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Entwicklungspolitik im Überblick SID Hamburg bringt Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis für globale Entwicklung zusammen
- Flucht und Vertreibung durch die Klimakrise nehmen zu – neue Bundesregierung muss Lösungen findenvon noreply@blogger.com (Unknown) am 21. Juni 2025 um 22:27
Berlin, 20. Juni 2025 – Am Weltflüchtlingstag fordern die Klima-Allianz Deutschland und VENRO, der Dachverband der Nichtregierungsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe, nachhaltige Lösungen für Menschen, die durch die Klimakrise ihre Heimat verlassen müssen. Wer durch Extremwetter oder schleichende Klimaveränderungen vertrieben wird, ist von Armut bedroht und rechtlich kaum geschützt. Die Bundesregierung muss deshalb Betroffenen sichere Flucht- und Migrationswege und finanzielle Unterstützung bieten, so die Verbände in einem gemeinsamen Papier. „Jeder dritte Mensch weltweit ist in seiner Heimat durch die Klimakrise bedroht. Doch die neue Bundesregierung hat keinen Plan, wie sie diese Menschen unterstützen will", kritisiert Dr. Christiane Averbeck, Geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland. „Als einer der Hauptverursacher der Klimakrise wird Deutschland seiner Verantwortung so nicht gerecht. Menschen, die etwa durch den Anstieg des Meeresspiegels ihre Heimat dauerhaft verlieren, brauchen sichere Flucht- und Migrationswege, um ihr Leben anderswo neu aufzubauen. Dafür sollte die neue Bundesregierung sich auf EU-Ebene und bei den Vereinten Nationen stark machen." Martina Schaub, Vorständin von VENRO, fordert: „Die betroffenen Länder benötigen dringend Unterstützung beim Aufbau sozialer Sicherungssysteme, beim Katastrophenschutz und der Anpassung an den Klimawandel. Stattdessen plant die neue Bundesregierung massive Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit, der humanitären Hilfe und der Klimafinanzierung. Das ist ein völlig falsches Signal." Aktuell leben mindestens 3,3 Milliarden Menschen in Regionen, die durch die Folgen der Klimakrise massiv bedroht sind. In Afrika südlich der Sahara, in Lateinamerika und Südasien werden bis 2050 über 140 Millionen Menschen ihre Heimat aufgrund von Hitzewellen, Starkregen, Wüstenausbreitung oder steigendem Meeresspiegel verlassen müssen. Der Großteil der Menschen flüchtet nicht nach Europa, sondern bleibt innerhalb der eigenen Region. Download: Das gemeinsame Forderungspapier „Klimabedingte Flucht, Migration und Vertreibung – Empfehlungen an die Bundesregierung" von Klima-Allianz Deutschland und VENRO steht hier zum Download bereit.
- Weltflüchtlingstag 2025: UNO-Flüchtlingshilfe warnt vor humanitärer Krise durch Unterfinanzierungvon noreply@blogger.com (Unknown) am 20. Juni 2025 um 10:28
Anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags (20.6.) erinnert die UNO-Flüchtlingshilfe an das Schicksal von Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Während sich die Zahl der Geflüchteten mit 122 Millionen in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat, muss das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mit einem Finanzvolumen arbeiten, das etwa dem von vor einem Jahrzehnt entspricht. Um die Situation von Geflüchteten weltweit zu verbessern, braucht es politische Lösungen, sicheren Zugang zu Asyl und den Schutz von Menschenrechten sowie gleichzeitig eine Finanzierung der Hilfsmaßnahmen. Trotz drastischer Einsparmaßnahmen bleibt der UNHCR in den Regionen mit den dringendsten Bedürfnissen aktiv. Wie schon in den vergangenen 75 Jahren, wird der UNHCR auch weiterhin lebensrettende Hilfe leisten, wenn Menschen durch Krieg oder Verfolgung gezwungen sind, aus ihrer Heimat zu fliehen. Ricarda Brandts, Vorstandsvorsitzende der UNO-Flüchtlingshilfe: „Angesichts der Finanzierungsengpässe zählen wir mehr denn je auf das Engagement der Zivilgesellschaft. Empathie und Zusammenhalt machen diese lebensverändernde Arbeit möglich. Jetzt ist die Zeit für Solidarität, nicht für Rückzug." Die UNO-Flüchtlingshilfe ist nationaler Partner des UNHCR. Weltweite Flüchtlingshilfe dramatisch unterfinanziert Der UNHCR spielt eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Schutz, Hilfe und Lösungen für Millionen von gewaltsam vertriebenen und staatenlosen Menschen weltweit. Im letzten Jahr konnte das Team 18,4 Millionen Vertriebene mit lebensrettenden Schutzmaßnahmen erreichen. Doch die globale humanitäre Hilfe steckt in einer tiefen Finanzkrise. Drastische Mittelkürzungen und ausbleibende Zuwendungen gefährden die Unterstützung für Millionen von geflüchteten Menschen weltweit. Die Auswirkungen sind sofort spürbar und gravierend – für Flüchtlinge ebenso wie für aufnehmende Länder und Gemeinschaften: Frauen und Mädchen verlieren Schutzmaßnahmen und sind verstärkt Gewalt ausgesetzt, Kinder bleiben ohne Bildung und geraten in Kinderarbeit oder Menschenhandel, und es mangelt an Unterkünften, Wasser und Lebensmitteln für ganze Gemeinschaften. Mehr Informationen unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen
- Umfrage zeigt große Zustimmung für Besteuerung von fossilen Konzernenvon noreply@blogger.com (Unknown) am 20. Juni 2025 um 10:27
Die Mittel könnten genutzt werden, um für Klimaschäden aufzukommen Bonn, 19. Juni 2025. Laut einer weltweiten Umfrage von Greenpeace International und Oxfam International findet eine überwältigende Mehrheit der Menschen, dass Regierungen Öl-, Gas- und Kohlekonzerne besteuern sollten, um damit die Bewältigung von klimabedingten Verlusten und Schäden zu unterstützen. Außerdem tun Regierungen nach Ansicht der Mehrheit der Befragten nicht genug, um dem Einfluss von Superreichen und fossilen Konzernen auf die Politik entgegenzuwirken. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen einen breiten Konsens über politische Zugehörigkeiten, Einkommensstufen und Altersgruppen hinweg. Die Umfrage wurde von Greenpeace International und Oxfam International in Auftrag gegeben und in 13 Ländern durchgeführt, darunter auch in Deutschland und den meisten G7-Ländern. Oxfam hat zusätzlich berechnet, dass eine Besteuerung der Gewinne der weltweit 585 Öl-, Gas- und Kohleunternehmen jährlich bis zu 400 Milliarden US-Dollar einbringen könnte. Der Betrag liegt in der Größenordnung der geschätzten jährlichen Kosten unvermeidlicher Schäden und Verluste infolge der Klimakrise im Globalen Süden. Eine Modellrechnung aus dem Jahr 2019 hatte diese Kosten auf jährlich 290 bis 1.045 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage 81 Prozent der weltweit Befragten befürworten neue Steuern auf die Öl-, Gas- und Kohleindustrie, um die Bewältigung von Schäden infolge von Stürmen, Überschwemmungen, Dürren, Waldbränden und anderen durch die Klimakrise befeuerten katastrophalen Ereignissen zu finanzieren. In Deutschland befürworten 68 Prozent solche Steuern. 86 Prozent der Befragten weltweit – und 77 Prozent der Deutschen – befürworten, dass die Einnahmen aus solchen Steuern denjenigen zugutekommen sollten, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. Die Klimakrise trifft Menschen in den Ländern des Globalen Südens unverhältnismäßig stark, gleichwohl sie historisch gesehen am wenigsten für die Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. 68 Prozent der weltweit Befragten sind der Meinung, dass die fossile Industrie sowie Superreiche einen negativen Einfluss auf die Politik in ihrem Land haben. In Deutschland sind sogar 74 Prozent der Befragten dieser Ansicht. Die Berechnungen von Oxfam nehmen 585 der weltweit größten und umweltschädlichsten fossile Unternehmen in den Blick. Im Jahr 2024 erwirtschafteten diese Unternehmen Gewinne in Höhe von 583 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 68 Prozent seit 2019 entspricht. Eine Steuer auf die Gewinne fossiler Energiekonzerne würde erneuerbare Energien rentabler machen im Wettbewerb mit den fossilen Energien und zusätzliche Anreize schaffen, in erneuerbare Energien zu investieren. Solch eine Maßnahme sollte durch weitere Maßnahmen ergänzt werden, darunter höhere Steuern auf Superreiche sowie ein gerechtes, globales UN-Steuerabkommen. „Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und extreme Wetterereignisse werden von Öl- und Gas- und Kohlekonzernen angeheizt. Indem Regierungen schmutzige Energieunternehmen zur Kasse bitten, können riesige Geldsummen für Investitionen in Klimalösungen generiert werden", sagt Rebecca Newsom, Global Political Lead für die Greenpeace-Kampagne. „Der Polluters Pay Pact vereint betroffene Gemeinden von Klimakatastrophen, Ersthelfer wie Feuerwehrleute und humanitäre Gruppen auf der ganzen Welt, um Politiker*innen aufzufordern, jetzt zu handeln, indem sie die Verursacher und nicht die Menschen für Klimaschäden zahlen lassen." Amitabh Behar, CEO von Oxfam International, mahnt: „Fossile Energieunternehmen wissen seit Jahrzehnten um die Schäden, die sie verursachen. Diese Konzerne verdienen ungeniert an der Klimakatastrophe und zerstören mit ihrer Profitgier die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen, die häufig am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Reiche Umweltverschmutzer müssen endlich für ihre Schäden in die Verantwortung genommen werden. Eine neue Steuer auf fossile Industrien könnte Länder bei der Bewältigung der Klimafolgeschäden unterstützen und Anreize für Investitionen in erneuerbare Energien und den gerechten Umbau unserer Wirtschaften schaffen." Redaktionelle Hinweise Die Studie wurde vom Marktforschungsunternehmen Dynata im Zeitraum Mai bis Juni 2025 in Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Kenia, Italien, Indien, Mexiko, den Philippinen, Südafrika, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA durchgeführt. Zusammen repräsentieren diese Länder fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Oxfams Modell der Steuer auf Gewinne fossiler Energiekonzerne wird in diesem Blogbeitrag sowie in den Methodologischen Hinweisen erläutert. Mehr unter www.oxfam.de
- Germanwatch zum G7-Gipfel: Klimakrise totgeschwiegen – eine historische Verantwortungslosigkeitvon noreply@blogger.com (Unknown) am 20. Juni 2025 um 10:25
Germanwatch kritisiert: G7-Staats- und Regierungschefs verpassen, sich mit globaler Klimapolitik als Sicherheitsfrage zu befassen Berlin (18. Juni 20205). Nach Ansicht der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch haben die führenden Industriestaaten der Welt beim G7-Gipfel in Kanada eine historische Chance vertan, die globale Klimapolitik zu adressieren. "Trotz einer eskalierenden Klimakrise – von tödlichen Hitzewellen bis zu verheerenden Waldbränden – findet der Begriff Klimawandel in der Abschlusserklärung der G7 keinerlei Erwähnung. Ein G7-Gipfel im Jahr 2025, der die Klimakrise ignoriert, ist keine diplomatische Panne – es ist ein moralisches und sicherheitspolitisches Versagen", so Petter Lydén, Bereichsleiter für Internationale Klimapolitik bei Germanwatch. "Es war absehbar, dass ein gemeinsames Klimastatement mit dem klimapolitischen Geisterfahrer Trump nicht möglich ist. Die kanadische G7-Präsidentschaft war weise genug, auch eine Reihe wichtiger Partnerländer aus dem globalen Süden einzuladen. Aber die Chance auf ein gemeinsames Statement der G6 und dieser Staaten zum abgestimmten Vorgehen zur Eindämmung der Klimakrise wurde verpasst. Genau daran sollte nun in den nächsten Monaten gearbeitet werden", kommentiert Christoph Bals, Geschäftsführender Vorstand Politik von Germanwatch. Das nun vorliegende Ergebnis ist kümmerlich. Statt Führungsstärke zu beweisen, haben sich Deutschland und die G7-Präsidentschaft Kanada auf einen Minimalkonsens eingelassen, um US-Präsident Trump nicht zu verärgern, der das Gipfeltreffen vorzeitig verlassen hat. „Das Ergebnis ist eine G7-Erklärung zu Waldbränden, die das Wort Klimawandel nicht einmal enthält – obwohl genau dieser die Waldbrände weltweit eskalieren lässt. Es ist verantwortungslos, über Sicherheitspolitik zu sprechen, aber die weltweite Bedrohung durch die Klimakrise dabei auszublenden", so Lydén weiter.
- Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan zur ukrainisch-deutschen kommunalen Partnerschaftskonferenzvon noreply@blogger.com (Unknown) am 17. Juni 2025 um 21:42
Mit einer Schweigeminute begann das heutige ukrainisch-deutsche kommunale Partnerschaftstreffen in Münster. Unter den rund 700 Bürgermeistern, Stadt- und Landräten aus Deutschland, der Ukraine und weiteren europäischen Staaten sind auch ukrainische Partner aus Gebieten, die über Nacht von massiven russischen Angriffen überzogen wurden. Laut ukrainischen Angaben traf es Kyjiw mit mindestens 14 Toten am stärksten, Rettungskräfte suchen noch nach Verschütteten; in Saporishshja und Odessa trafen russische Angriffe Wohnhäuser, Industrieanlagen und auch einen Kindergarten. Alle drei betroffenen Gebiete haben Partnerschaften mit deutschen Kommunen und Städten (siehe unten) und arbeiten mit Unterstützung des Partnerschaftsnetzwerk konkret daran, die ukrainischen Gemeinden in der Kriegssituation mit Hilfslieferungen und Expertise zu unterstützen. Dazu sagt Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan: „Russland überzieht die Ukraine mit den schlimmsten Angriffen seit dem Beginn des Krieges. Die Ukraine braucht unsere ungebrochene Solidarität und Unterstützung jetzt mehr denn je. Es ist bestärkend, dass das Engagement in Deutschland für die Ukraine nicht nur weitergeht, sondern es immer mehr Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden gibt. Denn viele in Deutschland wollen ganz praktisch den Menschen im Krieg helfen. Mit dem Städtepartnerschaftsnetzwerk setzen wir da an, wo es direkt wirkt: Wenn das Alltagsleben funktioniert, die Feuerwehr Brände löschen kann und die Krankenhäuser laufen, dann stärkt das die ukrainische Gesellschaft. Deshalb möchte ich alle aufrufen, mitzumachen und das angegriffene Land zu unterstützen. Denn die Ukraine verteidigt auch unsere Sicherheit." Weitere Informationen zum Partnerschaftsnetzwerk: Das deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftsnetzwerk ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 auf die Ukraine von 70 auf heute 250 Partnerschaften angewachsen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj haben im Oktober 2022 die Schirmherrschaft über das deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftsnetzwerk übernommen. Das BMZ fördert diese Arbeit über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global sowie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Über die SKEW können sich Kommunen zur deutsch-ukrainischen Partnerschaftsarbeit beraten und begleiten lassen sowie Fördermittel des BMZ beantragen. Die SKEW ist auch die erste Anlaufstelle für Kommunen, die neue Partnerschaften eingehen möchten. Gastgeber sind das BMZ und die Partnerstädte Münster, Winnyzja in der Ukraine und Lublin in Polen. Kooperationspartner sind sowohl die deutschen und ukrainischen Kommunalverbände, der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sowie der Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE). Diese nehmen neben Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Stadt- und Landräten aus Deutschland, der Ukraine, Polen und weiteren Ländern Europas teil. Kommunale Partnerschaften mit den drei betroffenen Gebieten: Kyjiw – Berlin /Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf /Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg / Berlin-Mitte /Berlin-Pankow, Hamburg, Leipzig, München, Hamburg Wasser Odessa - Regensburg, Mainz, Bremen, Berlin-Lichtenberg Saporishshja – Oberhausen, Magdeburg, Bergheim, Ruhrverband Übersicht über alle Partnerschaften: Landkarte der Kommunalbeziehungen - SKEW Konferenzwebsite inkl. Programm und Live-Stream der Hauptbühne https://skew.engagement-global.de/deutsch-ukrainische-kommunale-partnerschaftskonferenz.html Pressemappe mit tagesaktuellen Fotos der Konferenz und weiteren Informationen https://meine.engagement-global.cloud/index.php/s/MzpBDZYX2RipnLL Kontakt für interessierte Kommunen Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW): https://skew.engagement-global.de/ukraine.html Matchmaking Plattform für Kommunen des Rats der Europäischen Kommunen und Regionen (auf Englisch): Homepage - CCRE CEMR Partnership: https://partnerships.ccre-cemr.org/ukraine Weitere Informationen zur Unterstützung der Ukraine durch das Bundesentwicklungsministerium: https://www.bmz.de/de/laender/ukraine https://www.ukraine-wiederaufbauen.de/
- Kompass 2025: Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe brauchen Neuausrichtung und stabile Finanzierungvon noreply@blogger.com (Unknown) am 17. Juni 2025 um 10:12
EmailTemplate-Responsive 17.06.2025 | Pressemitteilung „Kompass 2025" von Terre des Hommes und Welthungerhilfe: Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe brauchen Neuausrichtung und stabile Finanzierung Berlin, 17.06.2025. Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe stehen vor erheblichen Umbrüchen und Veränderungen. Trotz großer Bedarfe wurden die Mittel für humanitäre Hilfe und Bekämpfung von Armut und Hunger im vergangenen Jahr massiv gekürzt. Hinzu kommen zunehmend kritische Debatten um Sinn und Wirkung der Entwicklungszusammenarbeit. Die Bundesregierung sollte internationale Zusammenarbeit als Treiber für gemeinsame Lösungen begreifen – im Interesse des globalen Südens und Nordens. „Ernährungssicherung und die Entwicklung ländlicher Räume müssen stärker in den Fokus rücken und dabei besonders die ärmsten Länder (LDCs) in den Blick nehmen. In Ländern wie Afghanistan, Burundi oder Liberia sind Hunger und Armut besonders hoch und die Mittel aus der Entwicklungszusammenarbeit tragen entscheidend dazu bei, soziale Sicherungssysteme auszubauen. Im Koalitionsvertrag fehlt ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung dieser Länder. Deutschland sollte zudem die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und die entscheidende Rolle von lokalen Nichtregierungsorganisationen durch einen verlässlichen Zugang zu Finanzierung zu festigen", betont Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. „Im Jahr 2024 hat Deutschland erstmals seit fünf Jahren die international vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit verfehlt. Im kommenden Bundeshaushalt sollen noch weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zur Verfügung stehen. Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt", erklärt Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes. „Dies betrifft insbesondere Kinder, die in Armut und in Krisengebieten leben. Fast 500 Millionen Kinder erleben die Folgen von Kriegen und bewaffneten Konflikten täglich, 85 Millionen von ihnen gehen nicht zur Schule. Die Unterernährung von Kindern steigt deutlich, Kinderheiraten und die Rekrutierung von Kindern durch kriminelle Organisationen nehmen zu. Hier sind dringend umfangreiche Investitionen in Friedensförderung, humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit erforderlich." Weitere Informationen, Grafiken und Fotos sowie den Bericht finden Sie auch unter www.tdh.de/kompass. Der „Kompass 2025" ist die Weiterentwicklung des jährlichen Berichts zur „Wirklichkeit der Entwicklungspolitik", den Terre des Hommes und die Welthungerhilfe seit 1993 herausgeben. Er unterzieht weiterhin die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse, berücksichtigt dabei aber insbesondere die Anforderungen der 2015 beschlossenen UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung an die deutsche Politik. Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. Terre des Hommes: starke Kinder – gerechte Welt Unser Name »Terre des Hommes« steht für eine »Erde der Menschlichkeit«. Klimawandel, Kinderarbeit, Krieg und Vertreibung – wir machen Kinder und Jugendliche stark und schützen sie mit unseren Projekten vor Gewalt und Ausbeutung. Wir leisten humanitäre Hilfe und verbessern die Lebensbedingungen von Kindern weltweit. Was uns dabei besonders wichtig ist: Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und setzen gemeinsam mit Kindern ihre Rechte durch. Als Kinderrechtsorganisation sind wir unabhängig von Regierungen, Wirtschaft, Religionsgemeinschaften und Parteien. Wir fördern rund 400 Projekte für Kinder und Jugendliche in 47 Ländern. In Deutschland engagieren sich rund 1500 ehrenamtlich Aktive an etwa 80 Orten mit Terre des Hommes für Kinderrechte.
- Größte Kürzung von Entwicklungsgeldern seit G7-Gründung vor 50 Jahrenvon noreply@blogger.com (Unknown) am 11. Juni 2025 um 09:05
G7-Gipfel in Kanada Deutschland darf Mittel für Entwicklungszusammenarbeit bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen nicht senken Berlin, 11. Juni 2025. Die G7-Länder werden ihre Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit bis 2026 um voraussichtlich 28 Prozent gegenüber 2024 reduzieren. Das wäre die größte Kürzung in dem Bereich seit Gründung der Staatengruppe im Jahr 1975, wie eine neue Oxfam-Analyse anlässlich des bevorstehenden G7-Gipfels im kanadischen Kananaskis zeigt. Oxfam fordert von der Bundesregierung und den anderen G7-Ländern einen Stopp der geplanten Kürzungen sowie eine Besteuerung Superreicher zur Bewältigung aktueller globaler Herausforderungen. Die Ausgaben der G7-Staaten für Entwicklungszusammenarbeit werden 2026 das dritte Jahr in Folge sinken – ein Trend, den es seit den Neunzigerjahren nicht mehr gab. Wenn die Kürzungen wie geplant umgesetzt werden, schrumpfen die Mittel 2026 um 44 Milliarden Dollar. Die USA kürzen mit rund 33 Milliarden US-Dollar den größten Betrag. Großbritannien streicht 5 Milliarden US-Dollar, Frankreich 3 Milliarden US-Dollar und Deutschland 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Folgen sind tödlich. So wird etwa allein der Wegfall der von den USA finanzierten Kinderernährungsprogramme für eine Million Kinder nach UN-Prognosen zu 163.500 zusätzlichen Todesfällen pro Jahr führen. „Immer mehr Menschen brauchen aufgrund von Konflikten und Katastrophen Unterstützung. In dieser besonders kritischen Weltlage stehlen sich die G7 zunehmend aus ihrer globalen Verantwortung – und Deutschland macht mit. Die im Koalitionsvertrag geplante Absenkung der international vereinbarten Entwicklungsquote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens sowie die geplanten drastischen Kürzungen der Bundesregierung sind skandalös und kurzsichtig. Sie haben langfristige Folgen für Frieden und Sicherheit. Bundeskanzler Merz sollte sich in Kanada klar zur Unterstützung einkommensschwacher Länder bei der Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Klimakrise bekennen und weiteren Kürzungen in den anstehenden Haushaltsverhandlungen für 2025 und 2026 eine klare Absage erteilen“, sagt Tobias Hauschild, Leiter des Bereichs Soziale Gerechtigkeit bei Oxfam Deutschland. Während die G7-Staaten ihre Hilfsgelder kürzen, steigt der Reichtum ihrer Milliardär*innen immer weiter an. Seit Anfang des Jahres haben Superreiche in den sieben Ländern bereits fast so viel verdient wie die für 2025 von den G7 zugesagten Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in Höhe von 132 Milliarden US-Dollar. Eine Besteuerung Superreicher in den G7-Staaten könnte einen entscheidenden finanziellen Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Klimakatastrophe leisten. Gleichzeitig stünden damit neue Einnahmen in Milliardenhöhe zur Bekämpfung der Ungleichheit in den sieben Ländern zur Verfügung. Redaktionelle Hinweise Auf die Länder der G7 entfallen etwa drei Viertel der gesamten öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit. Laut OECD Data Explorer betrugen die jährlichen Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit der G7-Staaten 2024 insgesamt rund 157 Milliarden US-Dollar. Die USA gaben rund 62 Milliarden US-Dollar aus, Deutschland 31 Milliarden US-Dollar, Japan 18 Milliarden US-Dollar, Großbritannien 17 Milliarden US-Dollar, Frankreich 15 Milliarden US-Dollar, Italien und Kanada 7 Milliarden US-Dollar. Einer Schätzung des Donor Tracker zufolge werden die jährlichen Hilfsausgaben der G7-Länder zwischen 2024 und 2026 um insgesamt rund 44 Milliarden US-Dollar sinken. 2024 gingen die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit der G7-Länder um 8 Prozent zurück. Prognosen für 2025 deuten auf einen Rückgang um 19 Prozent hin.
- Ein ermutigender Befund zur Akzeptanz globaler Klimapolitikvon noreply@blogger.com (Unknown) am 5. Juni 2025 um 14:58
Auch wenn das Thema in der Politik-Agenda derzeit nach hinten gerückt scheint: Für umfassende Maßnahmen gegen die Erderhitzung gibt es weltweit Rückhalt in der Bevölkerung. Eine vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mitverfasste Studie in der renommierten Fachzeitschrift Nature Human Behaviour geht der Akzeptanz-Frage jetzt wissenschaftlich auf den Grund. Sie stützt sich auf eigens zu diesem Zweck durchgeführte Befragungen rund um den Globus. Demnach gibt es starke und ernsthafte Unterstützung für internationale CO₂-Bepreisung, Pro-Kopf-Rückverteilung der Einnahmen und damit Umverteilung hin zu ärmeren Ländern. „In dieser Studie geht es nicht um aktuelle Stimmungen, sondern um tief sitzende Grundeinstellungen“, erklärt Co-Autor Linus Mattauch, Leiter der PIK-Forschungsgruppe Gesellschaftlicher Wandel und Wohlergehen. „Deshalb testen wir in unseren Fragebögen gleich auf mehrfache Weise die Robustheit der Antworten – also ob diese auch über den Tag hinaus Bestand haben. Das Ergebnis hat uns positiv überrascht. Die Politik sollte, wenn sie globalen Klimaschutz vorantreibt, nicht zu viel Angst vor den Bürgerinnen und Bürgern haben.“ Der ermutigende Befund stützt sich auf zwei wissenschaftlich ausgefeilte, bereits 2021 und 2023 durchgeführte Repräsentativumfragen: zunächst unter rund 41.000 Personen in 20 Ländern mit fast drei Vierteln aller CO₂-Emissionen und dann unter 8.000 Personen in den USA und der EU. Die 20-Länder-Umfrage zeigt überall zwischen 70 (USA) und 94 (Japan) Prozent Zuspruch für Klimapolitik auf globaler Ebene. Und sie zeigt sogar ähnlich hohe prinzipielle Zustimmung zu einer ambitionierten globalen CO₂-Bepreisung: Dabei würde das mit dem 2-Grad-Limit vereinbarte globale Restbudget an Emissionen nach Bevölkerung aufgeteilt, die Staaten erhielten Ausstoßrechte und könnten diese handeln. Listenexperiment und Verbundanalysen Noch weitergehend ist ein Ergebnis aus der USA-EU-Umfrage: Hier wurde für die Bepreisung ein konkreter Zeitpfad vorgegeben, mit 90 Dollar je Tonne CO₂ im Jahr 2030, und auch die Pro-Kopf-Rückverteilung beziffert: 30 Dollar pro Monat für jeden Erwachsenen weltweit. Das wäre ein ordentlicher Finanzstrom in den globalen Süden – wo pro Kopf relativ wenig CO₂ emittiert wird und wo 30 Dollar für mehr Kaufkraft sorgen als im reichen globalen Norden. Obwohl sie wissen, dass ihr Land dabei draufzahlt, äußerten sich in der EU drei Viertel und in den USA mehr als die Hälfte der Menschen zustimmend zu einer solchen Idee. Dass es sich wirklich um feste Überzeugungen handelt, testete das Forschungsteam etwa mit dem Listenexperiment: Es „versteckte“ den Vorschlag zwischen anderen Ideen, damit man ihn nicht als sozial erwünscht wahrnimmt und nur deshalb auswählt. Zudem koppelte es die Antwort mit einer „Handlung“, nämlich der Unterschrift unter eine fiktive Petition an die Regierung. Die Fachleute nutzten auch die in der Marktforschung gängige Verbundanalyse: Sie brachen im Fragebogen das „Produkt“ (also die globale CO₂-Bepreisung mit Rückverteilung) auf Eigenschaften herunter und ließen es mit Alternativen vergleichen. Und auch Fragen nach einer Rangliste für diverse Maßnahmen sowie nach Pro- und Kontra-Argumenten für den eigentlichen Vorschlag dienten dazu, die Ernsthaftigkeit der Antworten zu überprüfen. Zahlungsbereitschaft für den globalen Süden Die in der Studie als Bezugspunkt gewählte globale CO₂-Bepreisung mit Rückverteilung gilt allenfalls als langfristiges Ziel: Konkret im Blick sind derzeit nur „Klimaclubs“ aus mehreren Staaten oder Klimaabkommen („Just Energy Transition Partnerships“) zwischen Industriestaaten mit einzelnen Ländern des globalen Südens. Doch ganz gleich in welchem Modell, die Akzeptanz in der Bevölkerung ist ein kritisches Thema. Und das Forschungsteam ist zuversichtlich: Für Klimaschutz in ärmeren Ländern gibt es im reichen globalen Norden durchaus Zahlungsbereitschaft. „Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum die Staatengemeinschaft nicht schneller vorankommt“, sagt Adrien Fabre vom französischen Forschungszentrum CIRED, der Leitautor der Studie. „Wie Missverständnisse und Fehlwahrnehmungen im öffentlichen Diskurs entstehen und welche Rolle Interessengruppen spielen, ist noch unklar. Vielleicht verschieben sich ja die Grenzen von dem, was als realistisch angesehen wird. Unsere Arbeit könnte dazu einen Beitrag liefern.“ Artikel: Fabre, A., Douenne, T., Mattauch, L., (2025): Majority support for global redistributive and climate policies. – Nature Human Behaviour. [DOI: 10.1038/s41562-025-02175-9] Weblink zum Artikel: https://doi.org/10.1038/s41562-025-02175-9
- Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz: Impulsgeber aus aller Welt stärken internationale Zusammenarbeitvon noreply@blogger.com (Unknown) am 3. Juni 2025 um 12:10
Heute geht die zweite Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz, die „Hamburg Sustainability Conference 2025“, zu Ende. Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan, die die Konferenz am Montag eröffnete, hat in der Hansestadt mit Partnern aus aller Welt beraten, wie internationaler Klimaschutz, der verantwortungsvolle Einsatz künstlicher Intelligenz oder eine gerechte Weltwirtschaft gelingen können. Zu diesen und weiteren Nachhaltigkeitsthemen haben die Teilnehmenden zahlreiche Allianzen vereinbart. Vor dem Hintergrund des großen Drucks, der aktuell auf der internationalen Zusammenarbeit lastet, hat sich Deutschland damit in Hamburg als verlässlicher und solidarischer Partner erwiesen. Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan: „In einer Zeit, in der nationalistische Tendenzen die internationale Zusammenarbeit aufs Spiel setzen, steht die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz für den Spirit von Zusammenarbeit, der die Welt zusammenhält. Hamburg setzt ein starkes Zeichen für Solidarität und Kooperation, das uns allen Mut macht. Zwei Tage haben rund 1600 Engagierte und Expertinnen das Versprechen der internationalen Zusammenarbeit mit neuem Leben gefüllt: Es geht uns allen besser, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen - statt ausschließlich auf unsere eigenen Interessen zu achten. Die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz hat konkrete Lösungen für einige der großen Zukunftsfragen vorangebracht: Für Städte der Zukunft, in denen trotz des Klimawandels immer mehr Menschen gut zusammenleben können, für den gemeinsamen Kampf gegen Ungleichheit oder für Künstliche Intelligenz, die allen Menschen nützt.“ Die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz wurde im vergangenen Jahr auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit dem UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), der Freien und Hansestadt Hamburg und der Michael-Otto-Stiftung auf die Beine gestellt. Nun war erneut die Welt zu Gast in Hamburg: Rund 1600 Teilnehmende aus über 100 Ländern, Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft kamen in die Hansestadt. In über 60 Veranstaltungen wurden zentrale globale Herausforderungen nicht nur besprochen, sondern auch konkrete Schritte zu ihrer Bewältigung vereinbart. Die Teilnehmenden haben Ideen entwickelt, die sie von Hamburg aus in wichtige internationale Prozesse einbringen – beispielsweise den laufenden Reformprozess der Vereinten Nationen, die UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung Ende Juni in Sevilla oder die nächste Weltklimakonferenz in Brasilien im November. Beispiele für Initiativen und Allianzen der HSC 2025: Allianz für Städte der Zukunft In 20 Jahren werden 70 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Das erfordert enorme Investitionen in deren Infrastruktur, Transport, Gebäude oder die Anpassung an Extremwetterereignisse, die immer häufiger werden. Gleichzeitig ist es für Städte oft besonders schwierig, die erforderlichen Gelder zu mobilisieren. Deshalb hat das Entwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit der Weltbank eine Allianz angestoßen, die die notwendigen Investitionen voranbringen soll. Mit dabei sind außerdem UN Habitat, die Asiatische Entwicklungsbank, die Europäische Investitionsbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Schweiz, Luxemburg sowie die französische Entwicklungsagentur. Ebenfalls angestoßen wurde auf der HSC 2025 ein Netzwerk, in dem sich Städte weltweit und besonders in Afrika untereinander beraten, wie sie leichter private Investitionen anziehen, sich gegenseitig innovative Finanzierungsansätze und regionale Allianzen vorstellen und sich zu neuen Kooperationen zusammenfinden können. Private und öffentliche Investoren zusammenbringen: SCALED („Sustainable Capital Platform for Leveraging Development”) Schon bei der ersten Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz im Oktober 2024 wurde zur Mobilisierung privater Investitionen die neue „Hamburg Sustainability Platform“ initiiert, die private und öffentliche Akteure zusammenbringt. Ihr Ziel: Durch Standardisierung von Finanzprodukten sollen öffentliche und private Investitionen besser kombiniert werden können und so erhebliches zusätzliches Kapital zur Finanzierung nachhaltiger Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländer freisetzen. Bei der HSC 2025 sind mit der Zurich Insurance Group und AXA nun weitere Partner beigetreten. Zudem hat die die Initiative ihre Umbenennung bekannt gegeben: Künftig wird sie unter den Namen „SCALED – Scaling Capital for Sustainable Development“ firmieren. Und ihre Arbeit wird immer konkreter: Um Standarisierung in die Praxis zu überführen, soll in Kürze ein eigenes Unternehmen gegründet werden, das voraussichtlich Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen soll. Damit kann auch direkt an ersten standardisierten Finanzprodukten gearbeitet werden. Im Verlauf der nächsten Jahre könnten so mehrere Milliarden US Dollar für nachhaltige Investitionen zusätzlich generiert werden. Mehr Informationen hier: https://scaledevelopment.org/ Investitionen in die Mobilität der Zukunft: Allianzen für nachhaltige Schiff- und Luftfahrt Auch die Allianzen für nachhaltige Schiff- und Luftfahrt, die sich bei der HSC 2024 zusammengefunden hatten („Hamburg Declaration on Green Aviation“ und „Hamburg Declaration on the Decarbonisation of Global Shipping“), haben sich mittlerweile eine feste Arbeitsstruktur mit Sekretariat gegeben. Mit Select New Energies GmbH, Caphenia GmbH und dem DLR Institute for Maritime Systems wurden zudem neue Unterstützer der Initiative gewonnen. Bei der HSC 2025 vernetzten sich nun internationale Vorreiter aus Unternehmen, Banken, Regulierern, Hafenbetreibern und der Wissenschaft noch enger, um private Investitionen in grünen Wasserstoff als künftige nachhaltige Treibstoffalternative weiter anzukurbeln und zu besprechen, wie die Produzentenländer im Globalen Süden davon profitieren können. Mehr Informationen hier: Green Hydrogen Business Alliance – PtX for a Just Transition. Verantwortungsvoller Einsatz von KI für mehr Nachhaltigkeit Den Zugang zu fairer und nachhaltiger künstlicher Intelligenz (KI) weltweit zu verbessern, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Zu viele Menschen auf der ganzen Welt sind noch immer von den Vorteilen digitaler Innovation ausgeschlossen. Die „Hamburger Erklärung für verantwortungsvolle KI“ schlägt wichtige Pflöcke ein für den gemeinsamen Umgang mit KI. Die vereinbarten Prinzipien sollen KI zu einer Kraft des Fortschritts für alle machen, zum Motor für Inklusion, Gleichheit und nachhaltige Entwicklung. Das Besondere: Nicht nur Staaten, sondern auch Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Privatwirtschaft und internationale Organisationen haben sich in der Erklärung auf gemeinsame Grundsätze für Entwicklung und Nutzung von KI verständigt. Konkret soll beispielsweise KI auch Sprachen lokaler Gemeinschaften verstehen und deren kulturellen Kontext berücksichtigen. KI kann außerdem dabei helfen, extreme Wetterereignisse besser hervorzusagen oder dass Bäuerinnen und Bauern ihr Land mithilfe von Satellitendaten nachhaltiger bewirtschaften können. Die Unterzeichner der „Hamburg Declaration on Responsible AI for the SDGs“ umfassen sowohl Regierungen (unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Kanada), internationale Organisationen (unter anderem das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, die Ostafrikanische Gemeinschaft sowie die panafrikanische Digitalallianz Smart Africa) sowie den Privatsektor (Unternehmen aus Afrika, Asien, Amerika und Europa, unter anderem Aleph Alpha, DEKRA, Sand Technologies) und Zivilgesellschaftsorganisationen wie Wikimedia und Pollicy. Mehr Informationen zur Hamburger Erklärung für verantwortungsvolle KI finden Sie hier. Gemeinsam für ein starkes UN Entwicklungssystem Die Vereinten Nationen und ihre für viele Menschen lebenswichtigen Unterstützungsprogramme stehen derzeit besonders unter Druck – unter anderem weil sich die USA als bislang mit Abstand wichtigster Geber in vielen Bereichen zurückziehen. Als sichtbares Zeichen der Unterstützung für das UN-Entwicklungssystem hatte das BMZ deshalb bereits im Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine Koalition von Staaten in einer gemeinsamen Initiative zusammengebracht. Diese Koalition hat sich bei der Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz erneut getroffen, neue Partner gewonnen und sich direkt mit dem UN-Untergeneralsekretär Guy Ryder ausgetauscht, auch zu Impulsen für den laufenden Reformprozess der Vereinten Nationen. Unterstützer der Initiative sind neben Deutschland unter anderem Peru, Marokko, Großbritannien, Irland, Norwegen, Costa Rica, Frankreich, Kolumbien. Seit der HSC 2025 neu hinzugekommen sind: Kanada, Neuseeland und Australien. Gemeinsam gegen Ungleichheit Die Unterstützer der „Global Alliance against Inequality“ schließen sich zusammen, um gemeinsam auf internationaler Ebene Ungleichheit zu reduzieren, beispielsweise bei der UN Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Sevilla Ende Juni oder beim Weltsozialgipfel in Qatar im November dieses Jahres. Die Allianz wird von Wissenschaftler*innen aus New York unterstützt, die die Mitglieder beraten und beispielsweise untersuchen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Reduzierung von Ungleichheit wirklich funktioniert. Neben Deutschland bringen sich unter anderem die Regierungen von Sierra Leone und Norwegen, aber auch zivilgesellschaftliche Organisationen wie Oxfam International in die Allianz ein. Die nächste Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz wird am 29. und 30. Juni 2026 stattfinden. In der Zeit bis dahin arbeiten die Teilnehmenden der Konferenz daran, vereinbarte Allianzen weiter zu vertiefen, neue Partner zu gewinnen und die gemeinsam entwickelten Ideen als Impulse in die laufenden internationalen Prozesse einzubringen. Einen Überblick über die hochrangigen Teilnehmenden der Hamburg Sustainability Conference 2025, zu denen neben Vizekanzler Klingbeil, Entwicklungsministerin Alabali-Radovan und Landwirtschaftsminister Rainer zahlreiche weitere Minister*innen aus aller Welt, dreizehn Führungspersönlichkeiten internationaler Organisationen, sowie rund 60 CEOs gehören, finden Sie hier. Weitere Informationen zur Hamburg Sustainability Conference sowie Eindrücke der Veranstaltung finden Sie hier: https://www.sustainability-conference.org/en/hsc25.
