Rettungsplan für Menschheit und Planeten kann doch noch gelingen

Der Zwischenstand bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung ist alarmierend. Auf halber Strecke bis 2030 sind die meisten der rund 140 Zielvorgaben, für die Daten vorliegen, bedroht. Wir sind derzeit nur bei etwa 12 Prozent der Zielvorgaben auf Kurs, bei mehr als der Hälfte trotz gewisser Fortschritte mäßig oder stark vom Kurs abgekommen und bei etwa 30 Prozent entweder nicht vorangekommen oder hinter das Basisjahr 2015 zurückgefallen. Dies geht aus dem SDG Bericht 2023 der Vereinten Nationen hervor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Bewertung macht deutlich, dass die Anstrengungen dringend verstärkt werden müssen, um bei den Zielen auf Kurs zu bleiben und Fortschritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft für alle zu erreichen.

Fortschritt bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung kann bewirken, dass Armut und Hunger bekämpft, Bildung und Gesundheitsversorgung verbessert, erneuerbare Energiequellen gefördert und der Klimawandel bekämpft werden. Dies kann auch dazu beitragen, die Gleichstellung der Geschlechter, die Schaffung von nachhaltigen Städten und Gemeinden sowie den Schutz von Ozeanen und Wäldern zu fördern und insgesamt Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen zu schaffen.
Die internationale Zusammenarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle, um durch den Austausch von Wissen und Technologien sowie durch finanzielle Unterstützung und gemeinsames Handeln den Fortschritt bei den Nachhaltigkeitszielen zu beschleunigen. Die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene.

SDGs auf Kurs zu bringen ist höchste Priorität der Vereinten Nationen

Obwohl bei mehr als 30 Prozent der SDGs ein Rückschritt zu verzeichnen sei, sei es noch nicht zu spät, „das Blatt zu wenden“, sagt UN-Generalsekretär Antonio Guterres und teilte den Mitgliedstaaten mit, dass die Vereinten Nationen „entschlossen sind, genau dies zu tun“. Die Verringerung von Armut und Hunger gehörten zu den grundlegenden Zielen, die mit ihrer Entwicklung in die falsche Richtung gingen, sagte er. „Der Fortschritt bei weiteren 50 Prozent der Zielen ist schwach und unzureichend“.

Scholz: Nachhaltigkeitsziele weiterhin oben auf der Agenda

Olaf Scholz betonte auf dem Gipfel, dass Deutschland für die Fortsetzung der Betonung der Nachhaltigkeitsziele auf der internationalen Agenda stehe. Die wirtschaftlich starken Länder erwarteten Unterstützung für die Länder des sogenannten globalen Südens in Afrika, Asien und Südamerika. Deutschland hat sich genau dazu verpflichtet und handelt hier vorbildlich. Der deutsche Kanzler betonte, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. In New York räumte Scholz Fehler bei der Umsetzung der Entwicklungsziele ein und betonte, dass die Zeit drängt.

Deutschland legt in New York 12 Schlüsselbeiträge vor

Die 17 Nachhaltigkeitsziele wurden beim #SDGSummit bekräftigt – ein ermutigendes Signal in schwierigen Zeiten. Deutschland kündigte dazu Schlüsselbeiträge an. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Es wird höchste Zeit für eine Aufholjagd auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen. Als Entwicklungsministerin habe ich dabei auch immer unsere Partnerländer im Blick: Sie leiden besonders darunter, wenn die Ziele nicht erreicht werden – etwa, Armut und Hunger zu beenden, hochwertige Bildung und Gesundheit für alle bereitzustellen oder die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben. Aber Nahrung, Schulen und Krankenhäuser kosten Geld. Ich setze mich beim UN-Gipfel deshalb für eine Reform der Weltbank ein, damit sie mehr Spielraum für günstige Kredite hat. Ich setze mich für Schuldenumwandlungen ein, damit zusätzliche Mittel für die Finanzierung nachhaltiger Projekte verwendet werden. Und: Neue Zusagen aus meinem Ministerium sollen zum allergrößten Teil in Projekte fließen, die die Situation von Frauen und Mädchen verbessern. Denn ohne Frauen wird Entwicklung nicht funktionieren.“

Konferenz in Hamburg soll gemeinsame Lösungen finden

Zur Aufholjagd beitragen soll auch die kommende Hamburg Sustainability Conference #HSC2024. Auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in enger Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Michael Otto Stiftung und der Freien und Hansestadt Hamburg findet am 20. und 21. Juni 2024 die Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Die Konferenz soll Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus dem globalen Norden und dem globalen Süden, aber auch führende Köpfe aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen an einen Tisch bringen, um gemeinsam Lösungen für die notwendige sozial-ökologische Transformation zu entwickeln.