UN Reform kann Fortschritt bei den Nachhaltigkeitszielen noch retten

Als Politikberater für internationale Entwicklungspolitik hat der kürzlich veröffentlichte Sustainable Development Report 2024 (SDR) des UN Sustainable Development Solutions Network (SDSN) mein Interesse geweckt. Der Bericht zeigt auf, dass keines der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) auf dem Weg ist, bis 2030 erreicht zu werden. Zusätzlich wird betont, dass nur schätzungsweise 16% der Nachhaltigkeitsziele Fortschritte machen. Der SDSN-Bericht fordert die Notwendigkeit eines neuen „Vereinte Nationen 2.0“ Ansatzes, um die globale Zusammenarbeit und Finanzierung für nachhaltige Entwicklung zu stärken.

Angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen, wie der Klimawandel, wachsender sozialer Ungleichheiten, wirtschaftlicher Schwierigkeiten durch die COVID-19-Pandemie und globaler Konflikte, ist eine umfassende Reform der internationalen Zusammenarbeit dringend notwendig. Wir müssen uns von einem „Business-as-usual“ Ansatz verabschieden und die Vereinten Nationen stärken, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu meistern.

In diesem Zusammenhang zitiere ich gerne Professor Jeffrey D. Sachs, Präsident des SDSN: „Im Vorfeld des Zukunftsgipfels der Vereinten Nationen muss die internationale Gemeinschaft eine Zwischenbilanz der wichtigen Errungenschaften und der Grenzen des Systems der Vereinten Nationen vornehmen und auf eine Verbesserung des Multilateralismus für die kommenden Jahrzehnte hinarbeiten.“

Die diesjährige globale Ausgabe des SDR enthält den SDG-Index und Dashboards, in denen die Leistungen aller UN-Mitgliedstaaten in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele bewertet werden. Zusätzlich zum SDG-Index enthält die diesjährige Ausgabe einen neuen Index zur Unterstützung des UN-basierten Multilateralismus, der alle 193 UN-Mitgliedstaaten abdeckt. Der Bericht enthält auch neue Strategien für Ressourcennutzung, die aufzeigen, wie bis zur Mitte des Jahrhunderts nachhaltige Nahrungsmittel- und Landsysteme erreicht werden können.

Der Bericht ist ein wichtiges Dokument für Fachleute für internationale Entwicklungspolitik, Entscheidungsträgerinnen und -träger und die breite Öffentlichkeit. Ein vollständiger Zugang zum Bericht ist online unter https://sdgtransformationcenter.org/ verfügbar.

Wir müssen uns jetzt aktiv einbringen, um eine nachhaltige Zukunft für unsere Welt zu gestalten.

Handlungsspielräume der Entwicklungspolitik

Der Sustainable Development Report 2024 des UN Sustainable Development Solutions Network (SDSN) betont, dass die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) bis 2030 weiterhin eine Herausforderung darstellt und dass nur sehr begrenzte Fortschritte gemacht wurden. Die SDSN fordert in diesem Kontext eine umfassende Reform der internationalen Zusammenarbeit und eine neue Ära des Multilateralismus, um die erforderliche Transformation zu erreichen.

Es gibt verschiedene Handlungsspielräume für die Entwicklungspolitik, um die SDGs zu erreichen. Dazu gehören:

  1. Stärkung multilateraler Zusammenarbeit: Nationale Regierungen sollten die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und den Multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) verbessern, um die Entwicklungsfinanzierung aufzustocken, sodass insbesondere die einkommensschwachen Ländern von den Erfolgen der globalen Zusammenarbeit profitieren können.
  2. Verbesserung der Finanzierung: Um die SDGs zu erreichen, ist eine Transformation der Finanzierungsströme erforderlich. Dies könnte die Erhöhung der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA), die Mobilisierung privater Finanzierung und die Verbesserung der Steuererhebung in Entwicklungsländern umfassen.
  3. Umsetzung von Politikreformen: Nationale Regierungen müssen Reformen in verschiedenen Politikbereichen vorantreiben, wie z.B. der Förderung des Zugangs zu Bildung, Gesundheit und Arbeitsmöglichkeiten, der Verbesserung politischer Systeme und der Stärkung der Souveränität und Widerstandsfähigkeit von Gemeinden.
  4. Förderung von Innovationen und Technologien: Neue Technologien und innovative Ansätze können dazu beitragen, die Transformation zu unterstützen und Lösungen für komplexe Probleme zu finden, wie z.B. den Klimawandel und die Reduzierung von Energie- und Ressourcenverbrauch.

Diese Handlungsspielräume erfordern jedoch eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten der internationalen Gemeinschaft, um eine erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.

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