- Hamburg Sustainability Conference vereint eine Welt im Umbruch für nachhaltige Zukunftsallianzenvon noreply@blogger.com (Unknown) am 2. Juni 2025 um 05:22
Am 2. und 3. Juni 2025 findet die Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Zum zweiten Mal bringt die Konferenz hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen in Hamburg zusammen – mit dem Ziel, Allianzen für die nachhaltige Entwicklung zu schmieden und die Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen entscheidend voranzubringen. In diesem Jahr werden rund 1600 Teilnehmende aus mehr als 110 Ländern in über 60 Sessions zusammenkommen, um konkrete Lösungen für die drängendsten globalen Herausforderungen unserer Zeit zu erarbeiten. Im Fokus stehen drei zentrale Themenfelder: die Reform der internationalen Finanzarchitektur, neue Investitionen zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) sowie Transformationsprozesse in Schlüsselsektoren, darunter Mobilität und Logistik, globale Gesundheit, Biodiversität und Digitalisierung. Obwohl seit der ersten Konferenz nur acht Monate vergangen sind, findet die zweite HSC in einem deutlich veränderten globalen Kontext statt. Sie fällt in eine Zeit tiefgreifender Umbrüche in den internationalen Beziehungen, zunehmender geopolitischer Spannungen und wachsender Fragmentierung. In einer von UNDP im Vorfeld der HSC 2025 durchgeführten Umfrage unter den Konferenzteilnehmenden nannten rund 67 % der Befragten die geopolitischen Spannungen als größte Herausforderung für die globale Zusammenarbeit im kommenden Jahr. In dieser Situation setzt die HSC ein bewusstes Zeichen: Nachhaltige Entwicklung gelingt nur im Schulterschluss. Die Konferenz wurde daher von Beginn an als fortlaufender Prozess konzipiert – mit dem Anspruch, Wirkung weit über die Konferenztage hinaus zu entfalten. Die hochrangige Beteiligung in diesem Jahr ist ein klares Signal: Der Ansatz der HSC findet auch in herausfordernden Zeiten breite Resonanz. Getragen wird die HSC von einer starken Allianz: dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Michael Otto Stiftung und der Freien und Hansestadt Hamburg. Eröffnet wird der erste Konferenztag der HSC 2025 durch Keynotes von Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan, Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher und dem UNDP-Administrator Achim Steiner. Das folgende Eröffnungspanel ist besetzt mit Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan; Joyelle Clarke, Nachhaltigkeitsministerin, St. Kitts & Nevis; Rebeca Grynspan, Generalsekretärin von UNCTAD; Cindy McCain, Exekutiv-direktorin des WFP; und Maropene Ramokgopa, Planungsministerin, Südafrika. Den zweiten Konferenztag wird Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil mit einer Keynote und Q&A Session eröffnen. Zu den weiteren hochrangigen Teilnehmenden zählen unter anderem Michael Otto, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats, Otto Group; Antoine Denoix, Vorstandsvorsitzender, AXA Climate; Günther Thallinger, Mitglied des Vorstands für Investment, Management und Nachhaltigkeit, Allianz SE; Amitabh Behar, Geschäftsführender Direktor, Oxfam International; Sania Nishtar, Vorstandsvorsitzende, Gavi, the Vaccine Alliance; Carolina Pasquali, Geschäftsführerin, Greenpeace Brasilien; und Elizabeth Wathuti, Klimaaktivistin und Gründerin der Green Generation Initiative. Eine umfassendere Liste ausgewählter hochrangiger Teilnehmender mit den vollständigen Funktionstiteln finden Sie hier. Die Vielfalt der Teilnehmenden und das sektorübergreifende Zusammenspiel von Entscheidungstragerinnen und -trägern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft – aus allen Regionen der Welt – schaffen die Grundlage für neue Allianzen und gemeinsame Initiativen. So wird die HSC zu einem Ort für konkreten Fortschritt. Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan: „Die internationalen Heraus- forderungen sind groß wie nie – daher muss die internationale Zusammenarbeit stark wie nie sein. Wenn es die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz noch nicht gäbe, müssten wir sie spätestens jetzt erfinden. Viele traditionelle Austauschforen sind derzeit blockiert. Der Wert und Nutzen internationaler Zusammenarbeit werden weltweit teils aggressiv in Frage gestellt. Umso wichtiger ist ein Format wie die Hamburger Nachhaltigkeitskonferenz, die diesen Attacken etwas entgegenhält und eine einfache Erkenntnis mit Leben füllt: Es geht uns allen besser, wenn wir miteinander arbeiten und nicht gegeneinander. Hierfür schaffen wir den Rahmen. So entstehen neue Allianzen und Kooperationsmodelle.“ Erster Bürgermeister Peter Tschentscher: „Mit der Sustainability Conference hat Hamburg ein Forum geschaffen, um die praktische Umsetzung der SDGs weltweit voranzubringen. Unsere Stadt verfolgt selbst eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie, ist ein starker Wirtschaftsstandort und international gut vernetzt. Im vergangenen Jahr hat die Konferenz zu vielen konkreten Vereinbarungen und Projekten geführt. Daran wollen wir anknüpfen. Wir freuen uns auf die Gäste, einen interessanten Austausch und neue Ideen zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.“ UNDP-Administrator Achim Steiner: „Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit mit zunehmenden geopolitischen Spannungen, in der Entwicklungswege unter Druck geraten – durch Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit, Handelskonflikte und die Schuldenkrise. Was wir jetzt brauchen, ist mehr Zusammenarbeit – nicht weniger. In Formaten wie der Hamburg Sustainability Conference finden wir genau diese entscheidenden Anknüpfungspunkte, um große Ideen anzugehen, Vertrauen wiederaufzubauen, innovative Lösungen voranzubringen und bedeutungsvolle Verbindungen zwischen Gemeinschaften weltweit zu schaffen.“ Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Otto Group Michael Otto: „Das enorme Potenzial des Privatsektors, die Fortschritte bei den SDGs zu beschleunigen, muss freigesetzt, die Wirtschaft vom Mit-Verursacher zur maßgeblichen Lösung der Nachhaltigkeitskrise umgestaltet werden.“ Bereits bei der ersten Konferenz wurden wichtige und konkrete Fortschritte erzielt – darunter die Hamburg Declaration on the Decarbonisation of Global Shipping, die Hamburg Declaration on Green Aviation sowie der Beitritt erster Regierungen zur Global Battery Alliance. Auf diesen Erfolgen baut die HSC 2025 nun gezielt auf. Auch in diesem Jahr werden bedeutende neue Initiativen und Allianzen gestartet – mit dem Ziel, konkrete Verbesserungen in zentralen Handlungsfeldern zu erreichen. Dazu zählen die Unterzeichnung der Hamburg Declaration on Responsible AI for the SDGs sowie die Gründung der Global Alliance against Inequality. Detaillierte Informationen zum Konferenzprogramm sowie die Übersicht der Sprechenden finden Sie hier. Ein Livestream für ausgewählte Sessions ist auf der HSC-Homepage hier verfügbar. Am 4. Juni wird der HSC Future Economy Day aufbauend auf die zentralen Diskussionen der Konferenz die drängenden Herausforderungen einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft vertiefend in den Blick nehmen. Weitere Informationen finden Sie hier. Vom 1. bis 6. Juni findet die Hamburg Sustainability Week 2025 statt. Mit einem vielfältigen Programm richtet sich diese an die Hamburger Stadtgesellschaft. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
- Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen gegen Syrienvon noreply@blogger.com (Unknown) am 20. Mai 2025 um 21:15
Außenminister Johann Wadephul und Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan zur Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen gegen Syrien: Auf dem heutigen Rat für Auswärtige Angelegenheiten in Brüssel haben die EU-Mitgliedstaaten beschlossen, alle Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Dazu sagt Außenminister Johann Wadephul heute (20.5.2025) „Die Europäische Union möchte mit Syrien einen Neuanfang wagen. Wir heben deswegen weitere Sanktionen vor allem im Wirtschaftsbereich auf, u.a. auch gegen die syrische Zentralbank. Wir geben der syrischen Regierung damit eine Chance, erwarten aber auch eine inklusive Politik innerhalb des Landes, die alle Bevölkerungsgruppen und Religionsgruppen einbezieht. Syrien ist schon immer ein diverses Land gewesen. Wichtig ist für uns, dass ein einiges Syrien dadurch seine Zukunft in die eigene Hand nehmen kann.“ Dazu sagt Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan heute (20.5.2025) „Das ist ein Moment der Hoffnung und des Neuanfangs für alle Syrerinnen und Syrer. Für einen erfolgreichen und friedlichen Neuanfang in Syrien kommt es entscheidend darauf an, dass die Wirtschaft anläuft und die Menschen sich mit dem Nötigsten versorgen können. Die Aufhebung der Sanktionen stärkt die Selbsthilfekräfte der syrischen Gesellschaft. Für einen erfolgreichen Neuanfang wird es auch starke internationale Unterstützung brauchen. Viele Länder sind dazu bereit. Auch Deutschland wird seinen Beitrag leisten: neben der Bundesregierung auch viele Menschen mit syrischen Wurzeln, von Ärzten bis zu Unternehmerinnen, die ihre Kompetenzen einbringen oder investieren wollen. Schon als Staatsministerin im Bundeskanzleramt habe ich Kontakte mit der syrischen Diaspora in Deutschland aufgebaut und werde daran als Entwicklungsministerin anknüpfen. Das Engagement der Syrerinnen und Syrer in Deutschland ist eine große Chance für den Neuanfang in Syrien. Dieses Engagement wird ohne Sanktionen künftig leichter möglich sein.“ Weitere Informationen zur Sanktionsaufhebung: Als Teil ihres Acht-Punkte-Plans für Syrien hat die Bundesregierung nach dem Sturz des Assad-Regimes frühzeitig die schrittweise Suspendierung bestimmter sektoraler Sanktionen in den EU-Kreis eingebracht, insbesondere erste Entlistungen in den Bereichen Transport und Energie sowie eine Entfristung der humanitären Ausnahmen. Sie wurden beim EU-Außenrat am 24.02.2025 beschlossen. Die US-amerikanische Ankündigung zur Aufhebung von Syrien-Sanktionen hat die Bundesregierung begrüßt und sich in bilateralen Gesprächen stets in diese Richtung eingesetzt. Auch die jetzige zweite Runde der EU-Sanktionsaufhebungen geht u.a. auf eine deutsche Initiative zurück und mündete heute im Beschluss der EU-Außenministerinnen und -Außenminister, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Auch die Entlistung wirtschaftlich zentraler Unternehmen in den kritischen Bereichen Energie und Finanzen wurden vereinbart. Aufrechterhalten werden weiterhin die sicherheitsrelevanten Sanktionen, sowie jene die spezifisch gegen das Chemiewaffenprogramm und das Umfeld des ehemaligen Assad-Regimes gerichtet sind. Informationen zum Engagement für die syrische Diaspora: Fast eine Million Syrerinnen und Syrer leben in Deutschland. Viele von ihnen können und wollen sich nach dem Fall des Assad-Regimes für den Wiederaufbau Syriens engagieren. Für alle, die helfen wollen, stellt das Entwicklungsministerium (BMZ) das Informationsportal www.neuanfang-syrien.de bereit. Es enthält Informationen, wie man sich für Syrien engagieren kann, welche Unterstützung das BMZ dafür anbietet und ein Netzwerkportal. Wer sich in dem Portal registriert, erhält regelmäßige Updates und kann sich mit anderen Engagierten vernetzen. Gestartet sind mittlerweile Austauschformate zu einzelnen Themen sowie Veranstaltungsreihen. In dieser Woche wird über die Plattform beispielsweise eine Informationsveranstaltung zur Aufhebung der Sanktionen organisiert. Mittlerweile haben sich fast 500 Engagierte auf der Plattform registriert.