Karsten Weitzenegger unterstützt die Deutsch-Afrikanische Jugendinitiative (DAJ). Die DAJ soll zur Umsetzung der neuen deutschen Afrika-Politik beitragen – durch gesellschaftlichen und kulturellen Austausch, Stärkung von Partnerschaften und gemeinsames Engagement für die Agenda 2030, die nachhaltigen Entwicklungsziele.
Die DAJ ist eine politische Kooperation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Kommission der Afrikanischen Union (AU). Eine gemeinsame Vereinbarung dazu wurde im Herbst 2015 unterzeichnet.
Was will die DAJ?
- Wir bauen Jugendaustausch und Freiwilligendienste mit afrikanischen Ländern in beide Richtungen aus.
- Wir fördern die qualitative Weiterentwicklung von Jugendaustausch und Freiwilligendiensten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Stärkung von Partnerschaftlichkeit und die Auseinandersetzung mit einem differenzierten Afrika- und Deutschlandbild.
- Ein partnerschaftlicher Austausch braucht starke Partner auf beiden Seiten. In Kooperation mit der Afrikanischen Union und unseren Partnern in den Pilotländern Benin, Südafrika und Tansania unterstützen wir insbesondere die afrikanischen Partnerorganisationen von Jugendaustausch und Freiwilligendiensten.
Was macht die DAJ?
Die DAJ fördert den Austausch zwischen jungen Menschen aus afrikanischen Ländern und Deutschland mit dem langfristigen Ziel, globale Partnerschaften nachhaltig zu etablieren und jungen Menschen als verantwortungsvollen Weltbürgern mehr Zukunftschancen zu bieten. Sie baut auf bereits bewährten Austausch- und Freiwilligenprogrammen auf, die ein differenziertes Bild des afrikanischen Kontinents ermöglichen wollen. Auch jungen Menschen aus afrikanischen Ländern eröffnen solche Angebote die Möglichkeit, ihr Deutschlandbild kritisch zu überprüfen; das ASA-Programm bietet diese Komponente seit 1988, der Freiwilligendienst weltwärts seit Ende 2013. Das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA pflegt seit 2006 Partnerschaften mit afrikanischen Schulen.
Im Rahmen der DAJ wird darüber hinaus seit 2016 eine neue Förderlinie angeboten, die erstmals eine Unterstützung außerschulischer Gruppen möglich macht: weltwärts – Begegnungsprojekte im Kontext der Agenda 2030.
Die höhere finanzielle Förderung bewährter Programme wie beispielsweise des ASA-Programms, des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms ENSA sowie des Freiwilligendienstes weltwärts, macht es seit 2014 möglich, dass mehr Jugendliche an diesen Austauschen teilnehmen können. Insbesondere haben mittlerweile mehr junge Menschen aus afrikanischen Ländern eine Möglichkeit, Erfahrungen in Deutschland zu sammeln und ihr Deutschlandbild zu reflektieren.
Folgende Zahlen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Freiwilligen verdeutlichen den Ausbau von Austausch und Freiwilligendienst in Bezug auf afrikanische Länder:
ASA-Programm
2014 106, davon 10 aus afrikanischen Ländern, 96 nach afrikanischen Ländern
2015 125, davon 8 aus afrikanischen Ländern, 117 nach afrikanischen Ländern
2016 137, davon 17 aus afrikanischen Ländern, 132 nach afrikanischen Ländern
2017 148, davon 16 aus afrikanischen Ländern, 132 nach afrikanischen Ländern
2018 147, davon 14 aus afrikanischen Ländern, 113 nach afrikanischen Ländern
ENSA – Entwicklungspolitisches Schulaustauschprogramm
2014 180, davon 101 aus afrikanischen Ländern, 79 nach afrikanischen Ländern
2015 205, davon 119 aus afrikanischen Ländern, 86 nach afrikanischen Ländern
2016 326, davon 168 aus afrikanischen Ländern, 180 nach afrikanischen Ländern
2017 224, davon 164 aus afrikanischen Ländern, 60 nach afrikanischen Ländern
2018 264, davon 128 aus afrikanischen Ländern, 134 nach afrikanischen Ländern
weltwärts Freiwilligendienst
2014 1.260, davon 31 aus afrikanischen Ländern, 1.229 nach afrikanischen Ländern
2015 1.260, davon 72 aus afrikanischen Ländern, 1.188 nach afrikanischen Ländern
2016 1.450, davon 138 aus afrikanischen Ländern, 1.354 nach afrikanischen Ländern
2017 1.600, davon 175 aus afrikanischen Ländern, 1.315 nach afrikanischen Ländern
2018 3.382, davon 206 aus afrikanischen Ländern, 2.542 nach afrikanischen Ländern
weltwärts Begegnungen (gegründet 2016)
2016 22, davon 8 aus afrikanischen Ländern 13 nach afrikanischen Ländern
2017 445, davon 108 aus afrikanischen Ländern, 101 nach afrikanischen Ländern
2018 540, davon 179 aus afrikanischen Ländern, 209 nach afrikanischen Ländern
Die DAJ richtet sich an Organisationen, die Erfahrung im internationalen Jugendaustausch haben und ihn ausbauen wollen. Diese zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen will die DAJ sowohl in Deutschland als auch in afrikanischen Ländern besser unterstützen, wenn sie sich fachlich austauschen und qualifizieren.
Einbindung Zivilgesellschaft
In Deutschland finden seit 2015 zahlreiche Dialogveranstaltungen statt, um zivilgesellschaftliche Organisationen im Bereich Jugendaustausch mit afrikanischen Ländern mit ihren Erfahrungen, Bedürfnissen und Empfehlungen in die Weiterentwicklung der DAJ einzubeziehen. Auch in verschiedenen afrikanischen Ländern hat dieser Dialog zur Stärkung der afrikanischen Partnerstruktur bereits 2015 begonnen.
Afrikanische Partner
Auf afrikanischer Seite sind zivilgesellschaftliche Organisationen aus Benin, Südafrika und Tansania verantwortlich für die Umsetzung von Maßnahmen und Aktivitäten in den afrikanischen Pilotländern: Das Netzwerk Réseau AGYI Bénin in Benin, Wildlife and Environment Society of South Africa (WESSA) in Südafrika und Tanzania Youth Coalition (TYC) in Tansania. Sie wurden durch die Afrikanische Union als Implementierungsorganisationen ausgesucht. Unterstützt werden die afrikanischen Partnerländer durch die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Die DAJ ist ein wichtiger Impulsgeber für die AU zur Stärkung eines pan-afrikanischen Jugendaustauschs und dem Aufbau einer innerafrikanischen Plattform für Freiwilligendienst.
Engagement Global
Bei Engagement Global ist die Koordinierungsstelle der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative (KDAJ) angesiedelt. In Deutschland berät die KDAJ Träger und Interessierte und ist für die Gesamtkoordination der Initiative verantwortlich.
Die Deutsch-Afrikanische Jugendinitiative trägt in anglophonen afrikanischen Ländern den Namen African-German Youth Initiative, in frankophonen afrikanischen Ländern heißt sie Initiative Germano-Africaine pour la Jeunesse. In Afrika ist das gebräuchliche Kürzel: AGYI.
Quelle: Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen