Die Europäische Kommission hat ein neues Evaluierungshandbuch veröffentlicht, das von der Generaldirektion für internationale Partnerschaften (DG INTPA) entwickelt wurde. Dieses Handbuch bietet umfassende Anleitungen zur Vorbereitung, Durchführung und Verwaltung von Evaluierungen. Es richtet sich nicht nur an Mitarbeiter der Europäischen Kommission, sondern auch an Evaluierungsexperten und Auftragnehmer. In diesem Blogartikel stellen wir das Handbuch vor und bewerten seinen praktischen Nutzen für Evaluierungsexperten.
Struktur und Benutzerfreundlichkeit
Das Handbuch ist in vier Hauptkapitel unterteilt, die verschiedene Aspekte des Evaluierungsprozesses abdecken:
1. Kapitel 1: Rolle der Evaluierung in der DG INTPA und FPI
– Einführung in die Evaluierung, ihre Typen, Zeitpunkte und beteiligten Akteure.
2. Kapitel 2: Verwaltung einer Evaluierung
– Praktische Anleitung zur Verwaltung von Evaluierungen durch sechs Phasen: Vorbereitung, Inception, Zwischenphase, Synthese, Verbreitung und Nachbereitung.
3. Kapitel 3: Ansätze, Methoden und Werkzeuge
– Detaillierte Erklärungen zu verschiedenen Evaluierungsansätzen, -methoden und -werkzeugen.
4. Kapitel 4: Ethik in der Evaluierung
– Betonung der Bedeutung ethischer und verantwortungsvoller Evaluierungen.
Diese klare Struktur ermöglicht es den Nutzern, das Handbuch entweder sequentiell zu lesen oder sich auf spezifische Abschnitte zu konzentrieren, die für ihre Bedürfnisse relevant sind.
Praktische Anleitung für die Evaluierungsmanagement
Kapitel 2 des Handbuchs bietet eine besonders nützliche, schrittweise Anleitung zur Verwaltung von Evaluierungen. Es deckt wesentliche Aufgaben ab, wie die Einrichtung von Referenzgruppen, die Erstellung von Terms of Reference (ToR) und die Verwaltung vertraglicher Verfahren. Die Einbeziehung von Vorlagen, Checklisten und Qualitätskontrollrastern verbessert die Nützlichkeit des Handbuchs und stellt sicher, dass Evaluierungsmanager hohe Standards während des gesamten Evaluierungsprozesses einhalten können.
Einbeziehung zeitgemäßer Evaluierungspraktiken
Das Handbuch reflektiert zeitgemäße Evaluierungsliteratur und internationale Best Practices. Es integriert verschiedene innovative Evaluierungsmethoden und -werkzeuge, wie die Nutzung von Big Data, Geospatial-Technologie und partizipativen Videos. Dies stellt sicher, dass die Nutzer mit den neuesten Methoden ausgestattet sind, um robuste und relevante Evaluierungen durchzuführen.
Darüber hinaus betont das Handbuch die geschlechtergerechte Evaluierung und ethische Überlegungen, was im Einklang mit dem Engagement der EU für Gleichstellung und Menschenrechte steht. Dieser Fokus stellt sicher, dass Evaluierungen nicht nur methodisch fundiert, sondern auch sozial verantwortlich sind.
Zugänglichkeit und kontinuierliche Verbesserung
Das Handbuch ist elektronisch verfügbar, was den einfachen Zugang und regelmäßige Aktualisierungen ermöglicht. Dies stellt sicher, dass es ein lebendiges Dokument bleibt, das sich an sich entwickelnde Praktiken und Bedürfnisse anpasst. Die Integration mit Plattformen wie OPSYS und dem Evaluation Wiki verbessert zusätzlich die Zugänglichkeit und Nützlichkeit, indem es den Nutzern eine zentrale Anlaufstelle für alle evaluierungsbezogenen Anleitungen und Ressourcen bietet.
Fazit
Das neue Evaluierungshandbuch der Europäischen Kommission ist ein wertvolles Werkzeug für alle, die in den Evaluierungsprozess innerhalb der DG INTPA und FPI involviert sind. Seine umfassende Struktur, praktische Anleitung, Einbeziehung zeitgemäßer Praktiken und Betonung auf Qualität und Ethik machen es zu einem unverzichtbaren Instrument für die Durchführung effektiver und verantwortungsvoller Evaluierungen. Durch die Unterstützung rigoroser und transparenter Evaluierungen trägt das Handbuch zu den übergeordneten Zielen der EU bei, nämlich Rechenschaftspflicht, Lernen und kontinuierliche Verbesserung in internationalen Partnerschaften zu fördern.
Download:
European Commission, Directorate-General for International Partnerships, Hassnain, H., McHugh, K., Lorenzoni, M. et al., Evaluation handbook, Publications Office of the European Union, 2024, https://data.europa.eu/doi/10.2841/340793
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