
AGDF Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden
AGEH Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe
agl Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland
AKE Arbeitskreis Entwicklungspolitik
AKLHÜ Arbeitskreis Lernen und Helfen in Übersee e.V.
APED Arbeitsgemeinschaft Privater Entwicklungsdienste
ASB Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland
AWO Arbeiterwohlfahrt
BFD Bundesfreiwilligendienst
BfdW Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst
BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
CCI Canadian Crossroads International
CFI Christliche Fachkräfte International
CIM Centrum für internationale Migration und Entwicklung
Cuso Cuso International
ded Deutscher Entwicklungsdienst
DED Deutscher Entwicklungsdienst
DED-FK Freundeskreis ehemaliger Angehöriger des Deutschen Entwicklungsdienstes
DFÜ Deutscher Freiwilligendienst in Übersee
DIE Deutsches Institute für Entwicklungspolitik
DiJA Datenbank für internationale Jugendarbeit
ED Entwicklungsdienst
EH Entwicklungshelfer
EH Entwicklungshelfer/in
EhfG Entwicklungshelfer-Gesetz
EhfG Entwicklungshelfergesetz
FK Norway Fredskorpset Norway
Forum International Forum for Volunteering in Development
forumZFD Forum Ziviler Friedensdienst
FSJ Freiwilliges Soziales Jahr
GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
GIZ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
IB Internationaler Bund
Idem Identity through Initiative
IJAB Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland
KAS Konrad-Adenauer-Stiftung
MDGs Millennium Development Goals
NdF Nothelfergemeinschaft der Freunde
NRO Non-governmental organization/ Nichtregierungsorganisation
pbi Peace Brigades International
PZ Personelle Zusammenarbeit
Quifd Qualität in Freiwilligendiensten
SCI Service Civil International
SDGs Sustainable Development Goals
SES Senior Experten Service
SLE Seminar für ländliche Entwicklung
TN Teilnehmer/in
TZ Technische Zusammenarbeit
UNDP United Nations Development Programme
UNV United Nations Volunteers
VEM Vereinte Evangelische Mission
VENRO Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen
VIA Verein für internationalen und interkulturellen Austausch
ViFi Vietnamesische Interkulturelle Fraueninitiative in Deutschland
VSO Voluntary Services Overseas
WFD Weltfriedensdienst
WI Weltweite Initiative für Soziales Engagement
WinD Weltwärts in Deutschland
WUS World University Service
ZFD Ziviler Friedensdienst
WBGU Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen

 

 

[1] Offizielle Übersetzung, auf Deutsch ist auch „Nachhaltige Entwicklungsziele“ in Gebrauch.

[2] Generalsekretär der Vereinten Nationen (2014) Absatz 131.

[3] Nach Cliff Allum und Martin Schreiber (2012) (http://unite-ch.org/08grundlagendoku/new-models.pdf).

[4] Folgende Organisationen sind als Träger des Entwicklungsdienstes vom BMZ anerkannt: die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH), Dienste in Übersee (DÜ), das seit 2012 Teil von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst ist, die Christlichen Fachkräfte International (CFI), der DED bzw. nach der Fusion von GTZ, DED und InWEnt seit 2011 die GIZ, sowie EIRENE und der Weltfriedensdienst (WFD).

[5] Im Auftrag der deutschen und französischen Regierung koordiniert das Deutsch-Französische Jugendwerk (DJFW) seit 2007 den deutsch-französischen Freiwilligendienst. Der Freiwilligendienst wird als FSJ beziehungsweise auf der Grundlage des deutschen Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJFD) oder des französischen „Service Civique“ durchgeführt.

 

[6] Die Süd-Nord-Komponente wird in Kooperation mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) umgesetzt. Dafür fungiert die Engagement Global gGmbH als sogenannte „Zentralstelle im BFD“, der die Einsatzstellen für die Süd-Nord-Komponente zugeordnet sind. Die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global ist für die administrativ-finanzielle Abwicklung der Süd-Nord-Komponente zuständig.

[7] Nach der Begründung zu § 2 des Bundesfreiwilligendienstgesetzes (BFDG, BTDrs. 17/4803, S. 14) können auch „Ausländer am Bundesfreiwilligendienst teilnehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie über einen Aufenthaltstitel verfügen, der sie zur Erwerbstätigkeit berechtigt (vgl. § 4 Abs. 2 Satz 1 AufenthG).“ Land Brandenburg, Ministerium des Innern, Rundschreiben vom 8. Juli 2011, Gesch.Z.: II/1-802-20

[8] „Eine zeitliche Begrenzung des Bundesfreiwilligendienstes für Freiwillige aus dem Ausland auf 12 Monate ist derzeit nicht vorgesehen. Da aber die Regelzeit 12 Monate betragen soll, sollten die erforderlichen Aufenthaltstitel zunächst für diesen Zeitraum erteilt werden. Für darüber hinausgehende Zeiträume sollten Begründungen durch den Antragsteller geliefert werden, die ein Abweichen vom Regelerteilungszeitraum rechtfertigen.“ Land Brandenburg, Ministerium des Innern, Rundschreiben vom 8. Juli 2011, Gesch.Z.: II/1-802-20