Deutscher Mittelstand wird in Entwicklungspolitik eingebunden

„wirtschaft.entwickelt.global“ – AgenZ.

Deutscher Mittelstand wird in Entwicklungspolitik eingebunden

Informationsreihe „wirtschaft.entwickelt.global“ von Bundesminister Dirk Niebel macht in der Handelskammer Hamburg Station: „Entwicklungspolitik und Wirtschaft sollen Hand in Hand gehen“.

Hamburg, 17. Februar 2011 – Der deutsche Mittelstand wird durch Förderprogramme des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in die Entwicklungspolitik eingebunden – zu beiderseitigem Vorteil. Die Partnerländer der Entwicklungszusammenarbeit gewinnen wertvolles Know-how, der deutsche Mittelstand wird in die Lage versetzt, seine Geschäftstätigkeit global weiter auszubauen und neue Märkte zu erschließen. Bundesminister Dirk Niebel erläutert: „Wir müssen unsere Stärken nutzen, um die Schwachen auf der Welt zu unterstützen. Der wirtschaftliche Erfolg Deutschlands fußt vor allem auf dem Mittelstand. Die Kenntnisse und Kompetenzen unserer Unternehmer werden in Entwicklungsländern gebraucht.“

Um aufzuzeigen, welche Förderprogramme das BMZ bereithält, um Mittelständlern den Eintritt in die Märkte von Schwellen- und Entwicklungsländern zu ermöglichen, wird die Informationsreihe „wirtschaft.entwickelt.global“ in mehreren Industrie- und Handelskammern durchgeführt. Im Februar macht die Veranstaltungsreihe in Hamburg Station, bis zu 30 Industrie- und Handelskammern im ganzen Land sollen folgen.

Dr. Karl-Joachim Dreyer, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, begrüßt die Initiative von Bundesminister Dirk Niebel: „Der Bundesregierung gebührt großes Lob, die Entwicklungspolitik künftig in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gestalten zu wollen. Unsere mittelständische Wirtschaft ist weltweit vernetzt und hat in die Entwicklungszusammenarbeit viel einzubringen. Nicht zuletzt freue ich mich, dass ein besonderer Schwerpunkt auf den Export unseres vorbildlichen Systems der dualen Berufsausbildung gelegt werden soll.“

Dirk Niebel ergänzt: „Wir können kein Land von außen entwickeln, sondern nur Unterstützung zur Selbsthilfe geben. Dabei ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung. In diesen Prozess wollen wir die deutsche Wirtschaft verstärkt einbinden. Sie verfügt über wertvolles Know-how. So gewinnen am Ende alle: Die Menschen in unseren Partnerländern haben die Chance auf Einkommen und Entwicklung, die deutsche Wirtschaft erhält Zugang zu neuen Märkten und der deutsche Steuerzahler wird entlastet. Deshalb wollen wir erreichen, dass die Entwicklungspolitik und die deutsche Wirtschaft Hand in Hand arbeiten.“ Das BMZ und zahlreiche Organisationen der deutschen Entwicklungspolitik fördern durch ihre Netzwerke, ihre besonderen Länderkenntnisse und auch durch finanzielle Unterstützungsprogramme die Erweiterung der Geschäftstätigkeit von Mittelständlern in Entwicklungsländern.

Erfolgsmodell Public Private Partnership
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft. Bis heute wurden rund 3.000 Maßnahmen gefördert. Besonders im Fokus lagen dabei Projekte zur Förderung der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, Landwirtschaft, Umwelt sowie Gesundheit.

Vorteile für die beteiligten Wirtschaftsunternehmen
Unternehmen, die sich in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit engagieren, profitieren auf vielfältige Weise. Beispielsweise engagiert sich ein Chemieunternehmen in einem Projekt zur Verbreitung von mit Vitamin A angereicherten Grundnahrungsmitteln. Das hilft nicht nur, Mangelernährung zu bekämpfen, sondern erleichtert dem Unternehmen auch den Einstieg in den schwer zugänglichen Markt für Mikronährstoffe. Ein anderes Unternehmen ist auf den Handel mit Edelkakao spezialisiert. In Ecuador baut es gerade ein Anlieferungszentrum für regionale Bauern. Das Zentrum garantiert den Bauern nicht nur faire Preise und eine stärkere Position auf dem Weltmarkt. Die Weiterbildung der Bauern in den Bereichen Nachhaltigkeit und Nachverfolgbarkeit erhöht die Qualität der angelieferten Bohnen und sichert dem Unternehmen einen langfristig stabilen und hochwertigen Rohstoffmarkt.

Wissenslücken schließen
Sogenannte „EZ-Scouts“ werden zu Verbänden und Kammern – auch an IHKs – entsandt, um der regionalen Wirtschaft als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und aktiv die Zusammenarbeit mit dem BMZ zu fördern. Die EZ-Scouts informieren und beraten zu Kooperationsinstrumenten und relevanten Investitionsmöglichkeiten. Auch die Informationsreihe „wirtschaft.entwickelt.global“ verfolgt primär das Ziel, die Kooperationsmöglichkeiten der deutschen Entwicklungspolitik unter Unternehmern bekannter zu machen. Die Entsendung von EZ-Scouts in die Institutionen der deutschen Wirtschaft findet erstmals statt.